2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Die FCK-Fans beobachteten mit Wohlwollen, wie sich Verein und Spieler im Testspiel gegen die TSG Pfeddersheim präsentierten. Im Bild Sebastian Kaster von der TSG (links) und Stipe Vucur.
Die FCK-Fans beobachteten mit Wohlwollen, wie sich Verein und Spieler im Testspiel gegen die TSG Pfeddersheim präsentierten. Im Bild Sebastian Kaster von der TSG (links) und Stipe Vucur.

"Tayfun Korkut der Top-Transfer"

Fans begrüßen Entwicklungen beim Zweitligisten / Stimmen aus dem Uwe-Becker-Stadion

Pfeddersheim. Bei den Fans des 1. FC Kaiserslautern kommt so etwas wie Aufbruchstimmung auf. Viel Sympathie weckte der Fußball-Zweitligist bei seinem Testspiel-Auftritt bei der TSG Pfeddersheim, wo er nicht nur 5:0 gewann, sondern sich auch ausgesprochen volksnah gab.

Für viele der 1400 Zuschauer, so der Eindruck, war nicht der Sieg das wichtigste. Viel mehr zählte es, dass ihr Lieblingsverein wieder die Nähe zu den Leuten aus der Region suchte. Dies wurde auch honoriert und registriert. Von allen Seiten hieß es: „Schön, dass der FCK so etwas macht.“

Hinter dem FCK liegt eine schwere Saison – sportlich wie administrativ. Dabei kommen die Neubesetzung des Vorstandes, der Trainerwechsel und die Veränderung des Mannschaftskaders offensichtlich gut an.

Die 42-jährige Wormserin Sandra Hirschmann sagt: „Es macht den Anschein, dass es beim FCK in die richtige Richtung läuft. Da wird nicht viel geschwätzt und alles, was verlautbart wird, hat Hand und Fuß.“

Mit Freude beobachten die FCK-Fans, wie sich der Klub momentan nach außen gibt. Sie finden das Engagement und die Ideen sehr löblich. Das macht die neuen Verantwortlichen auch „sympathisch“, findet die 30 Jahre alte Nadine Noack aus Weinsheim. So haben einige Fans schon die neue Kampagne „Nur zusammen sind wir Lautern“ aufgeschnappt und wollen die jüngste Vergangenheit in den Hintergrund schieben. Der 29-jährige Pfeddersheimer Dennis Thon erklärt: „Es ist ein Zeitpunkt gekommen, wo man einen Schlussstrich ziehen muss. Das bringt ja nichts und als Fan kann man nicht immer nur meckern.“ Stattdessen ist „die Hoffnung wieder da, dass bessere Zeiten kommen“, sagt Noack.

Für die meisten FCK-Anhänger war es an der Zeit, dass die langjährige Ära vom vorherigen Vorstandschef Stefan Kuntz endet. Unter ihm ging es nach sehr erfolgreichen Anfangsjahren mit dem Aufstieg in die Bundesliga „stetig bergab“, bemerkt Ulrich Wolf (46) aus Bolanden. Und an dieser Entwicklung sei Kuntz selbst schuld gewesen. Thon sagt: „Wenn man sich zuviel aufbürdet, macht man Fehler.“ Und „in Generalunion kann man das nicht stemmen“, ergänzt Hirschmann. Den Fans hat es gegen Ende seiner Ära immer weniger gefallen, dass „er fast alles alleine gemacht hat“, so der Wormser Heiko Heck (39).

Häufig fällt auch das Stichwort „Kompetenz.“ Jetzt, meint Hirschmann, „sind alle Posten mit Profis besetzt. Mit Personen, die Ahnung von dem haben, was sie tun.“ Ein zweites Wort, das die Fans gerne in den Mund nehmen, ist die größer gewordene „Transparenz“. Für die Anhänger des Vereins ist das unheimlich „wichtig“, berichtet Thon.

Mit Verspätung also wird der „Negativeffekt aus der verkorksten Aufstiegssaison 2014/2015“ nun vom Betzenberg abgeschüttelt.

Doch letztlich, da sind sich die Fans auch einig, wird die weitere Stimmungslage vom Saisonstart abhängig sein. Besonders in der Auftaktbegegnung zuhause gegen Bundesliga-Absteiger Hannover 96 habe der Verein eine große Chance, um Euphorie zu entfachen, und um die „Menschen zu begeistern und mitzunehmen“, erklärt der 55-jährige Andreas Hirschmann. Die Zuversicht aufgrund der bisher getroffenen Personalentscheidungen bezüglich des Kaders und des Trainerteams ist auch absolut da. Der neue Coach, Tayfun Korkut, ist für Hirschmann (55) gar der „Top-Transfer“ schlechthin.

Aufrufe: 06.7.2016, 18:45 Uhr
Nico BrunettiAutor