2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Der SV Ochsenhausen wird gegen die zehnwöchige Sperre von Lukasz Mozler (rechts) Berufung beim WFV-Sportgericht einlegen. Volker Strohmaier
Der SV Ochsenhausen wird gegen die zehnwöchige Sperre von Lukasz Mozler (rechts) Berufung beim WFV-Sportgericht einlegen. Volker Strohmaier
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SV Ochsenhausen wehrt sich

Lukasz Mozler vom WFV-Sportgericht für zehn Spiele gesperrt

Ochsenhausen / sz - Der Mittelfeldspieler des SV Ochsenhausen, Lukasz Mozler, ist vom Sportgericht des Württembergischen Fußballverbands (WFV) für zehn Pflichtspiele gesperrt worden. Dies hat der WFV dem Fußball-Landesligisten mitgeteilt. Mozler wäre demnach erst wieder am 21. Mai spielberechtigt und könnte so noch drei Spiele für den SVO in dieser Saison bestreiten. Der Verein hat bis zum 29. März Zeit, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Mozler soll am 5. März beim Spiel in Oberzell gegen den Spieler Christian Huonker vorsätzlich tätlich geworden sein, heißt es in der Urteilsbegründung. Mozler soll den nach einem Zweikampf auf dem Rasen liegenden Huonker mit dem Knie ins Gesicht geschlagen haben. Das Gericht war damit offensichtlich dem Bericht des Schiedsrichters der Partie, Ismail Halici aus Pfuhl, gefolgt, der den Vorgang so in seinem Spielberichtsbogen notiert haben soll. "Wenn ein Spieler an besonderen Stellen wie Gesicht, Kopf oder Intimbereich geschlagen wird, hat dies normalerweise eine Sperre von mindestens drei Monaten zur Folge", sagt Heiner Baumeister, Pressesprecher des WFV. Der Schiedsrichter habe zudem vermerkt, dass er nur sieben Meter vom "Tatort" entfernt gestanden und so die Tätlichkeit genau beobachtet habe - trotz Schneefall und anschließender Rudelbildung. Insofern habe das Sportgericht mit den zehn Wochen sogar eine mildere Strafe ausgesprochen.

Oberzells Huonker überrascht

In Ochsenhausen stößt das Urteil dagegen auf absolutes Unverständnis. Spielleiter und Co-Trainer Oliver Kupfahl sprach gegenüber der Schwäbischen Zeitung von einer nicht nachvollziehbaren Entscheidung. "So wie wir das gesehen haben, war das maximal eine Gelbe Karte für beide Spieler - mehr aber auch nicht." Spielertrainer Oliver Wild geht sogar noch einen Schritt weiter. "Das ist ein absoluter Witz. Ich habe damals den Vorgang direkt gesehen. Da gab es vielleicht ein Foul, ansonsten war da gar nichts." Kupfahl, Wild und der stellvertretende Abteilungsleiter Frank Wohnhas wollten sich am Dienstagabend beraten, wie der Verein sich weiter verhalten soll. Unterdessen hat sich auch der SV Oberzell durch Vorstand und Fußballabteilungsleiter Christoph Lotthammer auf Nachfrage geäußert: "Der Spieler Huonker hat keine bewusste Tätlichkeit wahrgenommen oder gespürt und war von der Roten Karte völlig überrascht." Zudem habe Lotthammer selbst aus rund zehn Meter Entfernung am Spielfeldrand kein schwerwiegendes und rotwürdiges Vergehen von Lukasz Mozler erkennen können. "Wir werden auch, wenn es gewünscht wird, diese Aussagen natürlich vor dem Sportgericht wiederholen", so Lotthammer.

Der SV Ochsenhausen wird die Entscheidung des Sportgerichts so nicht akzeptieren und Widerspruch einlegen. Je früher der Berufungsbescheid beim WFV eintrifft, desto früher kann auch die Sportgerichtskommission den Fall erneut verhandeln, so Heiner Baumeister. Allerdings gehe er nicht von einer mündlichen Verhandlung aus. "Das passiert nur bei ganz schwerwiegenden Fällen." Sperren von drei Monaten und mehr seien leider keine Seltenheit mehr. Ochsenhausen muss in seiner Berufung schriftlich darlegen, warum sie diese einlegen.

Aufrufe: 022.3.2016, 20:02 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Michael MaderAutor