2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Trainer Hasan Karagül freut sich über Zusammenhalt beim TSV Senden

Aufbruchstimmung beim TSV

Verlinkte Inhalte

An das kleine Brötchen backen haben sich die Kreisliga-Fußballer des TSV Senden (B/Iller) gewöhnt. Dank der familiären Atmosphäre spürt Trainer Hasan Karagül aber so etwas wie eine Aufbruchstimmung.
Trainer Hasan Karagül erinnert sich noch an eine wenig glorreiche Episode in der Klubgeschichte des Türkischen Sportvereins (TSV) Senden. In der Saison 2008/2009 zählte man zur Beletage im Bezirk, musste aber nach einer Spielzeit wieder aus der Fußball-Bezirksliga absteigen. "Das war ein zusammengewürfelter Haufen", sagt der 40-Jährige. Nach drei Jahren in der Kreisliga A/Iller fand der Sinkflug mit dem Absturz in die sogenannte Kicker-Sicherheitszone seinen Tiefpunkt.

Nachdem sportlich dunkle Wolken über dem Gelände an der Langen Straße aufgezogen waren, ließen zahlreiche Mitglieder und Spieler den Klub im Regen stehen. So musste der Rest retten, was zu retten war. Vor allem die älteren Akteure wie Ramazan Kelekcio, der die vergangenen sieben Jahre auch die Trikots gewaschen hat, Birol Degermenci, Güven Sulan und Sven Weinmann setzten alle Hebel in Bewegung, um die Mannschaft am Leben zu halten. Sportlich konnten aber keine Bäume ausgerissen werden.

Seit dieser Spielzeit ist ein Lichtstreif am Horizont erkennbar. Aus der A-Junioren-Spielgemeinschaft mit dem FV Senden sind neun Talente hinzugestoßen und mit einem Feuereifer bei der Sache. "Wir stehen sportlich zwar nicht gut da, sind aber endlich eine Mannschaft. Wir sind im Verein wie eine große Familie", schwärmt der zweite Vorsitzende Karagül, seit dieser Runde auch Trainer. Regelmäßig trifft sich die Mannschaft mitsamt den Familien zum Frühstücken oder Essen bei einem Kicker der älteren Generation.

Der Fuhrparkleiter einer Weißenhorner Firma gibt inzwischen die Fahrtrichtung für die neuen Hoffnungsträger des kleinen Klubs vor. Lediglich 55 Mitglieder (zur Blütezeit waren es 180 Mitglieder) garantieren einen jährlichen Mini-Etat in absolut niedriger vierstelliger Höhe. "Wir leben damit und haben keine Schulden", sagt Karagül. So ist kein Geld für die 5000 Euro teure Reparatur des Flutlichts auf dem Trainingsgelände vorhanden. Es funktionieren nur noch zwei der sechs vorhandenen Masten.

Die Heimspiele werden auf dem städtischen Sportplatz an der Hauptschule Senden ausgetragen. Nachdem dort die beschädigte Bewässerungsanlage repariert werden musste, konnten zwei Partien nicht in der gewohnten Umgebung über die Bühne gehen. Der SV Beuren II tauschte umgehend bereitwillig das Heimrecht und gegen den FC Illerkirchberg stellte der TSV-Stadtrivale FV Ay sein Sportgelände zur Verfügung. "Wir haben inzwischen gute Beziehungen zu den anderen Vereinen in der Stadt", sagt Karagül. So auch zum Ligakontrahenten RSV Wullenstetten, der am Sonntag um 14.30 Uhr auf dem Hauptschulplatz seine Visitenkarte abliefert.

Ob für den TSV Senden nach elf Niederlagen und einem Sieg (gegen das völlig überforderte Liga-Schlusslicht Ataspor Neu-Ulm) gegen Wullenstetten der Startschuss zum Aufbruch zu neuen Ufern erfolgt, darf bezweifelt werden. Bis zu 35 Spieler im Training sorgen aber beim Trainer für leuchtende Augen. Karagül: "Ich bin guter Dinge für die Zukunft. Wir haben viele junge Spieler, die weiter bei uns dabei bleiben. Und es haben auch ehemalige Akteure, die hören, dass hier wieder etwas läuft, schon Interesse bekundet, in der Winterpause zu uns zurückzukommen. Wir wollen irgendwann wieder erfolgreichen Fußball spielen."



Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/suedwest/anmelden

Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar, bei FuPa Südwest auf Facebook oder per Mail an fupa@swp.de


Aufrufe: 031.10.2015, 08:40 Uhr
Südwestpresse / DETLEF GRONINGERAutor