"Zeit, dass zweiter Kultverein durch Relegation aufsteigt"

Direkter Aufstieg, Relegation oder die goldene Ananas als Dritter? Für Grenzland Twist war vor dem letzten Spieltag am Freitag in der 1. Kreisklasse Mitte noch alles möglich. Ein Sieg beim designierten Absteiger Dohren war Pflicht. Die wurde mit einem klaren 4:0-Erfolg erfüllt. Aber was machte die Konkurrenz? Germania Twist und der VfL Herzlake II spielten im direkten Duell um Alles oder Nichts. Mit einem Sieg hätte Germania sich selbst in die Relegation gebracht und den Erzfeind Grenzland in die Kreisliga geschossen. Daraus wurde nichts. Herzlake siegte 2:1 und steigt direkt in die Kreisliga auf.

Viel Qualität vorhanden

Dorthin, wo die Grenzländer auch endlich hin zurück wollen. In der Saison 2012/2013 wurde auf dem Bült zuletzt Kreisliga-Fußball gespielt. Mit aller Macht will Twist wieder in der Emslandliga kicken. Qualität ist zu Genüge da. Trainer Uwe Reinelt, der früher selbst mit den Sportfreunden Schwefingen in der Landesliga spielte, kann auf einen stark besetzten Kader zurückgreifen.

Das fängt im Tor mit Tobias Ahlers an, der Rückhalt der zweitbesten Defensive der Liga (29 Gegentore). Die Viererkette davor wird zusammengehalten von Steffen Lüken, der mit Eintracht Nordhorn schon in der Bezirksliga spielte. Kapitän Rene van der Stadt und Nico Imming sorgen auf den Außenverteidigerpositionen für viel Offensivdrang. Gerade Imming macht mächtig Dampf nach vorne und ist unheimlich torgefährlich: Der 20-Jährige hat in dieser Saison schon 12 Mal geknipst.

Torgefährliches Herzstück: Das Mittelfeld

Das Herzstück des Twister Spiels bildet das spielerisch starke Mittelfeld. Im Zentrum ziehen vor allem Milos Vajda und Marcel Bolk die Fäden, Schnelligkeit und Torgefahr bringen die beiden Außen Thomas Menke (sieben Tore, elf Vorlagen) und Marek Heyne (16 Tore, 15 Vorlagen). Wenn die beiden nicht treffen, sind in der Sturmspitze mit Michele Schiavano (13 Tore) und Norman Deters (sechs Tore) noch zwei flinke und technisch versierte Goalgetter zur Stelle.

Das Potential zum Aufstieg ist da. Unterstützt von zahlreichen Anhängern, die mit zwei Fanbussen anreisen, soll die Qualität am Sonntag (15 Uhr) auch in Lathen auf den Platz gebracht werden. „Wir laufen uns am Samstag aus, um für die Relegationspartie nach dem anstrengenden letzten Spiel der Saison wieder fit zu sein. Ziel war nicht der Aufstieg, sondern unter die ersten vier zu kommen. Es war ohnehin eine geile Saison“, gibt sich Coach Reinelt noch zurückhaltend. Deutlicher formuliert es da schon der Teamverantwortliche Thomas Bohnhold. Er sagt in Anlehnung an den Aufstieg des SV Meppen: „Es wird Zeit, dass auch der zweite Kultverein im Emsland in der Relegation aufsteigt.“