SV Beuel verzichtet auf eine Berufung

Das Hauptmanko seiner Mannschaft, die regelmäßig mit der Konkurrenz mithalten kann, ist die fehlende Treffsicherheit. „Wir haben alleine in den letzten vier Spielen achtmal Aluminium getroffen“, hadert der ehemalige polnische Nationalkicker und würde seinen Spielern am liebsten einen Zaubertrank mit Zielwasser verabreichen.

Auch Martin Lichius, Trainer des ebenfalls abstiegsbedrohten SV Beuel 06, hätte gegen etwas Hexerei nichts einzuwenden, wenn es für die Genesung seiner Akteure hilfreich wäre. Die in der Vorwoche ausgewechselten Maximilian Junglas (Zerrung), Philipp Nonnen-Büscher (Verdacht auf Kreuzbandriss) und Sebastian Stommel (Muskelfaserriss) fallen nicht nur für das brisante Lokalderby gegen den Oberkasseler FV (Sonntag, 15 Uhr), sondern gleich bis zum Saisonende aus. „Egal wie die Situation ist oder gegen wen wir spielen, nur Siege zählen“, weiß Lichius. Mit der besonderen Rivalität beider Vereine will sich der 06-Trainer nicht mehr beschäftigen: „Wir haben anno 2014. Das Kapitel ist für mich abgeschlossen.“ Hintergrund: In der Saison 2008/09 musste Oberkassel nach einem 0:0 in Beuel den Gang in die A-Klasse antreten.

Oberkassels Trainer Ralf Jauernick spürt in den eigenen Reihen indes eine besondere Stimmung. „Beuel kann nicht auf Schützenhilfe hoffen. Es kann also sein, dass wir am Wochenende den letzten Anstoß Richtung Kreisliga leisten.“ Währenddessen beendete Beuels Vorsitzender Manuel Lopez den Verhandlungsmarathon vor den Sportgerichten wegen der Wertung des Spiels gegen den SC Fortuna Bonn vom ersten Spieltag. Damals hatte die Fortuna unwissentlich einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt (der GA berichtete). „Da wir in der Kürze der Zeit keine Erfolgschance sehen, ein Wiederholungsspiel zu erwirken, werden wir in dieser Sache nichts mehr unternehmen und keine Berufung einlegen.“ Somit bleibt es beim ursprünglichen Ergebnis (1:1). „Sportlich haben wir unsere Situation selbst zu verantworten. Von Seiten der Spruchkammern sind wir allerdings ziemlich alleinegelassen worden“, so Lopez.

Bei Bruno Frings, dem Trainer des SV Wachtberg, schwand die Hoffnung auf den Klassenerhalt unmittelbar nach dem 1:2 beim SV Menden drastisch. „So ein Spiel darf man nicht verlieren. Da muss man sich nicht wundern, wenn man absteigt“, so Frings. Denn die kommenden Gegner spielen allesamt um den Landesligaaufstieg. Am Sonntag gastiert der Tabellenzweite SC Uckerath in Berkum (15 Uhr). Anschließend geht es zum Spitzenreiter Rot-Weiß Merl, und am letzten Spieltag gegen den derzeitigen Fünften SV Wahlscheid. Noch aussichtsloser scheint die Situation des SV Ennert-Küdinghoven. Bei sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer könnte am Sonntag (15 Uhr) im Gastspiel beim SV Lohmar der Abstieg der Ennerter bereits besiegelt werden.

„Wenn wir sechs Punkte holen, können die anderen machen, was sie wollen. Das ist unser Anspruch“, erklärt Jonny Susa, Trainer des Tabellenprimus SV RW Merl. Den ersten Schritt wollen die Merler am Sonntag bei der Zweitvertretung des FC Hennef machen. Der Anpfiff erfolgt bereits um 13 Uhr. „Anschließend könnten wir zu Hause gegen Wachtberg den Aufstieg in die Landesliga perfekt machen“, blickt Susa voraus. Allerdings warnt er davor, die Aufgabe bei den abstiegsbedrohten Hennefern zu unterschätzen. „Das wird schwieriger werden als zuletzt der 4:0-Sieg gegen Siegburg.“