2024-04-25T14:35:39.956Z

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Keine Ehrfurcht vor dem prominenten Gegner: Sascha Winsi (von links) und Michael Haster versuchen, die Kreise der Borussen Karlheinz Pflipsen und Jörg Neun einzuengen.	Foto:pa/Schmitz
Keine Ehrfurcht vor dem prominenten Gegner: Sascha Winsi (von links) und Michael Haster versuchen, die Kreise der Borussen Karlheinz Pflipsen und Jörg Neun einzuengen. Foto:pa/Schmitz

Wer nicht kam, hat etwas verpasst

Weisweiler-Elf interessiert weit weniger Fans als erwartet / 9:2 über Kreisauswahl

Ilbesheim. „Die Erwartungen haben sich nicht ganz erfüllt“, musste Alberti Machauer gestehen. Der erste Vorsitzende vom TuS 1882 Ilbesheim zählte zum 135-jährigen Vereinsjubiläum weit weniger als die prognostizierten 900 Zuschauer. Wenn überhaupt, dann war es am Samstag die Hälfte der anvisierten Marke, die den Weg auf den Sportplatz fand. Die ausgetragene Partie zwischen der von Machauer zusammengestellten Kreisauswahl Alzey-Worms und der Mönchengladbacher Traditionsmannschaft zog demnach nicht so, wie eigentlich gedacht. Den Grund dafür sah der 50-Jährige auch im Wetter. „Das ist sehr gut und da gibt es noch viele andere Dinge, die man machen kann. Da gehen viele auch ins Schwimmbad.“ Das dürfte auch erklären, warum nicht alle Käufer der 587 abgesetzten Karten, dann auch wirklich vor Ort erschienen.

Das trübte das die Stimmung des 50-jährigen Gladbach-Fans aber keineswegs. „Ich bin sehr zufrieden“, äußerte er und stolzierte mit einem breiten Grinsen vom einen an das andere Ende des Sportplatzes. Machauer genoss die Tatsache, ehemalige Fußballer des Lieblingsclubs im eigenen Verein zu empfangen. Er selbst ließ es sich dann auch nicht nehmen, eine längere Zeit in der Kabine der Weisweiler-Elf zu verbringen und über die eigene Gladbach-Leidenschaft zu sprechen – zusammen mit seiner Enkelin Zoe. Die Dreijährige konnte das eigene Glück auch kaum fassen. „Sie hat sich zum Beispiel so gefreut, dem Karlheinz Pflipsen mal die Hand gegeben zu haben“, skizzierte Machauer.

Stolz machte ihn dann der Rahmen, den der TuS dem Spiel verlieh. „Ich muss mich bei allen Sponsoren und den 38 Helfern bedanken. Das ist gigantisch.“ Und die gleiche Einschätzung gaben auch die Menschen vor Ort ab. Karlheinz Rupp, sportlicher Leiter von A-Ligist TuS Framersheim, meinte: „Hier herrscht eine sehr gute Atmosphäre. Hier wurde alles schön organisiert.“ Dafür gab es von Sascha Winsi, Spieler der Kreisauswahl, auch ein Lob. „Das hat Alberti super hinbekommen.“

Letztlich waren es auch viele Fans des Bundesligisten, die nach Ilbesheimer pilgerten. Wie Rupp konnte aber ebenso, der eine oder andere neutrale Zuschauer angelockt werden. „Es ist ja Sommerpause und man schaut immer gerne mal zu, was Ex-Profis so drauf haben“, erklärte der 39-Jährige.

Sein Urteil über die Qualitäten fiel dann auch nur gut aus. Gerade in der letzten halben Stunde dominierte die Weisweiler-Elf das Geschehen und schoss auch das eine oder andere Traumtor. Winsi staunte: „Es ist beeindruckend, wie die den Ball laufen lassen.“ Aufgrund der immer geringer werdenden Kraft fiel das Endergebnis mit 2:9 auch relativ deutlich aus. Herausragend präsentierte sich insbesondere der 36-fache Bundesligaspieler Chiquinho, der insgesamt vier Treffer beisteuerte.

Auch Peter Wynhoff spielte groß auf und machte zwei Buden. Nach sehenswerter Vorlage von Jörg Albertz erzielte zudem Orhan Özkaya ein Tor. Auch Thomas Kastenmeier, der einen Elfmeter verwandelte und Bachirou Salou trafen einmal. Bei der Kreisauswahl markierten Andreas Hasenfuß (per Elfmeter) und Jürgen Langohr die Tore. Ins Auge fiel auch das Comeback von Levent Yalkin. Nach seinem Kreuzbandriss bestritt der Spielertrainer der SG Freimersheim/Ilbesheim zum ersten Mal wieder eine Begegnung und wirkte auch wie ein echter Aktivposten.

Letztlich war die Veranstaltung trotz der doch eher enttäuschenden Zuschauer-Resonanz „eine runde Sache“, wie Rupp sagte. „Ich würde es auch immer wieder machen“, so Veranstalter Machauer vielsagend.



Aufrufe: 025.6.2017, 20:45 Uhr
Nico BrunettiAutor