2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Isabel Seiff von TuS Wörrstadt gewinnt das Kopfballduell gegen Andernachs Isabelle Stümper.
Isabel Seiff von TuS Wörrstadt gewinnt das Kopfballduell gegen Andernachs Isabelle Stümper.

Sichtbarer Sprung nach vorne

Trotz des 0:2 von TuS Wörrstadt gegen Andernach: Der Regionalligst hat von der Arbeit Weinz‘ profitiert

WÖRRSTADT. Für Jockel Weinz war es das letzte Spiel auf dem Rasen des Schulzentrums. Er verlässt die Fußballerinnen von TuS Wörrstadt am Saisonende Richtung FSV Saulheim. Und das mit einem guten Gefühl. Er hat die Mannschaft – in Kooperation mit Jessica Wissmann – weiter nach vorne gebracht. Das wurde gegen Regionalliga-Meister SG Andernach in der zweiten Hälfte offensichtlich – auch wenn die Partie 0:2 verloren ging.

Obwohl nur wenig Aussicht bestand, tatsächlich zu punkten, steckte TuS gegen die Rheinländerinnen nie auf. Der Anschlusstreffer, den Loreana Liebetanz durchaus hätte erzielen können, wäre mehr als verdient gewesen. Womöglich auch eine bessere Platzierung als im Mittelfeld der Tabelle, die Weinz zu Beginn der Runde anvisiert hatte? Eher nicht. Auswärts war die Elf um die scheidende Torhüterin Josephine Rothmann zu harmlos. „Diese Schwäche haben wir nie rausgekriegt. Es ist ein Geheimnis der Frauen, warum sie in der Fremde oft zu lässig waren“, reflektierte Weinz.

Daheim zeigte das Ensemble allerdings oft, welche Qualitäten in ihm stecken. Vor allem die Spiele auf dem Kunstrasen in Sprendlingen im Frühjahr imponierten dem Coach: „Gegen Dirmingen und Bitburg, da waren wir total dominant“.

Und wer weiß, wie das Heimspiel gegen Andernach gelaufen wäre, wenn TuS nicht den Pokal-Krimi vom vergangenen Montag in Speyer in den Knochen gehabt hätte. Dessen Nachwirkungen, glaubte Weinz, waren mitverantwortlich für die schwache erste Hälfte, in der Isabelle Stümper (5.) und Hannah Jülich (33.) die entscheidenden Tore für den Sieg des Meisters erzielten.

Der musste nach dem Wechsel aber auf der Hut sein, um den Vorsprung nicht abzugeben. Mit oft sehenswertem Kombinationspiel tasteten sich die Wörrstädterinnen in die Gefahrenzone der Gäste. Lediglich der letzte Pass kam zu selten präzise.

Das gefällige Spiel ist zweifellos mit die Handschrift von Weinz. Auch das Selbstbewusstsein, mit dem die Mannschaft auftrat, hat mit der Arbeit von Weinz zu tun. So machte beispielsweise Xueer Cheer einen großen Sprung. Auch Michelle Gilmann. Ihnen hat er ein Fußballer-Selbstverständnis vermittelt, das sie wahrscheinlich ihr gesamtes Sportleben begleiten wird.

Er, der aus dem Männerlager kam, habe aber auch von den Frauen gelernt. „Sie haben von mir extrem viel Detailarbeit verlangt – das habe ich so vorher nicht gekannt“. Weinz wird eine Mannschaft verlassen, die ihn „vom Charakter her“ beeindruckte. Er wünsche ihr, dass sie tatsächlich den Südwestpokal gewinnt.



Aufrufe: 07.5.2017, 19:30 Uhr
Claus RosenbergAutor