2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Metin Kizil brauchte zuletzt häufig Trost nach einer Partie, in der er Chancen erspielte, diese aber nicht zu Toren nutzen konnte. Die Unbekümmertheit, die er in der Rückrunde der letzten Saison an den Tag legte, scheint ihm abhanden gekommen zu sein., Foto: ?Randow
Metin Kizil brauchte zuletzt häufig Trost nach einer Partie, in der er Chancen erspielte, diese aber nicht zu Toren nutzen konnte. Die Unbekümmertheit, die er in der Rückrunde der letzten Saison an den Tag legte, scheint ihm abhanden gekommen zu sein., Foto: ?Randow

Totale Flaute herrscht im Sturm

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Gladbach-09-Trainer Dietmar Schacht suchte am Sonntag in Windeck die „versteckte Kamera”. Am kommenden Sonntag steht nach fast vier Monaten Pause endlich wieder ein Heimspiel auf dem Spielplan. Gegner ist der FC Hürth.

Fast vier Monate ist es her, dass die 09er daheim antraten. Am 16. November gab es ein 0:2 gegen den SC Brühl. In den folgenden beiden Auswärtsspielen wurde gepunktet: beim 2:2 beim FC Bergheim, beim 5:1-Sieg bei Germania Erftstadt-Lechenich. Letzten Sonntag zum Saisonstart gab es eine vermeidbare 0:1-Niederlage beim TSV Germania Windeck.

Mittelrheinliga. SV Bergisch Gladbach 09 — FC Hürth (Hinspiel 0:4) Etliche 09er sind nicht mehr dabei: der starke Innenverteidiger Thomas Schlösser, die Offensivkräfte El Tahiri und Musculus.

Von den Winterneuzugängen schaffte es letzten Sonntag nur Daniel Valdivieso. Der Innenverteidiger, der im Winter vom Ligakontrahenten VfL Leverkusen kam, weiß, wie es ist, im Gladbacher Stadion Tore zu erzielen. Er traf im Trikot des VfL Leverkusen bei dessen 2:0-Sieg bei SV 09. Valdivieso spielte vom 1. Januar bis 30. Juni 2011 bereits eine Halbserie für SV 09. Die 09-Fans freuen sich über die Rückkehr des sympathischen Abwehr-Spezialisten.

Didi Schacht setzte in der Abwehr beim Spiel in Windeck auf bewährte Kräfte, freute sich insbesondere auch über die beeindruckende Rückkehr des starken Rechtsverteidigers Andreas Dreiner, neben ihm verteidigten in der Viererkette Julian Kapitza, Valdivieso und Jonas Hergesell. Im Tor stand Cebulla.

Auf der Doppel-Sechs spielten André Kreuer und Ajet Shabani. Daniel Isken, der im Trainingslager überzeugte, lief auf der Spielmacherposition auf, von Lampe rechts im Mittelfeld, Zinken links und Kizil in der Spitze.

Redjeb kam für Isken, wechselte vor die Abwehr, Kreuer ins zentrale Mittelfeld. Günay, der zweite Winter-Neuzugang, gab sein Debüt links im Mittelfeld, vergab ebenso eine Chance, wie Hergesell, Shabani und Götz und schon vor der Pause mehrfach Kizil.

Das Verwerten der Torchancen ist und bleibt Groß-Baustelle bei SV 09. Es herrscht Flaute im Sturm. Trotz klarer spielerischer Überlegenheit wurde der — allerdings herausragend agierende — Germanen-Schlussmann Herrchenbach nicht überwunden.

„Als in der Schlussminute der Ball vom Pfosten zurück sprang, Thomas Götz vor die Füße und dieser Schuss den einzigen Spieler traf, der das Tor verhinderte, dachte ich endgültig, diese Partie würde für die ,versteckte Kamera? aufgenommen, erwartete, dass mir gleich Guido Cantz auf die Schultern klopft”, so 09-Trainer Didi Schacht.

Was der Ex-Bundesliga-Profi sagen will: „Was wir an Torgelegenheiten vergeben haben, ist unbeschreiblich. Metin Kizil setzt sich in Klasse-Manier gegen zwei Gegner über außen durch und schießt den Ball dann dem Gegner in die Füße.”

Warum klappte es im Trainingslager gegen einen Drittligisten aus Norwegen beim 2:0-Sieg und gegen einen Regionalliga-Tabellenführer aus Österreich beim 2:2 mit dem Tore schießen? Schacht: „Das waren Gegner, die mitgespielt und sich nicht hinten reingestellt haben. Und wir ließen uns von ihnen nicht den Schneid abkaufen.”

Was den Fußball-Lehrer sehr ärgert: „Im Abschluss fehlt oft die Konzentration. Daran müssen wir unbedingt arbeiten. Ich will die letzten 14 Spiele genießen, habe ich meiner Mannschaft gesagt. Genießen konnte ich in Windeck zunächst, da wir herausragend gespielt haben, aber ab dem Rückstand war der Frust wieder da, wurden auch beste Chancen vertan.”

Nun kommt der starke Aufsteiger. Schacht: „Dieser Gast verdient größten Respekt, spielt eine herausragende Saison. Und wird, anders als Germania Windeck, sich nicht hinten reinstellen, sondern mitspielen. Auf diesen Gegner und dieses Spiel freuen wir uns.”

Es bleibt die Hoffnung auf das Ende der bitteren Torflaute. Trainer Didi Schacht erinnert sich Jahre zurück: „Nachdem wir in der NRW-Liga mal eine Niederlagen-Serie hatten, gewannen wir anschließend mehrere Spiele mit 6:0.”

Aufrufe: 012.3.2015, 20:45 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Elli RiesingerAutor