SVH steigt ab - Strobl tritt in Pipinsried zurück

SV Heimstetten - FC Amberg 0:0
Der FC Amberg bleibt im Rennen um den Regionalliga-Aufstieg. Dank eines torlosen Remis im Rückspiel und des knappen 1:0-Heimerfolgs im Hinspiel sicherte sich die Elf von Timo Rost den Sprung in Runde zwei. Dort trifft der Bayernliga Nord-Vize - zunächst im eigenen Stadion - auf den VfR Garching. Nur dem Sieger des Duells winkt ein Regionalliga-Ticket. Eine erste Halbzeit ohne größere Highlights boten der SV Heimstetten und der FC Amberg den 649 Zuschauern. Der SVH agierte - ob des 0:1-Rückstands aus dem Hinspiel - sehr bemüht, kam aber mit seinen nicht sonderlichen gefährlichen Angriffen nicht an den gut gestaffelten, in der Defensive bombensicheren Ambergern vorbei. Allenfalls vereinzelte Nadelstiche drangen bis zum gegnerischen Kasten vor, zumeist nach Standards von SVH-Kapitän Christoph Schmitt. Meist war jedoch im letzten Drittel Endstation für den SVH. Amberg wiederum ließ sich nicht zu größeren Ausflügen nach vorne hinreißen, agierte defensiv orientiert und kam so ebenfalls nur selten gefährlich vor den gegnerischen Kasten. Auch im zweiten Durchgang war der Weg zum FCA-Tor wie vernagelt für die Heimstetter, defensiv abgeklärt und ohne größere Probleme spielten die Amberger die Partie clever runter und hätten - dank des nun zwangsläufig größeren SVH-Risikos - bei ihren Kontergelegenheiten sogar selbst den Treffer des Tages setzen können. Joker Sebastian Hauck zielte nach einer Hereingabe von rechts auf Höhe des Elfmeterpunktes nur an den linken Torpfosten (68.) und wenige Augenblicke später rettete der SVH vor der Torlinie gegen einen Hauck-Versuch (74.). André Karzmarczyk - ebenfalls eingewechselt - vergab fünf Minuten vor Schluss den nächsten Hochkaräter im Eins-gegen-Eins vor Igor Pintar. So blieb der SVH am Leben und zwang Matthias Götz per Schuss des aufgerückten Valentin De La Motte zu einer seiner wenigen nötigen Glanzparaden. Auch in der Nachspielzeit gelang dem SVH nicht mehr der entscheidende Punch und so geht das Regionalliga Bayern-Gründungsmitglied nach drei Spielzeiten k.o. und muss runter in die Bayernliga. In Amberg lebt er hingegen weiter, der Regionalliga-Traum.
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach) - Zuschauer: 649
Tore: Fehlanzeige

VfR Garching - FC Pipinsried 1:0 (0:0)
Mit Tränen in den Augen stand Tobias Strobl auf dem Garchinger Spielfeld. Als Einziger. Der Rest der Mannschaft hatte sich um die Spielerbank versammelt. Sie wartete artig, bis der 27-Jährige seine Demission den Medienvertretern mitgeteilt und begründet hatte. Mit Strobls Angang endete nicht nur eine dreijährige, sondern auch eine höchst erfolgreiche Zusammenarbeit, der letztlich nur die Krönung in Form des Aufstiegs in die Regionalliga versagt blieb. "Riesenrespekt vor der Mannschaft. Sie hat erst gestern von meinem Rücktritt erfahren. Wir hatten trotzdem Spaß hier und haben uns gut bewegt. Wir können mit breiter Brust abtreten und auf eine gute Saison zurückblicken. Alle haben hier drei Jahre am Maximum gearbeitet. Ich bin mit der Mannschaft am Ende der Entwicklung angekommen. Noch ein Jahr mit mir wäre vielleicht nicht erfolgreich verlaufen. Das Team braucht einen neuen Reiz. Und ich wollte mit guter Erinnerung aus Pipinsried weggehen. Es sind rein persönliche Gründe, ich werde in den nächsten Wochen und Monaten kein anderes Angebot annehmen, brauche eine Pause." Co-Trainer Maximilian Zischler schließt sich in der neuen Spielzeit - wie vermeldet - dem Bayernliga-Aufsteiger SC Feucht an. Das Relegations-Duell - das nach dem 6:2 im Hinspiel - bereits vorm Anpfiff des Rückspiels entschieden war, endete letztlich sogar mit einem Garchinger "Doppelsieg". Christoph Ball staubte nach einem unzureichend abgewehrten Torschuss von Oliver Hauck ab, der sich gegen zwei FCP-Abwehrspieler durchgesetzt hatte (90.+1). Und so ging das letzte FCP-Spiel unter der Leitung von Tobi Strobl knapp verloren.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Neuburg/Donau) - Zuschauer: 450
Tor: 1:0 Christoph Ball (90.+1)

Vorschau: Neue Ziele für FCP - »Alles drin« für SVH

SV Heimstetten - FC Amberg - (Hin 0:1)
Der SV Heimstetten hat's nach wie vor in der eigenen Hand. Um Relegationsrunde zwei - und somit aller Voraussicht nach ein Derby-Kracherduell gegen Garching - zu erreichen, müssen sich die "Hoaschdenger" im Heimspiel gegen den FC Amberg allerdings wesentlich durchschlagskräftiger präsentieren. Im Hinspiel wurde man von den Ambergern - gerade in den Anfangsminuten - förmlich überrannt und bekam schnell den Zahn gezogen. Der Ausgleichstreffer war dennoch möglich, weil der FCA den zweiten Treffer verpasste. Dennoch: im Heimspiel muss mehr kommen vom SVH. Das weiß auch Trainer Vitomir Moskovic: "Eine Niederlage schmerzt immer, auch das 0:1 in Amberg. Aber wir haben alles noch selbst in der Hand, können es aus eigener Kraft schaffen. Wir können das Hinspiel-Ergebnis egalisieren und einen Vorteil für uns erreichen. Dabei ist es uns egal, ob wir das in 90 Minuten schaffen oder dazu die Verlängerung benötigen. Wir sind optimistisch, dass wir den Einzug in die zweite Runde schaffen werden." Ausfallen werden beim SVH nach wie vor Michael Steppan (Bänderriss Sprunggelenk), Memis Ünver (Innenbandriss Knie), Daniel Steimel (Muskelverletzung Wade) und Malcom Olwa-Luta (Knieverletzung). Angeschlagen nach dem Hinspiel in Amberg ist Simon Seferings (Adduktorenprobleme). "Heimstetten wird sicherlich alles reinhauen, darauf müssen von der ersten Minute an vorbereitet sein", stellt FCA-Coach Timo Rost seine Spieler entsprechend ein. "Wir fahren aber nach Heimstetten, um auch dort zu gewinnen. Entscheidend war, dass wir zuhause zu Null gespielt haben. Denn auswärts sind wir immer in der Lage, einen Treffer zu erzielen." Personell kann Rost annähernd aus dem Vollen schöpfen. Alexander Jobst befindet sich nach seiner Schulterverletzung bereits wieder im Lauftraining, für einen Einsatz am Sonntag wird es aber wahrscheinlich noch nicht reichen. Ein Fragezeichen steht noch hinter Marco Seifert, der am Donnerstag im Training umknickte, aber wohl auf die Zähne beißen wird. Einen Treffer muss der SVH aufholen. "Es ist noch alles drin", weiß Moskovic.



VfR Garching - FC Pipinsried - (Hin: 6:2)
Wie macht man in einem Rückspiel auswärts fünf Tore gut? "Gar nicht", antwortet Pipinsrieds Co-Trainer Maximilian Zischler und gibt sich gar keinen Illusionen hin, dass dieses Wunder vielleicht doch noch klappen könnte. "Unser neues Ziel ist, das Rückspiel zu gewinnen. Und die Schmach aus dem Hinspiel zumindest halbwegs wettzumachen. Wir möchten die Garchinger endlich mal bezwingen", so Zischler, dessen Team auch in beiden Bayernliga-Direktduellen 2013/14 unterlag. Das Hinspiel verlief dabei dermaßen untypisch - ohne großes Taktieren und Fehlervermeiden - dass ein Garchinger 6:2-Schützenfest unterm Strich stehen blieb, nachdem der FCP ja eigentlich den frühen Führungstreffer vorgelegt hatte. "Alle neutralen Zuschauer können sich glücklich schätzen dabei gewesen zu sein. Für uns Trainer und Spieler war's aber eine Katastrophe. Unser 1:0 war ein perfekter Start. Aber dann laufen wir in zwei, drei Situationen viel zu blauäugig und offen rein. Da hat die Staffelung nicht gepasst. Und wir als Trainer haben's nicht geschafft, die Mannschaft richtig zu organisieren", erklärt Zischler, dessen Team sich nach der 1:0-Führung in Minute 26 bis zum Seitenwechsel vier (!) Gegentreffer einfing. "Die 25 Minuten sind wie ein Film an mir vorbeigelaufen. Du gehst als Team unter und kannst dich irgendwie ned dagegenstemmen", lässt Zischler die entscheidende Phase Revue passieren. Die Garchinger nutzten die sich bietenden Chancen und im zweiten Durchgang verkürzten die Hausherren und vergaben durch Serge Yohoua, Maximilian Zischler und Manuel Eisgruber drei Riesenchancen. Doch es kam anders und Garching setzte den nächsten Wirkungstreffer und legte kurz vor Schluss durch einen 45-Meter-Treffer von Kapitän Dennis Niebauer sogar noch einen obendrauf. "Die Partie hätte sogar noch einmal kippen können", weiß Zischler. "Das war mehr Eishockey als Fußball. Das Hinspiel hätte auch 5:8 ausgehen können", ergänzt Garchings Co-Trainer Günter "Eddy" Edahl. "Wir wollen dem Gegner zeigen, dass es nichts mehr zu holen gibt und dass ein Fußball-Wunder ausbleiben wird", gibt VfR-Coach Daniel Weber die klare Marschroute vor.

• Ausfälle: Garching muss den rot-gesperrten Tobi Gürtner erstzen, Michi Weicker fehlt langzeit-verletzt (Kreuzbandriss). Daniel Steinacher (Innenbandriss) und Robert Rudnik (Bandscheibenverletzung) sind ebenfalls nicht mit von der Partie. Bei den Gästen fehlen Dominik Schön, Junis Ibrahim (Schulterverletzung) und Christian Doll (Urlaub).