2024-05-10T08:19:16.237Z

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Lange Gesichter auf der TSG-Bank: Co-Trainer Fabio Schmidt (vorne) und Manuel Wöllner. 	Foto: Christine Dirigo/pakalski-press (Archiv)
Lange Gesichter auf der TSG-Bank: Co-Trainer Fabio Schmidt (vorne) und Manuel Wöllner. Foto: Christine Dirigo/pakalski-press (Archiv)

TSG Pfeddersheim: Nur der Fußballgott kann noch helfen

Nach dem 0:4 gegen Mechtersheim braucht TSG Pfeddersheim ein Wunder, um den Oberliga-Abstieg zu verhindern

Pfeddersheim. Erklärt haben sich in dieser Saison schon viele bei der TSG Pfeddersheim, oder vielmehr haben sie es versucht. Wie hilflos der Oberligist dem Abstieg entgegentaumelt, wurde bei der 0:4 (0:3)-Heimniederlage gegen den TuS Mechtersheim einmal mehr deutlich. "Das Spiel war sinnbildlich für die letzten Wochen", nimmt der verletzte Fabio Schmidt, der wieder an der Seitenlinie mitfieberte, einen erneuten Anlauf. "Es ist einfach brutal schwer, in dieser Situation die richtigen Worte zu finden", gesteht der 27-Jährige, der einen Negativlauf auf so vielen Ebenen auch noch nicht erlebt hat.

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Nicht mehr genug auf den Platz gebracht

"Es ist einfach so viel zusammengekommen", sieht der nach wie vor beste Torjäger der TSG den Spruch "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß" Woche für Woche eintreten. "Wir haben es nie geschafft, dieses Gefühl loszuwerden", lässt Schmidt tief in die Fußballerseele von sich und seinen Teamkollegen blicken. Seit dem Spiel in Morlautern habe man nicht mehr "das an Teamgeist und Abstiegskampf auf den Platz gebracht", was es gebraucht hätte, um sich im Tabellenkeller nochmal Luft zu verschaffen.

Frühe Führung bleibt verwehrt

Dabei brachten die Wormser einmal mehr eine ordentliche Anfangsviertelstunde auf den Platz. "Die war absolut akzeptabel", findet auch Schmidt und hängt sich vor allem an einer Szene auf: Reda Chkifa war nach einem Kontakt im Strafraum zu Boden gegangen. "Es gibt Schiedsrichter, die pfeifen den, denn eine kleine Berührung war auf jeden Fall da", sagt Fabio Schmidt. Referee Jason Lieser war der Kontakt offensichtlich zu wenig, er ließ laufen und verweigerte den Wormsern somit die Chance auf einen frühen Glücksmoment. "Wenn du in dieser Phase mal mit 1:0 in Führung gehst, dann ist das vielleicht das Spielglück, mit dem wir die ganze Zeit hadern", sagt Schmidt, für dessen Teamkollegen der so dringend nötige Rückenwind ausblieb.

Vielen Stammkräften fehlt die Spielpraxis

Stattdessen jubelten mit dem Ex-Wormaten Mark Knäblein (17./28.) gleich zweimal die Gäste. "Dann ist es gegen so einen Gegner einfach ganz schwer, nochmal ranzukommen", änderte das nichts am Vorhaben der Platzherren nochmal alles in die Waagschale zu werfen. Sebastian Kaster, Luca Graciotti, Marcell Oehler – viele der zuletzt verletzten Stammkräfte mischten wieder auf dem Rasen mit, wenngleich nicht in Vollbesitz ihrer Kräfte. "Wir wollten aufs Ganze gehen, aber den Jungs fehlt natürlich auch die Spielpraxis", weiß Schmidt, der selbst seit Wochen zum Zuschauen verdammt ist. "Wir wussten um die Tabellensituation und dass wir nur mit einem Sieg nochmal ranrücken könnten", erklärt der Co-Trainer von Interimscoach Björn Miehe.

In den letzten Spielen besser präsentieren

Doch schon das 0:3 durch Josip Saravanja (33.) kam einer Art Vorentscheidung gleich. „Wir haben nicht ganz den Teamspirit gefunden, mit dem wir die drei Punkte hätten in Pfeddersheim halten können“, sagt Schmidt. Das 0:4 durch Abdulkerim Cakar nach einer Stunde brachte dann die Gewissheit: Wenn kein Fußballwunder geschieht, spielt die TSG Pfeddersheim in der kommenden Saison in der Verbandsliga Südwest – nach 12 Jahren in der fünfthöchsten Spielklasse Deutschlands ist vorerst Schluss. "Der Sieg von Mechtersheim war absolut verdient", wolle man die übrigen Spiele dafür nutzen, sich "besser und wieder geschlossener zu präsentieren", sagt Schmidt.

TSG: Pätzold; da Silva Arnold, Yilma, Matsumura, Kaster (46. Aydin), Schubach, Kupresak (59. Boateng), Chkifa, Oehler, Graciotti (83. Korffmann), Onyejekwe (83. Lischka).



Aufrufe: 028.4.2024, 08:00 Uhr
Martin ImruckAutor