2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Sebastian  Pototzki
F: Sebastian Pototzki

Turu verliert Keeper Nowicki und das Spiel

Im Auftaktspiel setzt es für den Oberligisten ein 0:1 gegen den Aufsteiger VdS Nievenheim.

Nachdem der Schlusspfiff von Schiedsrichter Christian Bock ertönte, hätten die Gegensätze auf dem Spielfeld kaum größer sein können. Während die Nievenheimer die Arme jubelnd gen Himmel streckten, vergruben die meisten Spieler der Turu ihr Gesicht in ihren Händen. Auch Trainer Frank Zilles war bedient und verabschiedete sich für ein paar Sekunden auf die Trainerbank, ehe er anschließend ein wenig Aufbauarbeit bei seinen Schützlingen betrieb.

Es war wirklich ein gebrauchter Nachmittag für die Oberbilker, die mit ihrer neuformierten Mannschaft nicht nur ihr erstes Saisonspiel in der Oberliga verloren, sondern auch noch ihren Torhüter Björn Nowicki. Der 22-Jährige, der den verletzten Stammkeeper Jonas Agen zwischen den Pfosten vertrat, musste nach den ersten 45 Minuten mit dem Krankenwagen abgeholt werden.

Was war passiert? Kurz vor dem Pausenpfiff wollte Nowicki ein langes Zuspiel auf den Nievenheimer Kevin Scholz verhindern und verließ deswegen seinen Kasten. Auf Höhe des Strafraums kam der Keeper jedoch einen Schritt zu spät und stieß mit Scholz zusammen. Ein schmerzhafter Schrei folgte. Zu diesem Zeitpunkt ahnten die meisten Zuschauer bereits, dass Nowicki wohl nicht mehr zurückkehren würde. Mit schmerzverzerrten Gesicht wurde die Nummer zwei der Blau-Weißen mit einer Fußverletzung ins Krankenhaus gebracht.

Für die Gäste aus der Landeshauptstadt war Nowickis Ausfall schon der zweite empfindliche Rückschlag in der ersten Hälfte. Den ersten erlitt die Zilles-Truppe bereits in der achten Spielminute, als sich Zugang Maximilian Stellmach im eigenen Strafraum ein wenig ungeschickt anstellte und seinen Gegenspieler von den Beinen holte. Zwar beteuerte der 21-jährige Rechtsverteidiger hinterher, dass er den Nievenheimer Scholz nicht berührt hätte, doch der Referee hatte sich da schon längst festgelegt. Den anschließenden Strafstoß verwandelte der Gefoulte gleich selbst. Die Gäste brauchten anschließend eine Weile, ehe sie sich von diesem Schock erholen konnten. Man merkte den neuformierten Oberbilkern deutlich an, dass sie in puncto Zusammenspiel und Chancen kreieren noch viel Luft nach oben haben. So dauerte es auch bis kurz vor dem Pausenpfiff, bis die Turu ihre erste richtige Torgelegenheit hatte. Alen Ruzic bediente mit einem Flachpass Kapitän Philip Lehnert im Rückraum, dessen starker Distanzschuss konnte jedoch von Nievenheims Keeper Kelvin Sanchez Del Villar bravourös vereitelt werden.

Del Villar sollte auch im zweiten Durchgang zum Schreckgespenst der Zilles-Elf werden. Vor allem Zissis Alexandris dürfte in der vergangenen Nacht von den Paraden des Ex-Fortunen geträumt haben. Denn der Zugang aus der A-Jugend des Wuppertaler SV hatte nach dem Seitenwechsel gleich zweimal die Chance auf den 1:1-Ausgleich auf den Füßen. Erst scheiterte der 19-Jährige mit einem strammen Schuss aus spitzen Winkel an Del Villar (57.) und kurz vor dem Ende behielt der Nievenheimer im Eins-gegen-Eins die Oberhand (86.). Nichtsdestotrotz blieb für Trainer Zilles am Ende die Erkenntnis, dass gegen den Aufsteiger aus der Landesliga durchaus ein Punktgewinn dringewesen wäre, denn wirklich besser präsentierten sich die Dormagener in den zweiten 45 Minuten nicht - im Gegenteil. Bis auf einen Freistoß von Salvatore Franciamore tauchten die Hausherren kaum noch nennenswert vor dem Düsseldorfer Gehäuse auf.

Angesichts der angespannten personalen Situation - im gestrigen Aufgebot standen lediglich 13 Spieler - hofft man im Kreise der Turu, dass sich bis zum nächsten Spiel zu Hause gegen den MSV Duisburg II das Lazarett wieder ein wenig lichtet. Zu Wünschen wäre es ihnen auf jeden Fall.

Aufrufe: 011.8.2014, 13:00 Uhr
Rheinische Post / Maximilian LonnAutor