2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Foto: Astrid Plaßhenrich
Foto: Astrid Plaßhenrich

Stukenbrocks Trainer Artur Olenberg zieht Hinrundenbilanz

Der FC Stukenbrock steht abgeschlagen auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bezirksliga. Trotzdem sieht Coach Artur Olenberg die Mannschaft und den Verein auf dem richtigen Weg

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Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Die Jungs des FC Stukenbrock wussten von Anfang an, dass es für sie in der Fußball-Bezirksliga hart werden wird. Doch so hart? Die Kruskotten-Kicker spielten erst zweimal unentschieden, kassierten die meisten Gegentore und sind gleichzeitig die ungefährlichste Mannschaft der Liga. Vor einem Jahr kickten sie als Reserve noch in der Kreisliga B. Dann wurde die „Zwote“ im Sommer die Erste, weil sich Ex-Trainer Julian Hesse und der gesamte Kader aus Stukenbrock verabschiedeten. Der jetzige Coach Artur Olenberg sprach mit der NW über die erste Saisonhälfte, sportliche Fortschritte und neue Spieler. Sein Fazit fällt positiv aus.
Artur Olenberg über...
...seine Hinrundenbilanz:
„Vor der Saison hielt ich es für realistisch, dass wir bis zur Winterpause acht bis zehn Punkte auf dem Konto haben. Demnach haben wir mindestens sechs Zähler zu wenig geholt. Aber auf dem zweiten Blick ist der erste Saisonteil positiv verlaufen. Wir haben definitiv den richtigen Weg eingeschlagen. Die Jungs lernen in jedem Training, in jedem Spiel. Wir dürfen nicht vergessen, dass die meisten vor zwei Jahren noch in der Kreisliga C gekickt haben. Wir brauchen Zeit.“

...die Stimmung innerhalb des Teams:
„Die Stimmung und der Zusammenhalt sind super. Viele haben gedacht, dass wir die Saison nicht durchstehen und zur Winterpause die Mannschaft abmelden. All diejenigen haben wir Lügen gestraft. Ich glaube es funktioniert auch, weil wir offen und ehrlich mit den Spielern umgegangen sind. Sie wussten, worauf sie sich einlassen.“

...die positive Entwicklung:
„Anfangs sind wir wie ein wilder Hühnerhaufen herumgelaufen. Jetzt halten wir die Ordnung. Natürlich müssen wir noch sehr viel im taktischen Bereich lernen. Aber die Fortschritte sind unübersehbar. Die Jungs sprechen jetzt auch viel mehr miteinander, gehen nicht mehr blind auf die Gegenspieler drauf. Dazu konnten wir in jedem Spiel positive Akzente setzen.“

...die größte Schwierigkeit:
„Das ist das Tempo. Wenn man in der B-Liga einen Ball verliert, kann man sich seelenruhig umdrehen und im gemäßigten Tempo zurücklaufen. Das ist in der Bezirksliga undenkbar und daran mussten sich die Spieler gewöhnen. Dazu sind die Mannschaften extrem effizient. Nahezu jeder Fehler wird mit einem Gegentor bestraft.“

..die „Zuckerbrot-und-Peitsche-Methode“:
„Es ist manchmal schwierig, den Mittelweg zu finden. Wir müssen die Fehler ansprechen und kritisch analysieren, gleichzeitig aber auch die guten Dinge in den Vordergrund rücken.“

...die Durchlässigkeit zur zweiten Mannschaft:
„Wir stehen in enger Absprache mit der Reserve, aber auch mit der Jugendabteilung und dem Vorstand. Schließlich sind wir ein Verein und da geht es einfach nicht, dass eine Mannschaft seine eigene Suppe kocht. Das hat sich im Vergleich zur vergangenen Saison geändert, als es so gut wie keine Zusammenarbeit zwischen der 1. und 2. Mannschaften gab.“

...das Fair Play:
„Das wird leider viel zu oft mit Füßen getreten – sowohl von Spielern als auch von Trainern. Es ist unfassbar, was zuweilen auf den Sportplätzen abläuft. Wenn ich solche unsportlichen Verhaltensweisen von meinen Spielern sehen würde, egal ob diese gegen Gegner, Zuschauer, Schiedsrichter oder Trainerkollegen gerichtet ist, würde ich sofort eingreifen und die Konsequenzen ziehen.“

...Zugänge:
„Alex Kesner und Attiq Kahn werden sich uns anschließen. Beide sind Mittelfeldspieler. Alex hat schon mal unter mir in Stukenbrock gespielt und kommt von Sportfreunde Sennestadt, Attiq vom FC Hilal Spor. Wir müssen uns nur über die Ablöse verständigen. Ich kann nicht verstehen, welche Summen die Vereine für die Spieler fordern, weil die Ablöse im Winter frei verhandelbar ist. Fest steht, dass wir nicht mit Unsummen um uns schmeißen. Aber ich bin zuversichtlich, dass die beiden bis zum Rückrundenstart spielberechtigt sind.“

...die Rückrunde:
„Wir müssen defensiver besser stehen und weniger Gegentore kassieren, um die Spiele länger offen zu halten. Das ist das A&O. Mein persönliches Ziel ist es, jede Partie besser abzuschließen als das in der Hinrunde der Fall war.“

...die Zukunft:
„Ich bin davon überzeugt, dass wir in den kommenden Jahren eine schlagkräftige Mannschaft mit vielen Stukenbrocker Jungs zusammen haben, die eine gute Rolle in der A-Liga spielen wird. Neun Spieler werden im Sommer von der A-Jugend in den Seniorenbereich wechseln. Wir wollen alle halten und ihnen eine Perspektive bieten. Einige von ihnen werde ich auch jetzt in der Rückrunde schon einsetzen.“

Aufrufe: 014.1.2017, 10:00 Uhr
Astrid PlaßhenrichAutor