Planegger Reserve mit einem Bein in der Kreisklasse

Man nehme ein paar eigene A-Jugendliche, die sich in der Landesliga zu Höherem berufen fühlen, und lasse sie in der Relegation ihre eigenen Ansprüche unter Beweis stellen. Was in der Theorie so einfach klingt, erwies sich in der Praxis als fataler Fehlgriff. Im Hinspiel der ersten Relegationsrunde um den Klassenerhalt gegen den BSC Sendling wirkte die Planegger Reserve mit ihrem selbst auferlegten Jugendstil absolut überfordert und blieb wie schon in der gesamten Saison den Beweis ihrer Kreisliga-Tauglichkeit schuldig. Die 0:3-Pleite gegen den Kreisklassisten ist eine schwere Hypothek für das Rückspiel am Sonntag.

Nur zehn Minuten genehmigten sich beide Kontrahenten, um sich ein Bild vom jeweils anderen zu machen. Dann ging es richtig los. Zunächst war der BSC am Drücker und erspielte sich die ersten Möglichkeiten. Als die Planegger langsam ins Spiel fanden, folgte die erste kalte Dusche. Nach einer kurz ausgeführten Ecke war Efe Ok am langen Pfosten zur Stelle und besorgte das wertvolle Auswärtstor für den Kreisklassisten – jedoch aus abseitsverdächtiger Position. Die Gäste gaben sich mit der 1:0-Führung nicht zufrieden und drängten gleich auf den zweiten Treffer. Alle weiteren Bemühungen machte jedoch Keeper Sven Krost zunichte, der mit seinen Paraden die Planegger im Spiel hielt. „Das aktivere Team ist deutlich Sendling gewesen“, lautete Ayhan Kurts Pausenfazit. Der Sprecher des Sportvereins konnte es sich auch nicht ganz erklären, warum sich seine Elf so zurückhaltend präsentierte. Nicht eine einzige echte Chance hatte sich der Kreisligist erarbeitet. Dabei hatte Trainer Andreas Budell fünf A-Junioren in die Startformation eingebaut, die in der abgelaufenen Saison noch in der Landesliga spielten. Aber irgendwie schienen die Jugendlichen mit der Situation und der robusteren Gangart bei den Herren überfordert. „Sie trauen sich nicht die entscheidenden Sachen“, stellte Kurt fest.

Von einem Planegger Aufbäumen war nach Wiederbeginn nicht einmal etwas zu erahnen. Nach einer knappen Stunde wurde es richtig deftig für die Gastgeber, als der zuvor eingewechselte Nelson Osakue das 2:0 markierte. Und als Adrian Kohsiek das 3:0 erzielte, durfte der BSC langsam vom Aufstieg in die Kreisliga träumen. Eine Viertelstunde vor dem Ende schreckten die Sendlinger aus ihrem Schlummer auf, als Assur Bussl nur den Pfosten traf. Kurz vor Schluss setzte Alessandro Basciu noch einen Kopfball gegen die Sendlinger Latte. Aber mehr als ein eifriges Bemühen konnte man den Planeggern nicht attestieren.

SV Planegg-Krailling II – BSC Sendling 0:3 (0:1) SV Planegg II: Krost; De Benedetta (59. Misanovic), Busl, Schmidt, Bausch, Gula, Sengül (58 Mahmoud), Alireza (46. Pfeiderer), Römpp, Yazir, Basciu

BSC Sendling: Vrljevic; Autem, Raths, Nöther, Doumbia, Kohsiek (72. Barasa), Morina (51. Arifoglou), Ok, Füß, Beljo, Batros (46. Osakue)

Tore: 0:1 Ok (20.), 0:2 Osakue (57.), 0:3 Kohsiek (64.)
Schiedsrichter: Silas Kempf (FC Bayern München)
Zuschauer: 140