2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

Der VfB Fichte Bielefeld feiert die Meisterschaft

Trotz Niederlage konnte der VfB Fichte Titel und Aufstieg feiern, da Verfolger SC Verl II Punkte liegen ließ +++ Abstieg des SV Avenwedde besiegelt

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Der VfB Fichte verliert beim SC Vlotho mit 0:1 und wird trotzdem am vorletzten Spieltag Meister der Landesliga, da Mastholte ein 1:1 beim SC Verl II einfahren konnte. Landesligist SV Avenwedde muss 23 Jahre nach dem Aufstieg den bitteren Gang zurück in die Bezirksliga antreten. Der FC Kaunitz wahrt mit 1:0-Sieg gegen BV Bad Lippspringe Chance auf Ligaerhalt.

Suryoye Paderborn - SC Rot Weiß Maaslingen 1:6
Arge Personalprobleme plagten Suryoye Paderborn auch vor seinem vorerst letzten Landesliga-Heimspiel. Trainer Marauge Demir hatte gerade einmal elf Spieler zur Verfügung und musste dann selbst noch eine Viertelstunde ran, obwohl ein Einsatz in dieser Serie aufgrund von Beschwerden eigentlich nicht mehr geplant war.
Als der Coach eingewechselt wurde, war das Spiel gegen Rot-Weiß Maaslingen aber schon längst entschieden. Am Ende unterlag Suryoye mit 1:6 (0:2), wodurch sich die Gäste endgültig den Klassenerhalt sicherten. Auf dem Kunstrasenplatz am Niesenteich legten die Rot-Weißen auch einen echten Blitzstart hin. Nicht einmal sechzig Sekunden waren gespielt, als Danny Odoy Maaslingen in Führung schoss. Anschließend erhöhten Pascal Hergott (32.), Bastian Rode (48./78.) und Tim Ruhland (72./90.) kontinuierlich.
Für Suryoye erzielte Simon Ischuh in der 83. Spielminute den Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 1:5.


Zuschauer: 80
Tore: 0:1 Danny Odoy (1.), 0:2 Pascal Hergott (32.), 0:3 Bastian Rode (48.), 0:4 Tim Ruhland (72.), 0:5 Bastian Rode (78.), 1:5 Simon Ischuh (83.), 1:6 Tim Ruhland (90.)


SV Avenwedde - TuS Tengern 0:0
Der SV Avenwedde trägt Trauer. Nach einem torlosen Remis gegen den TuS Tengern hat die Mannschaft von Trainer Levent Cayiroglu ein Spiel vor Saisonschluss keine Chance mehr, den rettenden 13 Tabellenrang in der Fußball-Landesliga zu erreichen und muss den bitteren Gang in die 8. Liga antreten.
Vor 23 Jahren am Ende der Spielzeit 1993/94 feierte der SV Avenwedde unter Jochen „Sachse“ Krämer die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga, spielte 2003/04 sogar eine Saison in der Verbandsliga, gehörte ansonsten unter Trainer Robert Purkhart aber zum Inventar der Landesliga. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, gestand Levent Cayroglu, nachdem die Punktgewinne der Konkurrenten RW Masslingen (6:1 bei Suryoye Paderborn), FC Kaunitz (1:0 gegen BV Bad Lippspringe) und RW Mastholte (1:1 beim SC Verl II) bekannt wurden und den Abstieg besiegelt hatten. „Sicher haben wir alles versucht, aber in vielen Fällen auch keine Lösung gefunden“, rang sich der Coach dann doch noch eine Erklärung für die enttäuschende Offensivleistung ab. „Es wird weiter gehen, klar, auch mit Levent Cayiroglu. Aber welche Mannschaft wir in der Bezirksliga werden stellen können, müssen wir abwarten“, stellte der ebenfalls um Worte ringende SVA-Präsident Jochen Schuster fest.
Die Begegnung wurde ein Spiegelbild so vieler Partien der vergangenen Spielzeit, in der es zu selten gelang, Konstanz in die Aktionen zu bringen und vorn konsequent abzuschließen. In der besten Avenwedder Phase kurz nach der Pause verfehlten Fitim Syla (48), Maximilan Dinter (53.) und Luis Sievers (55.) mit ihren Schüssen das Tor. Am Ende mussten die Avenwedder sogar froh sein, dass der Gast weit bessere Einschussmöglichkeiten liegen ließ, als „Bonewie“ alles nach vorn warf, um den überlebensnotwendigen einen Treffer zu erzielen. Nur Torhüter Daniel Fernandez hielt die Chance auf den Sieg hoch.

Das Minimalziel wurde mit dem Sichern des dritten Tabellenplatzes erreicht, doch die 60-Punkte-Marke kann Fußball-Landesligist TuS Tengern nicht mehr knacken. Gestern Nachmittag erreichten die Schützlinge Holm Hebestreits ein torloses Unentschieden beim SV Avenwedde, der dadurch in die Bezirksliga absteigen muss. „Wir haben sehr gut verteidigt, doch schlicht und einfach zu viele klare Chancen ausgelassen“, meinte Trainer Holm Hebestreit nach der Begegnung.
Die Gastgeber, die unbedingt gewinnen mussten, konnten sich gegen Tengerns Defensivformation kaum einmal in Szene setzen, so dass der erneut im Tor spielende Marcel Feder kaum etwas zu tun bekam. Die erste große Möglichkeit hatten die Kleeblätter, als sich Pascal Bley in der 26. Minute den Ball schnappte, zu einem Solo ansetzte, aber an SVA-Schlussmann Fernandez-Cardenas scheiterte, der den Ball an den Pfosten lenkte. „Wir waren defensiv sehr aufmerksam und haben das Spiel kontrolliert“, meinte Holm Hebestreit zum ersten Abschnitt.
Nach der Pause bekam der TuS Tengern weitere Möglichkeiten die Begegnung zu seinen Gunsten zu entscheiden. Alleine Vitalij Loginov (er spielte vorne zentral) hätte zum Matchwinner werden können, doch gleich drei Mal (52., 58. und 59.) ließ er das durchaus mögliche 0:1 liegen. „Da hätte sich Avenwedde nicht beschweren dürfen“, so Hebestreit zu diesen Chancen.
Kurz vor dem Abpfiff hatte Watschagan Harutjunjan (der Angreifer wurde eingewechselt und kam gestern Nachmittag zu seinem ersten Einsatz im zweiten Saisonteil) und vergab in der 87. Minute den durchaus möglichen Führungstreffer der Kleeblätter.
„Manchmal muss man auch mit einem torlosen Unentschieden einverstanden sein, auch wenn es schwerfällt. Nun wollen wir die Saison am kommenden Sonntag mit einem Dreier gegen Suryoye Paderborn abschließen“, blickte Holm Hebestreit dem letzten Spieltag entgegen. Mit einem Heimsieg gegen den schon lange abgeschlagenen Tabellenletzten könnte der TuS Tengern auf jeden Fall den dritten Platz verteidigen.


Zuschauer: 150
Tore: -


SpVg. Steinhagen - SV Eidinghausen Werste 3:4
Die Stimmung beim anschließenden Ausstand der scheidenden Spieler war verständlicherweise gedrückt. „Für diese Jungs tut es mir besonders leid“, zeigte Trainer Daniel Keller Mitgefühl für Yusuf Sahin (zum VfR Wellensiek), Niklas Kraft (Ü 32) und Daniel Schröder (wechselt berufsbedingt zu einem Essener Bezirksligisten). Der Sportliche Leiter Carsten Lochmüller hatte dem Trio vor dem Anstoß für seine Verdienste mit einem Vereinswimpel und einer Flasche Heimatwasser gedankt.
Obwohl Keller seine Startelf noch einmal auf mehrere Positionen geändert hatte, lief bis zur 49. Minute fast alles nach Plan für die Gastgeber. Nachdem Sven Redetzky bei der ersten Gästechance (3.) direkt auf Spvg.-Keeper Pascal Sanker gezielt hatte, übernahm Steinhagen die Kontrolle. Ein Doppelschlag von Nick Mdoreuli (28.) und Dennis Kipp (30.) sorgte für einen eigentlich beruhigenden Pausenvorsprung. Als Mdoreuli (47.) kurz nach der Pause auf 3:0 stellte, läutete er damit aber offenbar die Sommerpause für sein am letzten Spieltag spielfreies Team ein.
Dimitrios Nemtsis (49., 87.) und Behar Hiseni (60.) nutzten die nun immer größeren Lücken in der Spvg.-Abwehr zum Ausgleich. Und es kam noch schlimmer: Als Andreas Vidovic in der 90. Minute zum Sieg für die Gäste traf, saß Keller bereits in der Kabine – wegen lautstarker Kritik an einigen Entscheidungen war er vom Schiedsrichter seines Arbeitsplatzes verwiesen worden. So konnte und wollte der Steinhagener Trainer am Ende gar nicht verhehlen, wie er den Saisonabschluss empfunden hatte: „Total unbefriedigend.“

Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit einem Feuerwerk in der zweiten Halbzeit. Der Fußball-Landesligist SV Eidinghausen-Werste schwebt weiter auf einer Euphoriewelle und feiert den fünften Sieg in diesem Jahr auf des Gegners Platz unter dem neuen Trainer Christian Scheidies. Nur in Schloß Holte wurde verloren (0:2) und gab es ein Unentschieden (1:1) in Bad Lippspringe.
Der 35-Jährige hielt sich gestern beim 4:3-Sieg bei der Spielvereinigung Steinhagen an sein Versprechen und ließ seinen Co-Trainer Mohamad Abdallah die Mannschaft coachen. Das war als Dankeschön dafür gedacht, dass „Mo“ seine Trainer-Tätigkeit bei der 3. Mannschaft der SVEW zur Rückrunde aufgab, um Christian Scheidies im Landesliga-Team zu unterstützen. Der hielt sich gestern im Cronsbach-Stadion auf der Tribüne auf und dürfte sehr lange Zeit nicht zufrieden gewesen sein mit dem Treiben der Seinen da unten auf dem Rasen. „Das war ein müder Sommerkick in der ersten Halbzeit – aber von zwei schlechten Mannschaften in diesem Spielabschnitt. Wir waren das noch schlechtere Team“, sagte Scheidies. „Aber das Feuerwerk, was die Mannschaft dann nach dem 0:3-Rückstand abgebrannt hat, das war schon vom Feinsten und gut anzusehen.“ Sein Co-Trainer, der gestern in der Verantwortung stand, hatte auch eine Erklärung für diesen Wandel im Spiel mit der grandiosen Aufholjagd: „Ich habe die beiden Sechser defensiver gestellt und die Viererkette weiter nach vorne geschoben. Somit haben wir die Räume enger gemacht und das Spiel in den Griff bekommen. Steinhagen hatte so seine Probleme damit“, sagt „Mo“.
Die Aufholjagd nach dem Rückstand (28., 30. und 47. Minute) läutete Dimitrios Nemtsis in der 49. Minute mit dem Anschlusstor ein. Behar Hiseni markierte das 2:3 (60.) und erneut Nemtsis erzielte drei Minuten vor Schluss den Ausgleich – und umjubelter Siegtorschütze war Andreas Vidovic mit dem 4:3 in der 90. Minute. „Wir hätten sogar noch höher gewinnen können, aber der Schiedsrichter hat uns zu unrecht noch zwei Treffer wegen angeblichem Abseits abgepfiffen und einmal einen klaren Strafstoß verweigert. Behar Hiseni wird im Duell gegen zwei gegnerische Spieler klar umgesenst“, berichtet „Mo“ Abdallah, der sehr zufrieden sein durfte nach dem Schlusspfiff: Das erste Mal coachte er allein das Landesliga-Team und durfte sich gleich als Sieger feiern lassen. Zum ersten Mal seit Monaten rangiert die SVEW auf einem einstelligen Tabellenplatz.


Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Nick Mdoreuli (28.), 2:0 Dennis Kipp (30.), 3:0 Nick Mdoreuli (47.), 3:1 Dimitrios Nemtsis (49.), 3:2 Behar Hiseni (60.), 3:3 Dimitrios Nemtsis (87.), 3:4 Andreas Vidovic (90.)


SpVg Brakel - VfL Theesen 3:2
Bei sommerlichen Temperaturen zeigten die Spvg. Brakel und der VfL Theesen keineswegs Sommerfußball. Mit viel Einsatz, Tempo und fünf Toren boten sie den 240 Zuschauern hochklassigen Landesligafußball. Hauptdarsteller war wieder einmal Brakels Torjäger Andre Schmitt, der alle drei Tore für Brakel machte – das entscheidende in der ersten Minute der Nachspielzeit.
Der unglaubliche Lauf der Brakeler hält weiter an. Aber in der ersten Halbzeit sah es nicht danach aus. Schon nach vier Minuten lag Brakel mit 0:1 hinten. Nach einer Ecke traf Alessio Giorgio aus dem Gewühl heraus. Brakel hatte Schwierigkeiten ins Spiel zu finden gegen einen Gegner, der sehr sicher stand und immer wieder Nadelstiche setzte. Zudem machten es die Brakeler den Theesenern auch leicht – die Brakeler Fehlpassquote war zu hoch. Trotzdem kam die Spielvereinigung zu Chancen. Rico Brandls Schuss aus 16 Metern wurde so eben noch zur Ecke abgeblockt (11.) und Schmitt hatte zweimal Pech bei seinen Abschlüssen (24., 45.), die knapp am Pfosten vorbeirauschten. Effektiver war Theesen. In der 22. Minute verstolperte Papis Mbengue noch frei vor Brakels Keeper Daryoush Hosseini, aber in der 43. Minute nutzte er die dritte Chance der Gäste zum zweiten Tor: eine scharfe Hereingabe von rechts drückte der Stürmer aus fünf Metern ins Netz. „In der ersten Halbzeit hatten wir zu wenig Geschwindigkeit und eine schlechte Passquote. Theesen hat taktisch tiptop gespielt und die Chancen eiskalt genutzt“, sagte Brakels Trainer Burkhard Sturm, der gleich zwei Umstellungen in der Pause vornahm. Lukas Schöttler und Torben Vogt kamen rein, um mehr Druck über die Außenbahn aufzubauen. Und es funktionierte. Oliver Markus startete ein Solo, passte auf Vogt und der legte den Ball quer auf Schmitt, der aus kurzer Distanz den 1:2-Anschlusstreffer (55.) erzielte. Sechs Minuten später ging Vogt wieder auf der linken Seite durch bis an die Grundlinie, passte zurück auf Christopher Wetzler und dessen etwas verunglückter Schuss landete bei Schmitt, der cool zum 2:2 einlochte. Theesen war sichtlich geschockt und wackelte gewaltig – so wie die Querlatte als Dominik Kling den Ball aus gut 20 Metern dort vordrosch (67.). Riesenglück für Theesen, denn den Abpraller hätte Schmitt fast noch verwertet. In der Schlussphase drängten die Brakeler auf den Sieg. Im letzten Heimspiel der Saison wollten sie ihren Zuschauern noch was bieten. Theesen hatte nur noch einen guten Konter, aber Hosseini rettete risikobereit gegen Mbengue. Brakel hatte mehr zu bieten: Wetzler versuchte es gleich dreimal (76., 78., 81.), Vogt köpfte freistehend nebenher (83.) und Hendrik Derenthals abgefälschten Schuss lenkte der VfL-Keeper mit den Fingerspitzen um den Pfosten (88.). Und wenn gar nichts mehr geht, dann hilft nur noch der Goalgetter: In der ersten Minute der Nachspielzeit schlägt Kling einen langen Ball steil in den Strafraum und Andre Schmitt köpft den Ball über den unnötig herauseilenden Torwart zum umjubelten 3:2 ins Netz. „Wir wollten es ein Stückchen mehr als Theesen. Wir haben uns deutlich gesteigert in der zweiten Halbzeit – es ist ein unglaubliches Pensum was die Jungs schon seit Wochen absolvieren“, lobte Sturm.

Unglücklicher kann man ein Spiel nicht verlieren: Beim 2:3 (2:0) bei der Spvg. Brakel unterlag der arg dezimierte VfL Theesen durch einen Gegentreffer in der Nachspielzeit.
„Obwohl wir heute mit vier Akteuren aufgelaufen sind, die wegen Verletzungen eigentlich besser nicht hätten spielen sollen, dürfen wir hier nie und nimmer verlieren“, sprach Coaches Andreas Brandwein von „der bittersten Niederlage“ dieser Saison. Dabei sah nach der ersten Halbzeit, in der Alessio Giorgio (4.) und Papis Mbengue (44.) ihre Farben verdient in Führung gebracht hatten, alles nach einem Überraschungserfolg der Gäste aus, die nach Meinung ihres Trainers „in dieser Verfassung und in dieser Konstellation eigentlich nicht landesligatauglich sind“. So spielte bei Theesen zum Beispiel Ivica Ivicevic mit, der seit Wochen wegen muskulärer Probleme nur mit links schießen kann. Ähnliches gilt für Lukas Rommel, Michael Zech und Yves Sander – die beiden Letztgenannten hielten dann auch nicht über die gesamte Spieldistanz durch.
Nach dem Brakeler Anschlusstreffer schlugen sich die Theesener dann auch noch selbst. „Die haarsträubenden Fehler beim 2:2 und 2:3 wären nur zu toppen gewesen, wenn wir den Ball selbst ins Tor geschossen hätten“, meinte Brandwein, der das Ende der Saison herbeisehnt.


Zuschauer: 241
Tore: 0:1 Alessio Giorgio (4.), 0:2 Papis Mbengue (44.), 1:2 André Schmitt (55.), 2:2 André Schmitt (61.), 3:2 André Schmitt (90.)


FC Kaunitz - BV Bad Lippspringe 1:0
„Brutal, intensiv, nervenaufreibend“, Maik Uffelmann, Trainer des FC Kaunitz, ging am vorletzten Spieltag der Fußball-Landesliga nach eigener Aussage durch ein Stahlbad der Gefühle. Erst nach elend langen sechs Minuten Nachspielzeit stand der hart umkämpfte 1:0-Sieg gegen den BV Bad Lippspringe fest.
Pascal Hanna erzielte mit einem 20-m-Schuss das „Tor des Tages“ (74.), zum „Mann des Tages“ erkor Maik Uffelmann indes Torhüter Patrick Poppe. In einer starken ersten Halbzeit hatten Dennis Hülsebusch (zweimal) und Dennis Martens noch drei klare Chancen zur Führung vergeben. Doch nach dem Seitenwechsel hielt allein Patrick Poppe mit mehreren Glanzparaden den Sieg und damit die Chance fest, am letzten Spieltag mit einem Sieg beim direkten Konkurrenten RW Mastholte den Ligaerhalt doch noch fest machen zu können.
FC Kaunitz: Poppe – Reuter, Frosch, Rath, Hanna – Gellermann (73. Farrer), Pickert, Krause, Votsmeier – Martens (81. Kowallek), Hülsebusch (90. Urbaniak).

Die Vorzeichen vor der Landesligapartie zwischen dem FC Kaunitz und dem BV Bad Lippspringe waren eindeutig: Kaunitz benötigte einen Sieg, um noch die Klasse halten zu können. Für den BVL ging es nur ums Prestige und einen fairen Auftritt gegenüber den anderen Abstiegsanwärtern, die auf Bad Lippspringer Schützenhilfe hofften. Letztendlich lieferten die Kurstädter auch lange Zeit eine ansprechende Leistung ab, verloren dann aber doch noch knapp mit 1:0 (0:0). Pascal Hanna erzielte in der 74. Minute den viel umjubelten Siegtreffer für den FCK, der sich damit ein echtes Abstiegs-Endspiel sicherte. Am letzten Spieltag reist er nämlich nach Mastholte und muss dort ebenfalls gewinnen, um nicht abzusteigen. Mastholte reicht im direkten Duell derweil schon ein Remis. „Es war eine unnötige Niederlage. Dieses Spiel durften wir niemals verlieren, es ist aber nun mal so gelaufen“, sagte BVL-Trainer Rene Deffke.


Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Pascal Hanna (74.)


SC Verl II - SV Rot-Weiß Mastholte 1:1
RW Mastholte hat sich am vorletzten Spieltag der Fußball-Landesliga beim Kreisrivalen SC Verl II ein 1:1-Remis und damit ein Endspiel um den Ligaerhalt gegen den FC Kaunitz erkämpft. So weit so gut. In der 88. Minute scheiterte Marvin Salzmann jedoch mit einem Strafstoß an Verls Keeper Marius Rahmann und vergab damit die Chance auf den vorzeitigen Klassenerhalt.
„Er hat mir gesagt, er wollte unbedingt dieses Finale“, fand Salzmann laut RWM Trainer Dierk Meincke unmittelbar nach den aufregenden 90 Minuten schon wieder einen scherzhaften Ansatz zu seinem Fehlschuss. Doch der Mastholter Linksverteidiger war nicht der einzige, der den Ball aus elf Metern nicht am Torhüter vorbei brachte. Boris Glaveski scheiterte schon in der ersten Halbzeit an RWM-Torhüter Kevin Kaupmann, nachdem Jannik Tödtmann von Marvin Salzmann elfmeterreif gefoult worden war. Über die Berechtigung dieses Elfmeters gab es keine Zweifel, während SCV-Trainer Robert Mainka Schiedsrichter Pasqual Schmidt (Bergkamen) beim zweiten Pfiff eine „exklusive Sichtweise“ attestierte. Dass Dustin Gräwe seinen Unmut über die Entscheidung beleidigend ausdrückte und die Rote Karte sah, war doppelt ärgerlich.
Marvin Salzmann war aber nicht nur bei den Strafstößen einer der Hauptdarsteller. Zum 0:1 (43.) durch den Kopfball von Alexander Gockel leistete der Linksfuß mit einem Freistoß die Vorarbeit. Die Halbzeitführung war indes schmeichelhaft, weil SCV-Nachwuchskeeper Marius Rahmann nur eine weiteres Mal bei einem Schuss von Markus Rieger eingreifen musste. Dennoch war Robert Mainka mit der Leistung zunächst gar nicht zufrieden. „Zu langsam, fast lustlos“, schimpfte der Coach. Das 1:1 durch Olaf Tödtmann (54.) war angesichts der Steigerung mehr als verdient.


Tore: 0:1 Alexander Gockel (42.), 1:1 Jannik Tödtmann (54.)
Platzverweise: Rot gegen Dustin Gräwe (84./SC Verl II)
Besondere Vorkommnisse: Boris Glaveski (SC Verl II) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Kevin Kaupmann (27.), Marvin Salzmann (SV Rot-Weiß Mastholte) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Marius Rahmann (87.)


Hövelhofer SV - VfB Schloß Holte 1:2
Der Hövelhofer SV bleibt sich treu. Ordentlich gespielt, Chancen nicht genutzt und am Ende gewinnt der Gegner. Dieses Mal nahm der VfB Schloß Holte durch ein 1:2 (1:0) die drei Punkte mit.
„Ich habe drei positive Dinge gesehen. Unser neues System sah ganz gut aus. Die beiden A-Jugendlichen haben den guten Eindruck bestätigt und Manuel Mückenhaupt hat sich würdig verabschiedet“, fasste HSV-Trainer Björn Schmidt zusammen. Die 90 Minuten zuvor waren ein Spiegelbild der Saison. Hövelhof ließ durch Oliver Werner (7. Min.) und Sam De Mello (38.) Chancen liegen und musste so nur mit einem dünnen 1:0-Vorsprung in die Pause. Mückenhaupt hatte für Frank Seltrecht aufgelegt (33.). „Aus der Halbzeit kommen wir nicht gut“, so Schmidt. Die Gäste nutzen die Hövelhofer Trägheit zum Ausgleich (47.). Trotzdem hatten De Mello (63./84)), Mantasl (70.) und Werner (83.) weitere Gelegenheiten. Das Tor zum 1:2-Endstand machte aber Schloß Holte (85.)

Spiel gedreht: Fußball-Landesligist VfB Schloß Holte bezwang den Hövelhofer SV mit 2:1 nach 0:1-Rückstand zur Halbzeitpause.
„Wir haben in der ersten Hälfte nicht den Zugriff auf den Gegner bekommen“, bemängelte der Holter Co-Trainer Björn Pähler. So konnten die Gäste auch nicht die Hövelhofer Kombination vor dem 0:1 unterbinden (33.). Die Gastgeber schlossen alleinstehend vor VfB-Keeper Nils Leistner ab.
„Mit viel Aufwand haben wir dann in der zweiten Halbzeit wieder unser Pressingspiel betrieben“, erklärte Pähler. Das fruchtete umgehend. Henrik Bredenbals setzte einen Hövelhofer Verteidiger unter Druck, gewann nach Presschlag den Ballbesitz und drosch die Kugel von der Strafraumgrenze mit dem linken Fuß in den Winkel – 1:1 (47.).
In dem chancenreichen zweiten Durchgang erzielte dann Joker Maximilian Ulrich das Siegtor. Der wiedergenesene Flügelspieler traf per Volleyschuss nach Freistoß von Eike Baehr zum 2:1 aus dem Hövelhofer Strafraum (85.). Pähler: „Das Team hat Moral bewiesen. Es war ein verdienter Sieg“. Durch den Dreier bleibt der VfB auf Rang 7.


Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Frank Seltrecht (33.), 1:1 Henrik Bredenbals (47.), 1:2 Maximilian Ulrich (85.)


SC Vlotho - VfB Fichte Bielefeld 1:0
Das war ein gelungenes letztes Heimspiel für den SC Vlotho. Der Klassenneuling setzte sich in der Fußball-Landesliga 1:0 gegen den VfB Fichte Bielefeld durch und durfte abschließend gemeinsam mit seinen Gästen feiern: Weil nämlich der Rangzweite SC Verl II nur Unentschieden spielte, stehen die „Hüpker“ trotz der Niederlage auf dem Winterberg vorzeitig als Meister fest.
„Damit haben wir auch unser drittes Saisonziel übererfüllt“, freute sich SCV-Trainer Olaf Sieweke über die jetzt auf dem Konto stehen 51 Punkte. Die Gäste traten in Vlotho sehr kampfbetont an, brauchten sie doch rechnerisch vor dem vorletzten Saison-Spieltag noch einen Punkt zum Wiederaufstieg in die Westfalenliga. Aber Vlotho hielt mit einer „Notbesetzung“ dagegen: „Die Mannschaft hat gekämpft wie die Löwen!“, zollte der Trainer ein Riesen-Lob an seine Schützlinge.
Das Siegtor fiel schon sehr früh: Nach einem lang gezogenen Freistoß Joschka Kachels aus dem Halbfeld traf Sascha Schmikal in der 4. Minute per Kopf, wobei der Bielefelder Schlussmann alles andere als gut aussah. Zwar hatten die Bielefelder durch David Schwesig durchaus eine Ausgleichschance nach zehn Minuten, vor der Pause aber vergab auf der anderen Seite Schmikal auch die Möglichkeit zum 2:0.
Nach dem Seitenwechsel war ein ausgeglichenes Spiel mit wenig Torchancen zu sehen, das durch gleich drei Platzverweise noch eine besondere Würze erhielt. Nachdem zunächst Vlothos Christian Franz wegen einer Notbremse des Feldes verwiesen wurde, „erwischte“ es anschließend gleich noch zwei Bielefelder nach Foulspiel beziehungsweise wegen Meckerns. „Da war viel Platz auf dem Feld“, bemerkte Sieweke.

16.49 Uhr im Rudolf-Kaiser-Stadion zu Vlotho: Das Spiel zwischen dem SC und dem VfB Fichte ist noch in vollem Gange, als von der Haupttribüne plötzlich Erkan Ünal, der Bruder von Fichtes Stürmer Volkan, schreit: „Meister, Jungs!“ Zu diesem Zeitpunkt lag der VfB mit 0:1 zurück, allerdings war das Spiel zwischen dem SC Verl II und RW Mastholte bereits beendet. Das 1:1 der Verler reichte den „Hüpkern“, um mit einer Niederlage trotzdem Meister zu werden.
„Es ist ein extrem komisches Gefühl, wenn du verlierst, aber trotzdem Meister bist“, musste auch Fichtes Trainer Julian Hesse zugeben, ehe er von Kapitän Lennard Warweg die nächste Bierdusche abbekam. Hesse nahm es – ganz in der Gentlemanmanier von Bayerns Carlo Angelotti – hin, wischte sich das Bier aus dem Gesicht und mischte sich wieder in seine feierwütige Masse.
„Hinsetzen!“, forderten Ersatzkeeper Frank Wilhelm und Lennard Warweg die ihren auf und die Meister taten, was ihnen befohlen wurde. „Schalalalalala, oh VfB“, flüsterten Wilhelm und Warweg und steigerten ihre Lautstärke von Sekunde zu Sekunde, um nach einer gewissen Zeit einfach komplett auszuflippen und ganz Vlotho zusammen zu brüllen. Und natürlich durfte auch die obligatorische Humba nicht fehlen. Selbige wurde von Volkan Ünal angestimmt. „Wir haben versprochen, dass wir den Abstieg wieder gut machen und das haben wir gehalten“, meinte Ünal. Allerdings, soviel Kritik muss erlaubt sein, zeigte der VfB gestern wahrlich kein gutes Fußballspiel.
Um 14.58 Uhr betraten die beiden Teams den Kunstrasen, um 15:02 Uhr ertönte der Anpfiff von Schiedsrichter Timur Isikcilar. Bereits nach vier Minuten fiel das Tor des Tages durch einen Kopfball von Vlothos Sascha Schmikal. Die Zuordnungen passten in der Viererkette zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht. Der ansonsten lautstarke Fanclub der „Hüpker“ verstummte. In den Gesichtern war ein deutlicher Schock zu erkennen. Damit hatte wahrlich niemand gerechnet. Bis zur Pause tat sich dann nichts, Fichte hatte zwar die ein oder andere Möglichkeit, verpasste es jedoch, diese zu nutzen. So ging es mit einem Rückstand in die Kabine. Um 15:58 Uhr gab der Stadionsprecher die Halbzeitergebnisse durch. „SC Verl gegen Mastholte 0:1.“ Großer Jubel im VfB-Lager. Nach dem Seitenwechsel sollte es dann das Spiel der kuriosen Schiedsrichterentscheidungen werden. Zunächst sah der Vlothoer Christian Franz glatt Rot, dann mussten auch noch David Schwesig und „Chief“ Sadicki mit der Ampelkarte vom Feld. „Das war eine absolut unglückliche Spielleitung für beide Seiten“, sagte Hesse, der insgesamt gar nicht viel über das Spiel erzählen wollte. „Wir haben das ganze Jahr hart auf diesen Moment hingearbeitet und wir haben immer dran geglaubt, dass wir es schaffen“, so der Jungcoach, der durchaus mit seinen Emotionen zu kämpfen hatte.
„Jetzt genießen wir erst einmal die Rückfahrt im Bus, dann trinken wir das ein oder andere Bier an der Rußheide und dann geht’s weiter“, lachte er.


Tore: 1:0 Sascha Schmikal (4.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen David Schwesig (69./VfB Fichte Bielefeld), Gelb-Rot gegen Abubakari Sadicki (78./VfB Fichte Bielefeld), Rot gegen Christian Franz (66./SC Vlotho)

Aufrufe: 021.5.2017, 20:48 Uhr
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