Andiel und Huth ein Team mit Polizei und Sicherheitsdienst
Thomas Andiel und Ralf Huth, die den ungewöhnlichen Einsatz aus SVW-Sicht koordinierten, konnten zufrieden vermelden: Keine Zwischenfälle bis auf die paar Graffiti-Grüße im Tribünenbereich – in der Nacht vor dem Spiel vermutlich von Wehener „Ultras“ gesprayt. Wäre den SVW-Spielern eine Graffiti-Botschaft in den Sinn gekommen, hätte sie mit Blick auf das klare Plus an Premium-Chancen wohl den Titel „Verschenkter Sieg“ bekommen. Denn nach dem tollen Freistoß von Wehens Denis Perger, den Keeper Volkan Tekin entschärfte (5.), setzte der SVW die Akzente. Zunächst durch den starken Verteidiger Mirko Dimter, dessen Kopfball nach der Freistoßhereingabe von Michael Seidelmann am Pfosten landete.
SVW mit Premium-Chancen
Anschließend mischten Sascha Amstätter und Younes Bahssou die Gäste-Deckung auf. Bahssous erster Versuch ging Zentimeter am Tor vorbei, der zweite wurde zur Beute den Torhüter Raphael Laux. Auch Chris Hübner scheiterte an Laux, ehe Louis Goncalves auf der Gegenseite die Flanke von Niklas Rottenau per Kopf zum 0:1 nutzte (28.). Die SVW-Antwort: Flügelsprinter Seidelmann, trotz Knie- und Schulterblessur im Einsatz, eilte seinem Bewacher George Worcester davon, bediente Bahssou, der überlegt einschob (44.) – Wehens Coach Thomas Brendel hatte vorher ein Foul an Worcester gesehen.
Im zweiten Abschnitt verwertete Amstätter die Vorlage von Dimter zum 2:1 (57.). In der Folge verlor das Derby an Dynamik, schien der SVW-Sieg beschlossene Sache. Doch weit gefehlt. Urplötzlich tauchte Wehens schmächtiger Techniker Niklas Rottenau nach weitem Schlag von Adam Straith mutterseelenallein in der Spitze auf, zauberte die Kugel mit kurioser Kombination aus Kopfball und Schulterberührung per Bogenlampe zum 2:2 ins Netz (83.).
Nach Rottenaus Einlage schnupperte Balder am 3:2
Rottenaus eingewechselter Teamgefährte Nils Balder hätte um ein Haar noch das 3:2 draufgesetzt, wurde von hinten gestört und kam gegen Tekin einen Schritt zu spät (90.). „Wäre ich zu Boden gegangen, hätte es vielleicht Elfmeter gegeben“, meinte der Youngster. Brendel räumte ein: „In der Summe können wir mit dem Ergebnis sehr gut leben. Ich hatte schon nicht mehr mit dem 2:2 gerechnet.“
SVW-Abwehrspieler Jonas Grüter befand: „Wir waren gut im Spiel, hätten den Sieg verdient gehabt.“ Sascha Amstätter beanstandete derweil „zwei einfache Gegentore.“ Trainer Djuradj Vasic nahm den Faden auf: „Das erste Tor kann passieren, das zweite war ein Geschenk und völlig untypisch für die in diesem Jahr gezeigten Defensivleistungen.“ Geschenke, die es am Mittwoch gegen Offenbachs Zweite nicht geben soll.
SV Wiesbaden: Tekin – P. Reichardt (46. Heupt), Kopilas, Grüter, Dimter – Demirtas, Hübner – Schug, Amstätter (84. D. König), Seidelmann (66. Olumide) – Bahssou.
SV Wehen Wiesbaden II: Laux – Worcester, Becker (46. Rademacher), Straith, Perger – Vetter, Ahmed (76. Schellmann) – Esser, Goncalves, Rottenau – Bianco (59. Balder).
Tore: 0:1 Goncalves (28.), 1:1 Bahssou (44.), 2:1 Amstätter (54.), 2:2 Rottenau (83.). – SR: A. Weichert (FCBensheim). – Zuschauer: 1000.