SSV muss sich steigern

Für Robert Hofacker ist es ein besonderes Spiel, weil er sieben Jahre lang bei den "Blauen" spielte, darunter auch in der Ersten Bundesliga. Immerhin hofft er auf bessere Platzverhältnisse als in Reutlingen: "Der Platz in Reutlingen ist eine Zumutung, das verstehe ich nicht, dass er nicht gewässert wurde. Heute haben wie im Degerlocher Gazi-Stadion mit neuer Tribüne und neuem Rasen viel bessere Verhältnisse, da kann man auch Fußball spielen. Wir versuchten es am Samstag zu Hause, es gelang kaum."

Das Spiel beginnt bereits um 17 Uhr, was in Reutlingen Kopfschütteln auslöste. Da müssen die Spieler, die schließlich teilweise berufstätig sind, mit Privat-Pkws anreisen, es wird für einige eng, aber das Spiel beginnt so früh, weil man es nicht in der beginnenden Dunkelheit beenden wollte. Der SSV Reutlingen siegte zuletzt 2012 in Stuttgart, errang in jüngster Vergangenheit nur zwei Siege bei einem Remis und vier Niederlagen. Die "Blauen" kamen am Samstag zu einem 4:0-Sieg gegen den VfR Mannheim, überzeugten spielerisch, als Lang, Ivan, Celiktas und Gaiser, der auch schon im Drittligakader stand und spielte, trafen.

Trainer Jürgen Hartmann, der im Juni die Kickers verlässt, hofft: "Nach dem Sieg können wir heute mit viel Selbstvertrauen in das Derby gegen den SSV gehen, wir benötigen noch Punkte, man weiß nicht, wie viele Teams absteigen." Beim SSV fehlen Andreas Maier (Muskelfaserriss) und Sven Schimmel (Zerrung). Tom Schiffel steigt jetzt erst wieder ins Training ein, die Langzeitverletzten Cosic und Schaschko sind derzeit kein Thema. Doch Torjäger Marcel Brandstetter (er spielte auch schon für die Stuttgarter Kickers) könnte eines werden, er traf wieder für die U 23, sammelte Spielpraxis. Giuseppe Ricciardi meint: "Das wird schwer, wir haben noch eine Rechnung vom Hinspiel offen, wissen nicht, wen die Kickers II von oben einsetzen. Die sind spielstark, da müssen wir uns steigern, dürfen nichts zulassen."

Rouven Wiesner hofft auf den Dreier, wenn man 100 Prozent Leistung bringt und zwar alle. Man müsse hinten so stabil stehen, aber es würde nicht einfach, die Stuttgarter Kickers II wären gegen den SSV immer heiß. Doch man hätte zuletzt 5:0 gewinnen können, müsse einfach effektiver agieren - vor allem im Abschluss.

Robert Hofacker lobte zuletzt auch Frick, der leicht angeschlagen war, aber auch Heiko Schall, der seit Wochen gefällt: "Das ist positiv, er machte gute Spiele, ist konstant. Bei Eiberger erwarte ich eine Steigerung, er drängt sich nicht so auf, kann viel mehr. Die Chancenverwertung war ein Manko, nun aber haben wir einen guten Rasen, das sollte uns beflügeln. Wir möchten uns für die Hinspiel-Niederlage revanchieren, brauchen noch Punkte, um uns abzusichern, möchten ja in der Tabelle klettern. Aber die Kickers sind spielstark, das wird ein schweres Spiel."

So hofft Hofacker auf eine stabile Leistung, eine Steigerung in vielen Positionen und den nächsten Dreier, ehe man am Ostermontag den VfR Mannheim im Kreuzeichestadion erwartet.