2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Heiner Semar herzt Ugur Dündar (links) und Christoph Anton nach dem Derbysieg in Saarbrücken. Derzeit bastelt Triers sportlicher Leiter mit Trainer Peter Rubeck am Kader für die neue Saison. Foto: Sebastian Schwarz
Heiner Semar herzt Ugur Dündar (links) und Christoph Anton nach dem Derbysieg in Saarbrücken. Derzeit bastelt Triers sportlicher Leiter mit Trainer Peter Rubeck am Kader für die neue Saison. Foto: Sebastian Schwarz

"Trier hat mehr verdient als Platz elf"

Die Eintracht will einen Schritt nach vorne machen - Dennis Gerlinger kommt

Während mehrere Spieler nach der 0:2-Niederlage zum Saisonabschluss in Pirmasens in den Urlaub entschwunden sind, arbeitet die sportliche Führung von Eintracht Trier mit Hochdruck am Kader für die nächste Saison. Einigkeit besteht mit Flügelspieler Dennis Gerlinger (24, FK Pirmasens). Zudem hat der SVE einen jungen Defensiv allrounder an der Angel.

44 Punkte, Platz elf: Eintracht Trier steht im Endklassement der Regionalliga Südwest in etwa dort, wo Trainer Peter Rubeck das Team erwartet hat. "Ich bin stolz, was die junge Mannschaft nach Anlaufproblemen zu Saisonbeginn in der Rückrunde abgeliefert hat", sagt der 53-Jährige.Team und Trainer, der seine Eigenheiten hat, haben eine Ebene der Zusammenarbeit gefunden. Im Winter wurde zudem daran gearbeitet, Fehlplanungen im Kader zu korrigieren. Ganz gelungen ist das indes nicht. Rubeck: "Im Angriff fehlt uns weiterhin die Durchschlagskraft."

Der SVE, der am 24. Juni in die Sommervorbereitung startet, wird die Mannschaft erneut umbauen. Für die Offensive wurden bereits Patrick Lienhard und Julian Bidon verpflichtet. Hinzukommen wird Dennis Gerlinger, 24-jähriger Flügelspieler vom FK Pirmasens, der unter Rubeck einst sechs Monate in Zweibrücken gespielt hat. Damit dürften die Zeichen bei Rudy Carlier (mit sechs Treffern erfolgreichster SVE-Angreifer in dieser Saison) und Ugur Albayrak eher auf Abschied stehen. Verbrieft ist, dass Rubeck nicht mehr mit Bruno Gomis plant. Dessen bis 2016 laufender Vertrag soll aufgelöst werden. Offen ist die sportliche Zukunft von Winterneuzugang Romas Dressler, der in seinen 13 Einsätzen Licht und Schatten zeigte. Holger Lemke muss sich nach seinem im Oktober 2014 erlittenen Kreuzbandriss laut Rubeck einer weiteren Operation unterziehen - er fällt somit weiterhin aus.

Um erfolgreich zu sein, musste die Eintracht in der Rückrunde nahezu in jedem Spiel ans Limit gehen. Mit großem Kämpferherz kompensierte das Team manch qualitative Defizite. Nun soll es einen Schritt vorwärts gehen. "Trier hat mehr verdient als Platz elf", sagt Rubeck. Um sich tabellarisch zu verbessern (angestrebt wird in der Saison 2015/16 ein Rang zwischen fünf und acht), wollen der Trainer und der sportliche Leiter Heiner Semar die Qualität im Kader erhöhen.

Dafür steht nach bisherigen Schätzungen jedoch wohl nicht (groß) mehr Geld zur Verfügung. Der Eintracht fehlen Einnahmen in Höhe von rund 130 000 Euro wegen der verpassten Qualifikation für den DFB-Pokal. Andererseits werden auf dem Feld der Sponsorenakquise fortwährend Anstrengungen unternommen. Diffus bleibt bislang, inwieweit sich Semar am Budget beteiligt. In Zweibrücken trat er einst als wichtiger Mäzen auf. In Trier ist das nach eigener Aussage anders: "Ich werde ab und zu ein Festchen machen und mal 200 Euro monatlich zuschießen, wenn sie für einen Transfer fehlen sollten", sagt Semar. Eine Aussage, die untertrieben scheint.

So oder so: Gefragt sind weiterhin geschickte Transfers und die Förderung des eigenen Nachwuchses, die sich angesichts einer möglichen Abmeldung der U 23 auf die A- und B-Jugend konzen trieren dürfte. Rubeck plant für die neue Saison bei den Feldspielern mit 17 Akteuren, die bereits nachweislich Regionalliganiveau haben, sowie drei Kräften aus der eigenen A-Jugend. Darüber hinaus sollen im Trainingsbetrieb immer wieder weitere Nachwuchsspieler reinschnuppern. "Sobald Jungs mit Talent nach oben kommen, müssen sie gebunden werden", fordert Rubeck.

Fest ins Regionalligateam hochgezogen werden sollen Benedikt Masselter und Moritz Jost (beide 18). Im Blickpunkt stehen außerdem Daniel Kurz (18), Vincent Boesen (16), Lucas Jakob und Philipp Grundmann (17).

Rubeck wird seine Arbeitszeit im Hauptjob als Angestellter in den SHG-Kliniken Völklingen etwas reduzieren, um sich noch stärker bei der Eintracht einzubinden. Bei aller Fokussierung auf die Jugend will er die Schlüsselpositionen mit gestandenen Spielern besetzen. Dazu zählt die Mittelfeldzentrale, in der künftig Christian Telch (Goslarer SC) die Fäden ziehen soll (der TV berichtete). Ajdin Zeric dürfte damit keine Zukunft beim SVE haben. In der Innenverteidigung ist Trier gut aufgestellt (Dingels, Hollmann, Buchner). Links hinten soll auch künftig Jannik Stevens erste Wahl sein. Semar erwartet bis Mittwoch eine Entscheidung über eine Vertragsverlängerung. Zudem ist der SVE an einem jungen Defensivallrounder interessiert, der in der Regionalliga West Stammkraft ist. Die Beschreibung könnte auf Norman Jakubowski (22, VfL Bochum II) zutreffen - sowohl Semar als auch Jakubowskis Berater Sören Seidel dementieren jedoch.

Aufrufe: 025.5.2015, 22:14 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor