2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Rauf damit: Flensburgs Eslin Kamuhanga (rechts) zieht vor Siebenbäumens Kapitän Kai Zimmermann ab. Foto: Lekien
Rauf damit: Flensburgs Eslin Kamuhanga (rechts) zieht vor Siebenbäumens Kapitän Kai Zimmermann ab. Foto: Lekien

TSB Flensburg mit Blitzstart gegen Grün-Weiss Siebenbäumen

Flensburgs Qualität setzt sich deutlich durch

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„Endlich geht es wieder los“, lautete die freudige Meinung der Zuschauer beim Dorfverein und neuen Landesligisten Siebenbäumen zum ersten Pflichtspiel dieser neuen Spielserie. Die Trainer sahen es etwas differenzierter. „Wir sind stolz, im Landespokal zu spielen und nehmen diese Aufgabe sehr gerne an“, so GW-Coach Jan „Kiste“ Voigt.

Sein Gegenüber Joachim „Jockel“ Press sah diesen Termin etwas unglücklich: „Er stört die Vorbereitung auf die wichtige Punktspielsaison in der Oberliga. Die Integration der neuen Spieler ist noch nicht abgeschlossen, dazu stehen wir am Anfang unserer sportlichen Leistungsfähigkeit, werden aber natürlich alles geben.“

Und seine Mannschaft begann furios und spielten als wenn sie schon zwei Monate im Training wäre. Schon nach sieben Minuten war eine kleine Vorentscheidung in diesem Landespokalspiel gefallen. Der erste Versuch von Mats Möller (1.) wurde gerade noch von Manuel Plähn gebremst, der zweite von Timo Carstensen passte zum 1:0, die Vorarbeit kam von Tanju Hassanoglou. Danach scheiterte Lars-Ole Puttins knapp (3.), bewies aber noch, dass er es besser kann: Nach mehreren GW-Abwehrfehlern haute er das Leder aus 14 Metern unter die Latte (6.).

Und eine Minute später durfte auf Flensburger Seite das dritte Mal gejubelt werden. Nach Flanke von Björn Lass vollendete Möller. „Da war ein klarer Klassenunterschied zu erkennen, wir waren in dieser Phase völlig überfordert“, musste GW-Keeper Kevin Pour zugeben.

Bis zur Trinkpause in Minute 24 hielt die Dominanz der Gäste aus Flensburg an. Weitere Chancen durch Carstensen (19.) und Sandro Holland (22.) blieben aber ungenutzt. Die Erfrischungsunterbrechung nutzte GW-Trainer Voigt, um seine Mannschaft noch einmal einzuschwören und neu einzustellen. Diese Anweisungen schienen zu fruchten. Grün Weiß wurde immer besser und war plötzlich gegen etwas schwächelnde Gegner auf Augenhöhe. Norman Saul hatte Pech mit einem Lupfer aus 28 Metern, der knapp am Pfosten vorbei ging (25.).

Auf der Gegenseite verpasste Hassanoglou das 4:0 für seine Farben, als er freistehend an Pour scheiterte. Dann vernahm endlich einen Torschrei der Gastgeber. Youngster Jan-Luca Holst traf nach Doppelpass mit Zakaria Salhi zum 1:3 (33.). Und kurz vor dem Halbzeitpfiff traf dann auch der andere „Jüngling“ im Voigt-Team. Andreas Paulsen schloss eine gute Kombination über Holst und Salhi erfolgreich zum Anschluss ab (43.).

„Wir wurden am Anfang überrannt. Durch individuelle Fehler sind wir bös’ in Rückstand geraten. Aber wir sind schnell zurückgekommen“, urteilte GW-Offensivspieler Norman Saul. „Nach überragenden Anfangsminuten mit der klaren Führung haben wir den Faden etwas verloren. Zudem haben wir viele Chancen liegengelassen. Danach hatten wir aber alles wieder im Griff“, äußerte sich TSB-Defensivmann Nicolai Vosgerau.

Auch im zweiten Durchgang begann der Gast überlegen und wollte gleich die endgültige Entscheidung. Carstensenscheiterte mit seinem Kopfball aber an Pour, der mit einer Glanztat weiteres Unheil verhinderte (46.). Bis zur 66. Spielminute gab es wenig Torraumszenen auf beiden Seiten. Dann traf Carstensen zum 4:2, nach Vorarbeit vom eingewechselten Eslin Kamuhanga (66.).

Aber die Platzherren gaben sich noch nicht geschlagen. Saul verfehlte per Freistoß knapp den erneuten Anschluss (68.). Dann war auch noch Farbe im Spiel: Paulsen beging ein Handspiel auf der Torlinie und verhinderte dadurch eine klare Torchance. Das Ergebnis hieß Elfer und der Übeltäter musste vom Platz. Bitter für den bis dahin gut spielenden Youngster. Den ruhenden Ball versenkte Lasse Sohrweide souverän zum 2:5-Endstand (76.).

„20 Minuten hat meine junge Mannschaft den Gegner an die Wand gespielt. Wir haben gut über die Außen agiert und waren eiskalt. Danach hat etwas die Konzentration gefehlt. Wir waren aber jederzeit Herr der Lage. Die Leistung zu dieser Zeit ist völlig in Ordnung“, freute sich Press. Im Viertelfinale empfängt seine Mannschaft nun den Sieger aus der Begegnung PSV Neumünster gegen SV Todesfelde.

Bei Siebenbäumen waren viele enttäuscht. Trainer Jan Voigt sah aber auch viel Gutes: „Wir haben den Anfang verpennt. Da waren zu viel Respekt und zu viele Fehler im Spiel. Das haben wir aber korrigiert und nach dem 2:3-Anschluss alles versucht. Am Ende war es nicht so schlecht, ich bin nicht unzufrieden. Freude haben die jungen Spieler Holst und Paulsen gemacht.“

GW Siebenbäumen: Pour – Paulsen, Biermann, Zimmermann, Plähn – Dankert, Ruser (12. Akyol, 74. Sindi) – Jahnke (67. Ceesay), Salhi, Holst – Saul.

TSB Flensburg:
Hagge – Köhler (46. Von Diczelski), Holland, Vosgerau, Hassanoglou – Wagner, Sohr weide (78. Hansen) – Möller, Lass (46. Kamuhanga), Puttins – Carstensen.

SR:
Derlin (Dahme).
Zuschauer:
120.
Tore:
0:1 Carstensen (2.), 0:2 Puttins (6.), 0:3 Möller (7.), 1:3 Holst (33.), 2:3 Paulsen (43.), 2:4 Carstensen (66.), 2:5 Sohrweide (76., HE)
Rote Karte:
Paulsen (75., nach Handspiel auf der Torlinie).
Aufrufe: 09.7.2017, 19:42 Uhr
SHZ / nowiAutor