2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten

Im Schnitt ist das Team gerade mal 19 Jahre alt

Mittelrheinligist Alemannia Aachen II geht mit neuem Coach Marc Gillessen und einem runderneuerten Team an den Start

Groß ist der Unterschied für Marc Gillessen nicht, obwohl er bisher nur Jugendmannschaften trainiert hat, zuletzt fünf Jahre lang die U7 von Alemannia Aachen. Nun hat er seine erste Station im Senioren-Bereich und in der Fußball-Mittelrheinliga angetreten, doch Alemannia Aachens U21 kommt quasi als U19 daher: runderneuert und noch einmal deutlich verjüngt gegenüber der vergangenen Saison.

„Es war eine sehr angenehme erste Trainingswoche. Die Jungs sind alle willig, wissbegierig und ziehen gut mit. Das zeichnet junge Mannschaften aus“, freut sich der neue Coach von Alemannia Aachen II, der am Tivoli trotz seiner erst 38 Jahre in seine 14. Trainer-Saison geht. Gillessen folgt auf Sven Schaffrath, der mit Rang 4 und zuletzt Platz 7 nach einer schwierigen Saison in seinen zwei Trainerjahren gute Arbeit leistete und nun die Leitung der Alemannia-Fußball-Akademie übernommen hat.

Aus den oft kritisierten Problemen der vergangenen Saison, in der die U 21 über eine zuletzt nur noch acht Mann starke Rumpftruppe verfügte und mit der U 19 zusammen trainieren musste, hat man Lehren gezogen: So verfügt Gillessen über 16 Feldspieler plus eigenen Keeper und trainiert nur noch einmal in der Woche (montags) mit der U 19.

Wobei, in der neuen Saison gibt es altersmäßig wenig Unterschied zur U 19 – mit 19,23 Jahren ist die U 21 die jüngste zweite Alemannia-Mannschaft überhaupt. Allerdings schlägt sich das auch in Sachen Erfahrung nieder. Mit Meik Kühnel, der als „dienstältester Aachener“ (seit 2010 bei Alemannia) neuer Kapitän wird, Tugay Sahin und Jacomo Moscato, alle 20 Jahre alt, sind nur noch drei Spieler aus der Vorsaison weiter dabei. Mit 22 Jahren ist Innenverteidiger Yannik Böhr (Arnoldsweiler) der erfahrenste Akteur und wird Gillessen als spielender Co-Trainer unterstützen. Aktuell ist Böhr, der schon in der U 19 für Alemannia spielte, verletzt, ein MRT steht bevor. Die Hinrunde wird auch Timo Feilhaber (Kreuzbandriss) verpassen. Regionalliga-Erfahrung (acht Einsätze) bringt Tim Gerhards (20) mit, der 2009 von Alemannia zum 1. FC Köln gewechselt war und nun zurückkehrt. Alle anderen Akteure stammen aus der eigenen oder der U 19 anderer Klubs.

„16 Spieler plus eins ist in Ordnung, da wir sicher auch mit Akteuren aus der ersten Mannschaft verstärkt werden.“ Eng soll daher die Absprache über Systeme und Taktik auch mit Cheftrainer Christian Benbennek sein. „Wir werden verschiedene Spielsysteme trainieren, ob 4-4-2 mit Raute oder mit Doppelsechs, mit einem oder drei Stürmern, das gehört zur Grundausbildung“, verweist Gillessen auf die Ausbildungsphilosophie im NLZ der Alemannia. „Unser oberstes Ziel ist, wieder mindestens einen Spieler in den Fokus der ersten Mannschaft zu bringen. Mit einem Altersdurchschnitt von gerade einmal gut 19 Jahren wäre es auch vermessen, zu sagen, wir wollen Dritter oder gar Meister werden. Aber wir wollen so früh wie möglich mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.“

Dazu muss sein junges Team sich schnell auf den „Männerfußball“ umstellen. „Wir treffen auf gestandene Akteure, die bis zu zehn, zwölf Jahre älter sind, viel Erfahrung und eine andere körperliche Konstitution haben. Da wird ein ganz anderes Tempo gespielt“, weiß der Coach und fordert: „Natürlich merkt man, dass die Jungs im Umbruch sind. Daher müssen wir in der Liga von Beginn an Vollgas geben, Entschlossenheit, Aggressivität, Willen und Leidenschaft zeigen. Als Mannschaft muss man einen Plan haben, wenn man auf den Platz geht. Das muss den Jungs vermittelt werden.“

Wie es in der Liga zugeht, wird Alemannia II schon morgen, 16 Uhr, im Test beim FC Roetgen sowie am Dienstag, 19 Uhr, gegen den SV Rott feststellen. Neben Tests gegen den 1. FC Mönchengladbach (26. Juli, 15.00) und bei Alemannia Mariadorf (11. August, 19.30) nimmt die U 21 am Rurdorfer Sommercup (ab 29. Juli) und als Titelverteidiger an der Stadtmeisterschaft (ab 6. August) teil.

Zugänge: Canel Cetin, Roy Flekken, Maxime Heinen, Shaian Mobashery, Florent Sadiku, Ahmet Smajli (alle eigene Jugend), Yannik Böhr (Arnoldsweiler), Leonard Funke (U 19 Bielefeld), Jonas Treu, Timo Feilhaber (U 19 Vikt. Köln), Nils Hühne (U 19 Bor. Mönchengladbach), Tim Gerhards (U 21 1. FC Köln), Tomislav Mrkalj, Jordi Ndombaxi (beide U 19 Walheim)

Abgänge: Felix Korb (eig. Profis), Daniel Hofmann, Nico Dautzenberg, Tobias Standop (alle Breinig), Onur Alagöz (Schlading-Heining), Manuel Angiulli (Virton/Belgien), Pascal Wehner (Karriere beendet)

Aufrufe: 018.7.2015, 11:45 Uhr
rau I AZ/ANAutor