2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Coacht derzeit noch die U19 von RB Leipzig: Achim Beierlorzer.
Coacht derzeit noch die U19 von RB Leipzig: Achim Beierlorzer.

Beierlorzer ist beim Jahn wohl im Anflug

Der Regensburger Zweitligist scheint auf der Suche nach einem Herrlich-Nachfolger fündig geworden zu sein.

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Noch sechs Tage, dann ertönt der Startschuss für die Zweitliga-Mission des SSV Jahn Regensburg. Bis zum Trainingsauftakt am Montag soll auch die wichtigste Personalfrage geklärt sein: Wer wird Nachfolger von Heiko Herrlich, der sich überraschend zu Bayer Leverkusen verabschiedet hat. Nach Informationen unseres Medienhauses wird künftig wohl Achim Beierlorzer als Cheftrainer beim Aufsteiger aus der Oberpfalz Regie führen.

Beierlorzer? Da war doch mal was? Bereits vor drei Jahren war der Erlanger bei den Regensburgern ganz vorne mit dabei im Rennen um den Chefsessel. Letztlich entschied sich Jahn-Geschäftsführer Christian Keller aber für Alexander Schmidt. Der Ex-Löwen-Coach erhielt nach sechs Monaten aber schon wieder den Laufpass.

Dafür schlägt jetzt wohl die Stunde von Beierlorzer. Der 49-Jährige weilte in den vergangenen Tagen bereits zu Gesprächen in Regensburg. Jahn-Geschäftsführer Keller und Beierlorzer sollen sich mittlerweile einig geworden sein. „Ich bin mit Herrn Keller immer mal wieder in Kontakt, beispielsweise wegen Spielern aus der U23“, sagte Beierlorzer auf Nachfrage unseres Medienhauses.

Die Frage, ob er mit Keller vielleicht auch explizit wegen eines Trainer-Postens beim SSV Jahn gesprochen hat, mochte er weder dementieren noch bestätigen. „Ich weiß, dass ich in Leipzig noch zwei Jahre Vertrag als Trainer der U19 habe“, hielt sich Beierlorzer bedeckt.

Ein Mann mit interessanter Vita

Jahn-Geschäftsführer Keller will Namen potentieller Herrlich-Nachfolger grundsätzlich nicht kommentieren. „Stand heute ist noch keine Entscheidung finalisiert worden. Dies wird vor Ende der Woche auch nicht der Fall sein. Ich gehe davon aus, dass wir erst am kommenden Montag in der Lage sein werden, den neuen Jahn-Trainer zu präsentieren“, sagt Keller.

Der 49-jährige Fußball-Lehrer dürfte dem Kellerschen Anforderungsprofil entsprechen. Ein Mann mit einem großen Namen ist Beierlorzer eher nicht. Dafür ist er aber ein Mann mit einer durchaus interessanten Vita. Der Oberstudienrat für Mathematik und Sport ist ein echter Musterschüler. Beim 60. Fußball-Lehrer-Lehrgang (2013/2014) an der Hennes-Weisweiler-Akademie avancierte Beierlorzer mit der Note 1,0 zum Klassenprimus. Und als Trainer katapultierte er sich schnell in hohe Gefilde.

Plötzlich im Rampenlicht

Als Beierlorzer noch Coach bei der U17 der SpVgg Greuther Fürth war, wurden die RB-Verantwortlichen während eines Jugend-Bundesligaspiels zwischen Leipzig und den Franken auf ihn aufmerksam, weil sich die Spielsysteme beider Teams ähnelten – und warben ihn im Sommer 2014 als neuen U17-Trainer ab.

„Stand heute ist noch keine Entscheidung finalisiert worden. Dies wird vor Ende der Woche auch nicht der Fall sein.“ Christian Keller

Als bei den ambitionierten Leipzigern in der Zweiten Liga die rasante Erfolgsfahrt ins Stocken geraten war, sprang Beierlorzer überraschend für den geschassten Alexander Zorniger in die Bresche. Plötzlich stand der Jugendcoach im Rampenlicht.

In der Rückrunde der Saison 2014/2015 fungierte Beierlorzer für 15 Pflichtspiele als Cheftrainer bei RB Leipzig, verpasste aber den Durchmarsch von der dritten in die erste Liga. Weil Leipzig die Optionen ausgingen, rückte Sportdirektor Ralf Rangnick in Doppelfunktion auf den Cheftrainerstuhl. Interimscoach Beierlorzer rückte als Rangnicks Assistent nun zurück ins zweite Glied.

Im Mai 2016 feierte Co-Trainer Beierlorzer mit den Leipzigern den Aufstieg in das Fußball-Oberhaus. Ralph Hasenhüttl, der seit Juli 2016 in Leipzig die Richtung vorgibt und den in dieser Saison so forsch aufspielenden Klub in die Champions League führte, fand in seinem Trainerteam für Beierlorzer aber keine Verwendung mehr. Der 49-Jährige fungierte dafür fortan als Trainer der U19 bei RB Leipzig und als sportlicher Leiter im Nachwuchsbereich.

In Interviews machte Beierlorzer, der in Fürth einst drittklassig kickte, aber nie einen Hehl daraus, dass er weiter davon träumt „als Cheftrainer in der ersten oder zweiten Bundesliga zu arbeiten“. Jetzt startet der gebürtige Franke wohl künftig in Regensburg einen neuen Anlauf im Fußball-Unterhaus.

Aufrufe: 021.6.2017, 08:00 Uhr
Birgit Pinzer und Felix KronawitterAutor