2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Müde Krieger: Die Spieler des TuS Pödinghausen können sich nach dem Sieg am letzten Spieltag und dem Klassenerhalt nicht so recht freuen. Abwehrspieler Alexander Chilko (r.) klatscht seinen Kollegen (verdeckt) sowie Kapitän René Budde dennoch ab. Foto: Markus Voss
Müde Krieger: Die Spieler des TuS Pödinghausen können sich nach dem Sieg am letzten Spieltag und dem Klassenerhalt nicht so recht freuen. Abwehrspieler Alexander Chilko (r.) klatscht seinen Kollegen (verdeckt) sowie Kapitän René Budde dennoch ab. Foto: Markus Voss

Zum Freuen zu geschafft

TuS GW Pödinghausen feiert nach einer Saison, in der viel schiefgelaufen ist, doch noch ein Happy End. TSV Dreyen geht die neue Serie trotz Abstieg optimistisch an

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„Ich habe schon viel erlebt als Fußballer und Trainer, aber so eine Saison habe ich noch nie mitgemacht.“ Michael Piroddi schüttelt mit dem Kopf. Wenn er nicht schon graue Haare gehabt hätte – in der just abgelaufenen Saison der Fußball-Kreisliga A hätte sie der Trainer des TuS GW Pödinghausen bekommen. „Wir haben jetzt erst einmal fünf Wochen Pause und werden versuchen, Abstand zu gewinnen“, sagt er nach dem 5:4-Sieg am letzten Spieltag gegen SV Rödinghausen III, der den Grün-Weißen den nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt brachte.

Nur weil der TuS Hunnebrock seine Mannschaft vor zwei Wochen zurückgezogen hatte, war plötzlich doch noch der Nichtabstieg drin. „Mit 18 Punkten die Klasse halten – das ist nicht normal“, sagt Piroddi, „früher hieß es immer, du brauchst 40 Punkte. Und wir bleiben mit sechs Siegen drin. Unglaublich.“ Nein, so richtig freuen konnte sich der TuS-Trainer nicht, dafür ist während der Saison einfach zu viel schiefgelaufen. „Es ist viel zusammengekommen. Das ganze Jahr aufzuarbeiten würde Stunden dauern“, sagt er, „aber es ist klar, dass wir in der neuen Serie viele Dinge ändern müssen.“ Beispielsweise die schlechte Chancenverwertung abstellen.

Dass die Pödinghausener im letzten Spiel, in dem ein Sieg den sicheren Klassenerhalt bedeutete, nach 0:2-Rückstand und 5:2-Führung in der Schlussphase plötzlich nur noch 5:4 vorne lagen und das große Zittern losging, findet Piroddi „typisch. Nach dem 0:2 dachte ich nur: Geht das schon wieder los? Und dass wir die Drei-Tore-Führung nicht ruhig nach Hause bringen, war völlig unnötig“. Gut und gerne zehn hochkarätige Chancen hatte der TuS in den 90 Minuten zuvor ausgelassen, alleine Kapitän René Budde hätte das Spiel im Alleingang entscheiden können. Immerhin: „In sechs Wochen spricht keiner mehr darüber“, sagt Piroddi, der direkt nach dem Abpfiff seine Sporttasche umgehängt hatte – als Schutzschild sozusagen. Doch dann bekam er von seinem Schwager Frank Pötschke doch noch eine Bierdusche verpasst. Was aber keine Auswirkungen auf den Familienfrieden hat, wie Pötschke versichert: „Wir sind auch dicke Kumpels.“

Dass indes am Sonntag auf der anderen Seite der Stadt Enger der TSV Dreyen in den sauren Abstiegsapfel beißen musste, sorgte an der Gartenstraße nur kurzzeitig für Verdruss. „Wir haben trotzdem den Saisonabschluss gefeiert“, sagt TSV-Trainer Daniel Peters, „schließlich waren wir vor drei Wochen ja schon abgestiegen.“ Als sich für den Aufsteiger jetzt die Chance auftat, die Klasse zu halten, versuchten die Rot-Weißen gegen den Bünder SV noch einmal alles. „Wir haben gut gespielt und alles reingeworfen, auch um uns nichts vorzuwerfen. Doch wir haben zu viele Chancen vergeben“, sagt Peters, „es stand lange 0:0 und nach dem 0:1 wurde es natürlich immer schwerer.“ Das fiel in der 62. Minute. Dass es sieben Kilometer südlich zwischendurch 0:2 gegen Pödinghausen stand, wussten die Dreyener. Peters: „Ich hatte ziemlich offensiv aufgestellt. Doch wir haben kurz nach der Pause zwei Riesendinger vergeben, als der Ball von der Linie gekratzt wurde.“ Der TSV hatte also durchaus Hoffnung – die dann aber durch den weiteren Spielverlauf auf beiden Plätzen zunichte gemacht wurde. Am Ende hieß es 0:2.

„Wir gehen dennoch optimistisch in die neue Saison“, sagt Daniel Peters, „der Kader bleibt zusammen und wir bekommen zwei, drei Neue dazu.“ In der B2, die der Coach als sehr stark einschätzt, will Dreyen „oben mitspielen. Das Wort Aufstieg nehme ich nicht in den Mund. Es wird auf jeden Fall sehr interessant“.

Aufrufe: 01.6.2017, 07:30 Uhr
Markus VossAutor