2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Husumer Freudentaumel: Kapitän Bosse Wullenweber (l.) feiert mit dem Torschützen Hendrik Fleige den Siegtreffer.Petersen
Husumer Freudentaumel: Kapitän Bosse Wullenweber (l.) feiert mit dem Torschützen Hendrik Fleige den Siegtreffer.Petersen

Fleige sorgt für kollektive Ekstase bei der Husumer SV

SHFV-Lotto-Pokal: Husumer SV bezwingt den Landesliga-Konkurrenten SV Preußen Reinfeld vor 462 Zuschauern mit 1:0

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Sie haben es tatsächlich geschafft – die Husumer SV steht nach einem 1:0 (0:0) gegen den SV Preußen Reinfeld im Finale Fußball-Landespokals. Schütze des goldenen Tores in der 89. Minute war, wie sollte es anders sein, Torjäger Hendrik Fleige, der sein Team in kollektive Ekstase versetzte. Denn nach dem kurz darauf folgenden Schlusspfiff kannte der Husumer Jubel keine Grenzen mehr. Neben dem Finaleinzug, wo im Frühjahr 2018 Regionalligist SC Weiche Flensburg 08 oder der SV Todesfelde aus der Oberliga warten, können sich die Kreisstädter über eine Prämie von 18000 Euro freuen.

Der Sieg war am Ende glücklich. Denn die meisten auf und außerhalb des Platzes hatten sich bereits auf eine Verlängerung eingestellt, auch weil beide Mannschaften in der Schlussphase nicht mehr allzu viel Torgefahr versprühten. Dann war aber doch noch Fleige, der ganz nebenbei auch noch das Torjäger-Duell gegen Reinfelds Ausnahmestürmer Kristof Rönnau für sich entschied, nach einer Ecke per Kopf zur Stelle und sorgte für den Siegtreffer. Entsprechend enttäuscht war Gäste-Trainer Michael Clausen, der den vergebenen Chancen der ersten Halbzeit nachtrauerte. „Aufgrund der ersten Hälfte hätten wir den Sieg verdient gehabt. Wir haben es versäumt, uns mit einem Tor zu belohnen. Nach der Pause haben wir mehr zugelassen, aber das Tor kommt aus dem Nichts.“ Trotzdem sah der Preußen-Coach auch etwas Positives. „Das Halbfinale ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte und unsere Fans haben uns eine überwältigende Atmosphäre bereitet. Das war trotz der Niederlage schon herausragend.“

Was Clausen meinte, waren die mehr als 200 mitgereisten Reinfelder Anhänger, die ihre Mannschaft über 90 Minuten lautstark, aber nie unfair unterstützen und auch nach dem Spiel die niedergeschlagenen Preußen-Spieler mit einer überragenden Vorstellung feierten. Auch HSV-Trainer Dennis Witt war von der Kulisse beeindruckt. „Das war eine geile Atmosphäre und ein würdiger Rahmen für ein Halbfinale, auch und insbesondere wegen der Fans der Gäste.“ Letztendlich war für Witt das Ergebnis viel wichtiger. „Ich kann es noch gar nicht glauben, bin aber natürlich begeistert. Wir waren von zwei gleichwertigen Mannschaften letztendlich die glücklichere.“

Dabei konnte seine Mannschaft zwar spielerisch über weite Strecken nicht überzeugen, hielt jedoch zu jeder Zeit kämpferisch dagegen und hatte zum Schluss ein wenig mehr Körner.Die Gäste hatten gegen untypisch nervös wirkende Husumer vor der Pause die weitaus besseren Chancen. So hätte Simon Kunert bereits in der 5. Minute seine Farben in Führung bringen müssen, er schoss jedoch vorbei. Weitere Schrecksekunden musste der Gastgeber bei einem Kopfball von Christoph Böckelmann (20.) und einem Versuch von Dennis Lie, den Chris Bielinski im HSV-Tor bravourös hielt (28.), überstehen. SV-Torjäger Kristof Rönnau, der ansonsten abgemeldet war, scheiterte ebenfalls am gut reagierenden Bielinski (36.) Die HSV hatte vor allem im Zweikampfverhalten und Passspiel klare Defizite gegenüber den Preußen.Das änderte sich nach der Pause.

Die Stormstädter gewannen mehr und mehr Zugriff, mussten aber nach einem abgefälschten Eckball, der auf der Linie geklärt wurde, doch nochmal zittern (51.). Nach einer guten Stunde nahmen die Hausherren endgültig das Heft des Handelns in die Hand und erarbeiten sich nun auch einige Gelegenheiten. Dann war Fleige bei der besten HSV-Chance zur Stelle, schraubte sich im Fünfmeterraum hoch und nickte unhaltbar ein (89.). Fleiges Treffer bringt der Husumer SV damit nicht nur finanzielle Meriten, sondern beschert dem Verein auch überregionale Medienpräsenz, die beim Finale im Rahmen des „Tags der Amateure“ mit einer Live-Übertragung im TV gekrönt wird.

Husumer SV: Bielinski – Witthohn, C. Herpel, Wullenweber, Steen – Wobig – Sander, Christiansen, D. Hornburg, Siefert - Fleige.

SV Preußen 09 Reinfeld: Simmich – Pirch, Schwartz, Böckelmann, Grimm – Vogel – Kunert (73. Rapp), Schröder (90. Treichel), Lie, Schecke (87. Heinze) - Rönnau.

Schiedsrichter: Schneider (Eggebek).Tor: 1:0 Hendrik Fleige (89.).Zuschauer: 462.Beste Spieler: Bielinski, Wullenweber, Herpel, Fleige/Böckelmann, Schecke, Vogel.
Aufrufe: 04.10.2017, 11:00 Uhr
SHZ / Björn GuttAutor