2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Zuletzt häufen sich die Gelegenheiten der Wormser zum Jubeln wieder.
Zuletzt häufen sich die Gelegenheiten der Wormser zum Jubeln wieder. – Foto: Claus-Walter Dinger (Archiv)

Wormatia Worms: Der Schwur hält

2:0-Sieg gegen Auersmacher gerät kaum in Gefahr +++ Bittere Kreuzband-Diagnose

Die Serie hält. Seit Oberligist Wormatia Worms sich geschworen hat, diese Saison unbesiegt zu Ende zu bringen, sprangen zehn Zähler aus vier Spielen heraus – das 2:0 (2:0) gegen den SV Auersmacher eingerechnet. Warum, mag man sich fragen, erfolgten der Schwur und, noch wichtiger, das aktuelle Leistungshoch nicht früher?

Die Frage bleibt hypothetisch. Wichtig ist, Schwung zu holen für die neue Saison, wie Cotrainer Benny Früh betont. Etwa der halbe Kader wird gehen, aktuell geben sich die Probespieler im Training die Klinke in die Hand. Trotzdem Geschlossenheit zu zeigen und die Saison versöhnlich zu beenden, ordnet Früh als Zeichen ein, das bis über die Sommerpause tragen könnte. „Und dann hat der Verein ja klare Ziele formuliert.“ Der Vorsitzende Florian Natter rief im Vorfeld des Spiels ziemlich unmissverständlich den „Angriff auf den Aufstieg“ aus.

Mit dabei sein wird Jan Dahlke. Gegen die Saarländer stellte der Winter-Rückkehrer erneut seinen großen Wert unter Beweis. In Abwesenheit von Goalgetter Daniel Kasper, der zu Greuther Fürth II wechselt, richten sich alle Blicke in der Sturmmitte auf den 26-Jährigen. Und der liefert. Dribbling und Flanke von Younes Azahaf mit dem schwächeren Fuß, Kopfball Dahlke, 1:0 (11.). 14. Ligaspiel, zehntes Tor, das entspricht Kaspers bärenstarker Quote.

Drei Minuten später war der Endstand auch schon eingetütet. Es war ein Tor, das man schon im Training hätte sehen können, wenn auch in der11:0-Trockenübung. Spielverlagerung über Sechser und Achter, Steckpass auf den schnellen Startelf-Rückkehrer Maximilian Fesser, der auf Torschütze Pascal Nicklis zurücklegt (14.). Gegen tief im 5-3-2-Block verteidigende Gäste war der Plan, schnell auf die ballentfernte Seite zu kommen und da die Tiefe zu finden. Und ein, so Früh, „echt tolles Tor“ das Resultat.

Zweimonatige Startelf-Pause ist zu Ende

Zwei Monate ohne Fesser in der Startelf sind vorüber, und direkt ist der 22-Jährige wieder mitentscheidend. „Es ist gut, so ins Spiel zu gehen“, betont Früh. Was folgte, waren viel Wormser Ballbesitz, beidseitig eine richtig gute Torchance und ein gerechter Pausenstand. „Gegen einen Gegner, der wenig Durchschlagskraft zeigt, ist dann immer die Gefahr, dass man weniger macht und einen Gang runter schaltet“, sagt Früh. So war es auch.

Das Geschehen nach dem Seitenwechsel zumindest phasenweise als Sommerfußball zu bezeichnen, tut niemandem Unrecht. „Das ist vielleicht auch normal in dieser Situation“, blickt der 37-Jähige auch auf die Gäste aus dem Ortsteil von Kleinblittersdorf, die nach einer tollen Saison nicht für den Aufstieg gemeldet hatten und nun die fünfte Zu-Null-Pleite am Stück fingen. Über genau dieses Zu-Null freut sich Früh besonders. Elf Pflichtspiele musste Luca Pedretti auf dieses für Torhüter wichtige Ereignis warten.

Bittere Kreuzband-Diagnose bei Saiti

Ein Pfostentreffer der Gäste brachte dieses Resultat bei sommerlichen Temperaturen ins Wanken. Wahrscheinlicher war hinten raus ein klarerer Wormser Sieg, doch zweimal Fesser sowie Umut Sentürk ließen dicke Konterchancen liegen. „Ein absolut verdienter Sieg“, resümiert Früh.

Zwei Spiele stehen noch aus. Kapitän Sandro Loechelt (Muskelfaserriss im vorderen Oberschenkel) wird bei keinem mehr mitwirken. Innenverteidiger Simon Ludwig soll seine in Pirmasens (4:1) erlittene Zerrung Mitte der Woche überwunden haben. Richtig bitter ist der Befund bei Evzi Saiti. Der 20-Jährige knickte im Training gegen Ende eines Abschlussspiels im Zweikampf (Früh: „nicht mal ein Foul“) mit dem Standbein weg und riss sich das vordere Kreuzband. Damit dürfte das Fußballjahr vorüber sein.

Spielverlegung gegen Ludwigshafen?

Sehr gern würde Früh Knipser Kasper, der Anfang der Woche zunächst ohne Gegnerkontakt ins Training zurückkehrt, im letzten Heimspiel gegen Arminia Ludwigshafen noch ein paar Minuten auf dem Feld geben, um sich von den Fans zu verabschieden – genauso wie Yean Mvoto. Auch eineinhalb Jahre nach der schweren Knieverletzung des Franzosen zeigen sich immer wieder Belastungsreaktionen. „Ich glaube, wenn er auch nur eine Minute spielt, flippt das ganze Stadion aus“, sagt Früh.

Die Partie ist für den 2. Juni angesetzt. Sollte es für beide Teams auch rechnerisch um nichts mehr gehen, wäre eine Vorverlegung denkbar. „Zehn Tage mehr Regeneration für Jungs und Platz, das wäre doch eine Win-Win-Situation“, findet Früh.

Wormatia Worms: Pedretti – Nicklis (85. Shehada), Marx, Smiljanic, Sonn – Jensen (75. Haber) – Manganiello (56. Marquardt), Sentürk – Fesser, Dahlke, Azahaf (75. Gotthardt).

Aufrufe: 011.5.2024, 20:12 Uhr
Torben SchröderAutor