2024-05-10T08:19:16.237Z

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TSV-Kapitän Jonas Lancker kommt zu spät, TuS-Spieler Nils Speckmann klärt. Der abstiegsbedrohte TSV Elstorf war gegen den Favoriten ebenbürtig, kassierte aber zwei dumme Tore.
TSV-Kapitän Jonas Lancker kommt zu spät, TuS-Spieler Nils Speckmann klärt. Der abstiegsbedrohte TSV Elstorf war gegen den Favoriten ebenbürtig, kassierte aber zwei dumme Tore.

200 Zuschauer sehen ein normales Fußballspiel

TSV Elstorf - TuS Celle FC 0:2

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ELSTORF. Das Nachholspiel zwischen den beiden Fußball-Bezirksligisten TSV Elstorf und TuS Celle FC, das als Sicherheitsspiel angesetzt war, verlief friedlich. Der Favorit aus Celle gewann 2:0. TuS-Fans ließen sich leichte Provokationen aber nicht nehmen.

Vor der Sportanlage des TSV Elstorf zeigen drei Einsatzfahrzeuge der Polizei Präsenz. Die Beamten unterhalten sich. Die Zuschauer schlendern zum knapp geöffneten Eingangstor und lassen sich von drei Ordnern entspannt abtasten, sich in die Taschen gucken. Ein paar Meter weiter stehen weitere sechs Ordner und beobachten, wie die Zuschauer ihren Eintritt zahlen. Das Wiederholungsspiel muss am Mittwochabend auf dem hinteren Trainingsplatz ausgetragen werden. Der beanspruchte Rasen ist der einzige, der bei Flutlicht bespielt werden kann.

Aufgrund des Sicherheitsstatus’ war die Polizei anwesend.Viele der 200 Zuschauer harren noch bei der Wurstbude am Eingangsbereich aus oder sind noch auf dem Weg zum gerade angepfiffenen Spiel – da schreit TuS-Spieler Hans-Martin Schneider: „Den mach’ ich.“ Kurz darauf jubeln die Celler Spieler und ihre knapp 30 Fans auf der Gegengeraden. 1:0 nach nur wenigen Sekunden. Die Elstorfer haben den Rückpass nach dem Anstoß verdaddelt.Das Spiel verläuft danach seltsam harmlos, fast emotionslos. Auf dem Platz ist wenig Stimmung. Die Zuschauer schauen stumm oder unterhalten sich beim Bier. Der TSV Elstorf ist nach einer halben Stunde das aktivere Team, hat ein deutliches Chancenplus. In der 38. Minute rollen die TuS-Fans ihr erstes Plakat aus. „Sieg oder Wiederholungsspiel“, steht da zu lesen. Keine Reaktion. Nach einer Minute rollen sie es wieder ein und lachen über ihren Scherz, der Provokation ist und Anspielung auf das abgebrochene Hinspiel.

In der zweiten Halbzeit ist mehr Feuer im Spiel, es wird hektischer auf dem Platz, die Trainer sind lautstark an der Seitenlinie aktiv. Der gute Schiedsrichter Bastian Mertel sorgt dafür, dass es auf dem Platz so friedlich bleibt wie am Spielfeldrand. In der 58. Minute zeigen die Celler Fans ihr zweites Plakat: „Achtung Hooligantouristen“ ist da zu lesen. Wer nicht lesen kann, dem singen es die Celler Fans auch vor. Wieder ist nach einer Minute Schluss mit der Vorstellung. Keine Reaktionen von Elstorfer Seite.

Die TSV-Spieler nutzen ihre Chancen nicht. Das Spiel ist fast zu Ende, da spielen die Celler Fans den dritten Akt. Dieses Mal zu lesen: „Wir zünden – Ihr zahlt.“ Ein Elstorfer Fan schüttelt nur den Kopf: „Dafür müssten die eigentlich 500 Euro aufgedrückt bekommen. Da sieht man, was die in der Birne haben.“ Kurz vorm Abpfiff senst Christopher Bahn TuS-Torjäger Andreas Gerdes-Wurpts nieder. Foulelfmeter. TuS-Torhüter Mathis Peters verwandelet zum 2:0-Endstand. Die Zuschauer schlendern genauso davon, wie sie kamen.

„Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Der TuS war nicht besser als wir. Wir hatten sogar die besseren Chancen“, sagt TSV-Trainer Hartmut Mattfledt nach einem normalen Spiel.


Hintergrund zum Sicherheitsspiel
Das reguläre Rückspiel zwischen den beiden Fußball-Bezirksligisten TSV Elstorf und TuS Celle FC war wegen etwa 35 Celler Krawallmacher, die Pyros abfackelten und einen größeren Polizeieinsatz provozierten, abgebrochen worden. Das Bezirkssportgericht wertete das Spiel 5:0 für Elstorf. Celles Einspruch beim Verbandssportgericht hatte Erfolg. Der Richter erkannte, dass die NFV-Satzung keine Grundlage dafür hat, dass Vereine für ihre Anhänger verantwortlich gemacht werden können. Der NFV reagierte: Ab der nächsten Saison ist die Satzung der des DFB angepasst.

>>> Der ausführliche Liveticker vom Spiel zum Nachlesen

Aufrufe: 027.4.2017, 08:30 Uhr
TAGEBLATT | Jan BröhanAutor