2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Forchheims Trainer Christian Springer steckt sein neues Revier ab. F: Gudd
Forchheims Trainer Christian Springer steckt sein neues Revier ab. F: Gudd

Steckenpferde des neuen Jahn-Taktgebers

Ex-Profi Christian Springer hat Arbeit in Forchheim mit taktischer Akribie aufgenommen

Dass der Spielplan der SpVgg Jahn Forchheim an diesem Wochenende spielfrei gibt, kommt den Forchheimern nach turbulenten Tagen gelegen. Der vorzeitig installierte neue Trainer Christian Springer und die Mannschaft bekamen die ersten Eindrücke voneinander.
Christian Springer sollte eigentlich erst im Sommer das Kommando an seiner alten Wirkungsstätte übernehmen. Zu Beginn der Wintervorbereitung präsentierten die Verantwortlichen den Ex-Profi als Nachfolger von Michael Hutzler, mit dem Springer 2011 als Forchheimer Vorstandsmitglied nach einem Beinahe-Abstieg noch selbst verlängerthatte. Nach zwei Partien ohne Sieg zum Auftakt in die Restrunde beschloss der Landesliga-Tabellenzweite den vorzeitigen Wechsel. "Ich hatte mich nach der ersten Bekanntmachung kurz beim Team vorgestellt, bin dann aber bewusst abgetaucht", sagt Springer, der zwar beim ersten Heimspiel des Jahres unter den Zuschauern war, aber bis Saisonende nicht als Phantom über dem Jahn-Gelände schweben wollte. "Unter der Woche würde ich manchmal eigentlich um die späte Uhrzeit noch arbeiten und habe abends noch eine andere private Verpflichtung", erklärt der einstige Linksverteidiger, wie unvorbereitet ihn die Entwicklungen am vergangenen Wochenende trafen.

Mit der Erfahrung seiner zweijährigen Lehrzeit im Nachwuchsleistungszentrum der SpVgg Greuther Fürth nahm der Inhaber der Uefa-A-Lizenz den Kaltstart in Angriff und wollte dabei keinen Blick mehr zurückwerfen. "Ich habe den Jungs gesagt, dass solche Entscheidungen und Trainerwechsel zum Fußball dazugehören. Mehr haben wir nicht über das Thema gesprochen, auch die Leistungen der letzten zwei Spiele werde ich nicht analysieren und kritisieren." In seinen ersten drei Einheiten legt der neue Übungsleiter den Fokus auf den taktischen Bereich, beraumt jeweils zu Trainingsbeginn eine 15-minütige Besprechung an, um an der Tafel seine Vorstellung über die künftige Spielweise zu vermitteln. Dabei wird klar, dass Springer nicht jeden Stein seines Vorgängers umdrehen will und beispielsweise das bisher praktizierte 4-2-3-1-System ebenfalls bevorzugt, jedoch die Vorgaben für defensives und offensives Verhalten stärker unter dem Begriff Kontrolle stehen sollen. "Als erstes geht es für uns um Ergebnisse, um Selbstvertrauen. Realistisches ist dann, den zweiten Platz für die Aufstiegs-Relegation zu sichern", erklärt Christian Springer.

Auch wenn die Forchheimer Fußballer von den ausführlichen Taktik-Sitzungen überrascht gewesen sein sollten, so bescheinigt ihnen Springer doch, dass sie "sehr aufmerksam" bei der Sache gewesen sind. Daher gönnt der 45-Jährige den Spielern nun am spielfreien Wochenende eine Pause. "Sie haben jetzt erstmal viel gehört und sollen die freie Zeit nutzen, um einen klaren Kopf zu bekommen." Es waren zudem länger geplante Freizeitaktivitäten einiger Akteure, die den Jahn-Trainer zur Einsicht brachten, auf die zunächst vorgesehene vierte Trainingseinheit zu verzichten.

Als Springer unter dem Flutlicht noch darüber spricht, dass sein spielender Co-Trainer Dennis Weiler ein "vollwertiger Trainer mit seinem eigenen Aufgabenbereich" sei, ein paar Meter weiter Torwartbetreuer Dirk Schrott sein Programm mit zwei Keepern absolviert, herrscht schon fast so etwas wie Routine. In wenigen Worten geschieht die Abstimmung mit Physio Lukas Meier, angeschlagene Kräfte ab sofort konsequent für Behandlungen aus dem Trainingsbetrieb zu nehmen. Während Kapitän Thomas Roas mit neuerlicher Sprunggelenkverletzung noch länger ausfällt, dürften sich Maximilian Bauernschmitt und Sebastian Schäferlein für das Bamberg-Spiel rechtzeitig einsatzfähig melden.

Aufrufe: 011.3.2017, 07:58 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor