Giglberger dankt SVO: "Merci, Maxi Schwinghammer"

Der Mittelstürmer des SVO hatte Bad Kohlgrub mit drei Treffern fast alleine abgeschossen – und damit den Weg zum Klassenerhalt frei gemacht für Murnau, das 4:2 in Gaißach gewann.

In der Schlussphase richteten Giglberger und die übrigen TSV-Sympathisanten den Blick immer häufiger auf ihre Handys, um über den Liveticker die anderen Partien zu verfolgen. Als beim Schlusspfiff feststand, dass Murnau ein elftes Jahr in der Kreisliga kickt, war der Jubel groß. Die erste Kiste Bier wurde gleich noch rund um die Auswechselbank vernichtet. Trainer Jan Tischer blieb dagegen gelassen. „Ich freue mich. Es ist natürlich Erleichterung pur“, sagt er. Murnau habe zwar verdient gewonnen. Aber er sah auch, „warum wir in diese brenzlige Tabellensituation gekommen sind. Die Chancenverwertung war auch heute nicht wirklich berauschend“. Murnau fehlt neben Fabian Hirschler ein Knipser. In Gaißach spielte das keine Rolle. Denn: „Der Wille war diesmal bei allen Spielern zu spüren“, versichert Tischer. Der Reserve-Coach, der nach der Saison sein Amt abgibt, betreute mit Andree Wetzel das Team, weil TSV-Trainer Markus Bierling vorher in den Urlaub abgedüst war.

Die Anfangsphase verlief noch etwas schleppend. Oft versuchten es beide Seiten mit weiten Bällen. Doch lange machten die Stürmer dieses Hinterher-Gerenne in der Hitze nicht mit. Bis zur ersten wirklich gefährlichen Aktion vergingen 23 Minuten. Christian Mayer versäumte es, defensiv vernünftig mitzuarbeiten, Adi Floßmann kam zum Abschluss. Der Schuss von der rechten Seite landete jedoch am Außennetz. Doch Mayers Unachtsamkeit hatte ihr Gutes, denn so war er gleich am Gegenangriff beteiligt. Im Strafraum stoppten ihn die Gaißacher nur mit einem Foul. Kapitän Andreas Knoll verwandelte den fälligen Strafstoß zur 1:0-Führung.

Nach etwa einer Viertelstunde Leerlauf brachen die Minuten des Krith Laux an. Zweimal tauchte er vor dem SC-Gehäuse auf, beide Male scheiterte er aber an Torhüter David Lang. Beim zweiten Versuch behielt der Murnauer jedoch die Übersicht, schnappte sich den Abpraller und bediente Manuel Pratz, der mühelos verwandelte. Die turbulenten Schlussminuten der ersten Halbzeit begannen damit. In der Nachspielzeit zirkelte Matthias Beutelrock einen Freistoß nahe der Eckfahne direkt ins lange Eck. Wiederum nur eine Minute später traf Laux im dritten Anlauf doch noch. Diesmal ließ er Lang gar nicht so nahe an sich rankommen, sondern drosch den Ball aus vollem Lauf aus etwa zwölf Metern ins Tor.

Weit weniger spektakulär lief die zweite Halbzeit. Rainer Grösswang schoss die Gastgeber mit einem verwandelten Elfmeter nochmals heran, doch richtig gefährlich kamen die Gaißacher anach nicht mehr vor das Murnauer Tor. Zu sicher stand die Hintermannschaft des TSV. Tischer war ein taktisch genialer Schachzug gelungen: Er beorderte Michael Koller, den 43-jährigen Trainerkollegen, in die Innenverteidigung. Der Routinier machte seine Sache klasse. Bis zum Schluss. Philipp Mann beruhigte den TSV-Anhang mit dem 4:2 und gab den Startschuss für ein Party-Wochenende.

SC Gaißach – TSV Murnau 2:4
SC Gaißach: Lang, Simon, Beutelrock, Schlosser, Goettinger, Soellner (23. Weber), Leichmann, Scheuner (54. Wuermseer), Größwang, Partenhauser, Floßmann - Trainer: Poqué
TSV Murnau: Huber, Meditz, Kübler (53. Winkler), Steindl, Knoll, Mayer (85. Zwerger), da Silva Cunha, Pratz, Laux, Hirschler (68. Mann) - Trainer: Bierling
Schiedsrichter: - Zuschauer: 60
Tore: 0:1 Knoll (24.), 0:2 Pratz (44.), 1:2 Beutelrock (45.), 1:3 Laux (48.), 2:3 Größwang (58.), 2:4 Mann (73.)