2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
Die Mauer steht: Der TSV Aindling (in weiß) und der TSV Mering trennten 1:1.  Foto: Philipp Schröders
Die Mauer steht: Der TSV Aindling (in weiß) und der TSV Mering trennten 1:1. Foto: Philipp Schröders

Steger stoppt den Abwärtstrend

Aindlings Stürmer erzielt den Ausgleich zum 1:1 gegen den SV Mering +++ Kotterns Traum geht weiter +++ Gersthofens Abstieg ist so gut wie besiegelt

Der TSV Kottern hat seine Chance gewahrt und sich mit dem 1:0 im Spitzenspiel gegen den Tabellenführer FV Illertissen II die Möglichkeit auf den Aufstieg in die Bayernliga erhalten. Torschütze war Stefan Liebert, der nach neun Minuten eine Flanke von Roland Fichtl verwertete. Der SV Mering erleidet im Kampf um den Aufsteig in die Bayernliga einen Rückschlag und der TSV Aindling stoppt seinen Abwärtstrend dank Matthias Steger. Der VfB Durach hat einen ersten kleinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf geschafft. Gegen den SC Oberweikertshofen gewann die Mannschaft von Trainer Bernd Gruber 2:1. Es war der erste Heimsieg seit Juli 2014 und er war aufgrund einer kämpferisch starken Leistung hoch verdient.

TSV Aindling - SV Mering 1:1
Wer nicht ganz fit war, der wurde auf Aindlinger Seite für das Heimspiel am Sonntag gegen Kaufbeuren geschont. Das galt etwa für Johannes Putz und David Englisch. So kam Lukas Wiedholz in die Startelf, der Matthias Steger bediente. Doch Gästekeeper Adrian Wolf griff rechtzeitig ein. Beim TSV stand wie angekündigt Benjamin Thum zwischen den Pfosten. Der hätte nach 20 Minuten beinahe das Nachsehen gehabt, doch Maximilian Obermeyer hatte schlecht gezielt. Nach einem TSV-Angriff über die linke Seite rettete Florian Stapfer im letzten Moment vor Alexander Lammer.
Beim 0:1 verteilten die Aindlinger mal wieder ein Geschenk. Maximilian Lutz trat eine Ecke von rechts, im Zentrum fühlte sich niemand zuständig für Agustin Barbano, der per Kopf erfolgreich war. Aus gut 25 Metern hob Matthias Steger den Ball über den Kasten. Mit der Führung im Rücken spielten die Gäste ihre Routine aus, zudem wirkten sie fußballerisch reifer. Nicht selten ließen sie den Ball gleich über mehrere Stationen in ihren Reihen zirkeln. Am Ende mussten sie sich aber den Vorwurf gefallen lassen, dass sie sich darauf beschränkten, den Vorsprung zu verwalten anstatt ihn auszubauen. Eine Flanke von rechts, getreten von Wiedholz, eröffnete Daniel Deppner eine Chance für einen Direktschuss, der aber sein Ziel weit verfehlte. Tobias Völker wurde ausgetauscht und übergab die Kapitänsbinde an Kilian Huber. Ein Fernschuss von Manuel Müller wurde zu einem Holperball, von dem aber keine Gefahr ausging. Dann verpasste Steger die Chance zum Ausgleich. Der gelang ihm schließlich doch noch, als der 18-jährige Angreifer kurz vor der Straframgrenze mit einem platzierten Schuss erfolgreich war.
Noch mal so richtig heiß wurde es, als Stefan Wiedemann den linken Pfosten traf. So kam es zu einer aufregenden Schlussphase, die nach über 93 Minuten vom sehr sicheren Schiedsrichter aus Forstinning beendet wurde. SV-Trainer Günter Bayer hätte sich zu gerne einen Auswärtsieg gewünscht, nicht nur der drei Punkte wegen. Schließlich wollte er bei einer Mannschaft die Oberhand behalten, die er früher zweimal unter seinen Fittichen hatte.
„Da kann man damit leben“, lautete das Fazit von Josef Kigle, dem Vorstand Spielbetrieb. Er hatte sich vorab vier Zähler aus den nächsten beiden Partien gewünscht. Eine Vorgabe, die jetzt realistisch erscheint.
Schiedsrichter: Muharrem Yildiz (Forstinning) - Zuschauer: 160
Tore: 0:1 Agustin Barbano (37.), 1:1 Matthias Steger (78.)


FC Affing - SpVgg Kaufbeuren 0:1
Nichts Neues vom stark abstiegsbedrohten FC Affing. Die Schützlinge um Interimscoach Enzo Sarcone bauten ihre Negativserie auch im Heimspiel gegen den Allgäuer Traditionsclub SpVgg Kaufbeuren weiter aus. Im siebten Spiel hintereinander blieb der FC Affing ohne Torerfolg. Nach neunzig Spielminuten entführte der Gast mit einem 1:0-Erfolg die Punkte. Deren Coach Norbert Schmidbauer brachte es nach dem Schlusspfiff des Unparteiischen Sebstian Daiser (Bad Abbach) auf dem Punkt. „Ein typisches Mittwochabendspiel. Mehr Krampf und Kampf und mit einem glücklichen Ende für uns.“
Affings Coach Sarcone lies seiner Enttäuschung freien Lauf: „Im und um den Strafraum fehlt uns einfach die letzte Konsequenz und auch teilweise der Wille, um einen Treffer zu erzielen. Das ist Enttäuschung pur.“ FCA-Teammanager Robert Lindermeier sagte: „Uns fehlt es einfach an der Durchschlagskraft. Zumindest hat das Team heute den Kampf angenommen, aber das reicht eben nicht, um zu bestehen.“ Und dem nicht genug, es erweiterte sich auch noch die Verletztenliste. Michal Korenik zwickte die Leiste und er musste zur Pause in der Kabine bleiben und Manuel Steinherr schied nach 55 Minuten mit Problemen in der Muskulatur verletzt aus.
Der eingewechselte Marco Lechner musste nach einem überzogenen Einstieg von Kleiner ebenfalls verletzt vorzeitig seinen Dienst beenden. Daher fragte sich mancher treue Affinger Besucher unter den knapp 100 Zuschauern, „wer soll denn den Abstieg noch verhindern.“ Zumal die Affinger im ersten Spielabschnitt nur einmal Gefahr ausstrahlten. Marius Kefer steckte das Spielgerät herrlich in den Lauf von Michal Korenik, doch dieser scheiterte dann am herauseilenden Ersatzschlussmann Carsten Schmelz.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der FCA schon großes Glück, dass der Torpfosten nach acht Minuten einen Gegentreffer verhinderte, als der quirlige Furkan Kircicek abzog. Dennoch schmeckte Gästecoach Schmidbauer der Auftritt seiner Truppe nicht. „Die Jungs wirken einfach schläfrig. Wir kommen nicht richtig in die Gänge.“
Mit frischen Wind kam der FC Affing aus der Pausenansprache zurück. Allerdings im Rückwärtsgang, denn dem bis dahin agilsten Affinger Maximilian Merwald unterlief ein kapitaler Schnitzer. Seine Rückgabe am eigenen Strafraum erlief Furkan Kircicek, der aber im letzten Moment noch abgeblockt werden konnte.
Und plötzlich schöpften die Affinger neue Hoffnung auf den ersten Treffer nach sechs sieglosen Begegnungen. Der eingewechselte Marco Lechner fasste ein Zuspiel von Benjamin Woltmann volley aus der Luft ab – Torhüter Schmelz war aber auf dem Posten. Im Gegenzug dann wieder das Affinger Problem. Zu umständlich agierte man in der Defensive und der agile Kircicek konnte nur durch ein Foulspiel gestoppt werden. Den Freistoß trat Maximilian Moll vor das Affinger Gehäuse. An Freund und Feind vorbei sauste der Ball an den Innenpfosten. Den zurückprallenden Ball köpfte Marcel Halder ungehindert ins leere Tor zum 1:0 für den Gast.
Schiedsrichter: Sebastian Daiser (TSV Weilheim) - Zuschauer: 110

Tor: 0:1 Marcel Halder (57.)

Gelb-Rot: Alexander Thiel (71./FC Affing), Matthias Vetter (77./SpVgg Kaufbeuren)


Der TSV Kottern (links Roland Fichtl) besiegte den FV Illertissen II (rechts Sascha Endres) mit 1:0 und darf weiter vom Aufstieg in die Bayernliga träumen. Foto: Ralf Lienert

TSV Kottern - FV Illertissen II 1:0
Kottern begann offensiv und wollte von Anfang an die Oberhand gewinnen. Das zahlte sich früh mit dem 1:0 aus. Danach wurde die Begegnung ruhiger. Kottern wollte nicht zu viel riskieren, Illertissen II schien vom Rückstand geschockt. Mitte der ersten Halbzeit erhöhten die auf eigenem Platz nach wie vor ungeschlagenen Gastgeber das Tempo und auch spielerisch war eine deutliche Steigerung zum Spiel zuletzt in Kaufbeuren zu erkennen.
Nach der Pause hatte Kottern einige gute Chancen, doch die Gäste stemmten sich dagegen. So entwickelte sich eine spannende Partie, in der Liebert die Chance zum 2:0 hatte. Er scheiterte am Illertissener Keeper, ebenso Robin Volland im Nachschuss. Fünf Minuten später das vermeintliche 2:0. Nach einem Freistoß von Liebert köpfte Volland den Ball ins Netz. Aber der Schiedsrichter entschied auf Abseits.
Kotterns Schlussmann Michael Liebherr hielt in der 83. Minute den Sieg bei der größten Gelegenheit von Illertissen II fest. In den letzten Minuten hatten die Gastgeber viele Chancen, die Führung auszubauen, während der Tabellenführer mehr und mehr darauf bedacht war, nicht höher in Rückstand zu geraten.
Der Sportliche Leiter Michael Feneberg: „Ein wichtiger Sieg. Wir freuen uns über die Punkte, sind uns aber auch der nun anstehenden schweren Aufgaben bewusst. Insofern wiegen die Verletzungen von Sinan Yilmaz und nun auch noch Erhan Erden doppelt.“
Schiedsrichter: Michael Ost (Riedlingen) - Zuschauer: 340

Tor: 1:0 Stefan Liebert (9.)


VfB Durach - SC Oberweikertshofen 2:1
Die Partie begann schwach. In der ersten Hälfte dauerte es bis zur zehnten Minute, bis Steffen Wachter den ersten Schuss auf das Tor abgab. Die Führung nach 40 Minuten war eine feine Einzelleistung von Daniel Mohr. Der Duracher spielte im Strafraum zwei Abwehrspieler der Gäste aus und traf dann aus spitzem Winkel. Doch noch vor der Pause glich Oberweikertshofen aus. Nach einem Foul im Strafraum verwandelte Cenk Imsak den fälligen Elfmeter (43.).
Dann nahm die Partie an Fahrt auf. Zunächst erhöhten die Gäste das Tempo. Doch mitten in diese Drangphase ging Durach erneut in Führung (50.). Mit einem kuriosen Tor. Roland Ostheimer trat einen Freistoß von der Außenlinie in Richtung Tor. Der Ball ging vorbei an Freund und Feind ins Netz. In der Folge war der VfB tonangebend und vergab bis zum Schlusspfiff noch gute Möglichkeiten.
Schiedsrichter: Fridolin Angerer (SC Böbing) - Zuschauer: 160

Tore: 1:0 Daniel Mohr (41.), 1:1 Cenk Imsak (47./Foulelfmeter), 2:1 Roland Ostheimer (51.)


TSV Ottobeuren - TSV Gersthofen 3:1
Der Abstieg des TSV Gersthofen ist besiegelt, selbst wenn rein rechnerisch noch eine winzige Chance besteht. Das müssen selbst Superoptimisten nach der 1:3-Niederlage im Nachholspiel beim TSV Ottobeuren einräumen, dass jetzt schon zwei Wunder her müssten: Die Ballonstädter müssten die letzten vier Spiele gewinnen, der VfB Durach alle vier verlieren.
Und mit Fußball-Wundern sind die Ballonstädter in dieser Saison wahrlich sparsam umgegangen. Im Allgäu gab es am Donnerstagabend die 22. Niederlage im 30. Saisonspiel. Zwar hat man seit sechs Spielen hintereinander nicht mehr gewonnen, doch glückte nach 355 Minuten endlich wieder mal ein Tor.
Obwohl mit dem letzten Aufgebot und ohne den beruflich verhidnerten Trainer Ivan Konjevic ins Allgäu gereist, war man in den ersten Minuten gleichwertig.
„Da ist der Ball gut gelaufen“, berichtet Betreuer Bernhard Binswanger. Nach einer halben Stunde fiel dann das 1:0 durch Florian Heiß. Gersthofen schlug zurück und Nikola Cvetic war mit seinem ersten Saisontreffer zum zwischenzeitlichen 1:1 erfolgreich (40.). Kurz vor der Pause kam jedoch der Nackenschlag. Yeanson Stetter ging zu ungeschickt in ein Laufduell, Schiedsrichter Tobias Schultes pfiff Strafstoß, den Matthias Schelle verwandelte (45.).
Der Unparteiische kam übrigens aus Betzigau, der unmittelbaren Nachbarschaft Ottobeurens, plauderte schon vor dem Anpfiff mit den heimischen Spielern. „An ihm hat’s nicht gelegen, das wir verloren haben“, so Gersthofens Betreuer Bernhard Binswanger, der sich allerdings fürchterlich aufregte, als der Referee Daniel Biehal auf dem Weg zum 2:2 zurückpfiff: „Zwei andere waren im Abseits, aber er ist von hinten gekommen.“ Egal: Ottobeuren verwaltete den Vorsprung, spielte lange Bälle auf ihre schnellen Angreifer und war schließlich in der 69. Minute durch Michael Kofler nochmals zum 3:1 erfolgreich.
Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau) - Zuschauer: 80

Tore: 1:0 Florian Heiß (33.), 1:1 Nikola Cvetic (41.), 2:1 Matthias Schelle (45. Foulelfmeter), 3:1 Michael Kofler (69.)


Aufrufe: 029.4.2015, 21:44 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor