2024-04-30T13:48:59.170Z

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Fabian Sameisla (rechts) konnte gegen Zimmern die Niederlage nicht verhindern. SZ-Foto: Helmut Bucher
Fabian Sameisla (rechts) konnte gegen Zimmern die Niederlage nicht verhindern. SZ-Foto: Helmut Bucher
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Süds Aufstiegstraum platzt gegen den SV Zimmern

Die Pfarreifußballer verlieren am Mittwochabend 0:3 und bleiben somit in der Landesliga

Ehingen / sz - Endstation in Runde eins: Fußball-Landesligist SSV Ehingen-Süd hat in der Aufstiegsrelegation zur Verbandsliga am Mittwochabend bereits im ersten von drei möglichen Spielen verloren. Durch Gegentreffer in der Schlussphase unterlag Süd in Böttingen (Landkreis Tuttlingen) dem SV Zimmern ob Rottweil mit 0:3 (0:0) und ist damit raus aus dem Rennen.

Mit dem leicht favorisierten Tabellenzweiten der Landesligastaffel III war Süd zwar spielerisch gleichauf, allerdings weit weniger zwingend vor dem gegnerischen Gehäuse. Zimmerns Sieg war verdient, wenn auch um zwei Tore zu hoch. "Wir hatten durchaus Chancen, es lag letztlich an Kleinigkeiten - und auch am Schiedsrichter", sagte Trainer Klaus Dorn nach dem Abpfiff und damit dem letzten Spiel seiner Amtszeit.

Auf extrem tiefen Boden - immerhin hatte der Dauerregen kurz vor dem Anpfiff aufgehört - kam Zimmern besser in die Partie als die Kirchbierlinger. Gleich zwei Mal ließ sich Süds Hintermannschaft in den ersten zehn Minuten überrumpeln: Erst donnerte Fabian Schmid (5.) den Ball per Volley-Direktabnahme übers Tor, dann grätschte Keeper Benjamin Gralla beim Vorstoß von Zimmerns Kapitän Patrick Lauble am Strafraumrand nach einem Steilpass dazwischen.

Nach einer Viertelstunde fingen sich die Pfarreikicker. Stück für Stück eroberten sie die Mittelfeldhoheit, und während Zimmern nur dann brandgefährlich war, wenn es blitzschnell ging, wirkte Süds Spiel reifer, strukturierter, kontrollierter. Nur der Zug zum Tor, der fehlte. Samuel Kollmann (20.) versuchte es in der 20. Minute aus rund zehn Metern per Dropkick, der Ball segelte hauchdünn drüber - es sollte die erste und letzte dicke Möglichkeit in 90 Minuten bleiben.

Kurz vor der Pause hatte Zimmern dann die zweite Hundertprozentige: Fabian Schmid (40.) köpfte im Flug aus kurzer Distanz rechts vorbei, er hatte offenbar den Winkel anvisiert - und damit ein Tor des Monats. Mit 0:0 ging es in die Katakomben. Ballbesitz ja, Chancen Mangelware: So lautete das Fazit aus Süds Sicht. Das änderte sich in der 49. Minute, gleichzeitig womöglich der entscheidenden Minute: Daniel Haas stocherte den Ball im Sechzehner an Zimmerns Schlussmann Matthias Müller vorbei ins Tor, wurde aber wegen eines vermeintlichen Fouls im Zweikampf zuvor zurückgepfiffen. "Eine falsche Entscheidung", sagte Klaus Dorn nach der Partie. "Wenn man sowas abpfeift, in solch einem K.o.-Spiel, dann muss es eine glasklare Sache sein. Und das war es nie und nimmer."

Für Zimmern war es indes die Initialzündung. Süds Gegner wurde immer angriffslustiger, agierte geradlinig, schnörkellos, mit offenem Visier. Aus dem Spiel heraus brachte Zimmern aber zunächst nicht viel zustande, Süds Defensive hielt. Umso bitterer dann, dass Torwart Benjamin Gralla, bis dahin sicherer Rückhalt, die Kirchbierlinger Niederlage mit einem Patzer einleitete - und das obendrein bei einer Standardsituation. Gralla ließ einen halbhohen Freistoß von Patrick Lauble in der 74. Minute unter seinen Armen durchrutschen. "Klar, der Ball ist nass, aber den muss er haben", sagte Coach Klaus Dorn.

Süd drückte jetzt, versuchte Zimmern hinten einzuschnüren, aber noch nicht einmal Distanzschüsse kamen durch. Und Zimmern bekam Räume zum Kontern, gefühlt alle drei Minuten liefen in der Schlussphase drei, vier Zimmerner auf zwei Kirchbierlinger Verteidiger zu. Nach einem individuellen Fehler von Josip Roncevic traf zum 2:0 einmal mehr Patrick Lauble (90.), quasi mit dem Schlusspfiff umkurvte Zimmerns Top-Torjäger Tom Schmid (90.+7) Benjamin Gralla und schob zum 3:0-Endstand ein.

Weil Zimmerns Torwart Matthias Müller nach einem Zusammenprall mit einem Kirchbierlinger Angreifer Mitte der zweiten Halbzeit auf dem Feld lange behandelt und schließlich ausgewechselt werden musste, hat der Unparteiische insgesamt acht Minuten nachspielen lassen.

Süd: Gralla, Roncevic, Rech, Engelhardt (46. Hymer), Endler, Sameisla, Pöschl (73. Stiehle), Turkalj, Gaudio, Haas, Kollmann (93. Betz).

Aufrufe: 08.6.2016, 21:14 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Dennis RotherAutor