2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Schwerer Rückfall: SSV-Trainer Robert Hofacker und seine Spieler waren nach dem 0:1 gegen Kehl ratlos.
Schwerer Rückfall: SSV-Trainer Robert Hofacker und seine Spieler waren nach dem 0:1 gegen Kehl ratlos.
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SSV im Kopf nicht frei

Unglückliche Niederlage gegen den Kehler FV

Der SSV verlor nach ganz schwacher erster Halbzeit etwas unglücklich gegen den Kehler FV mit 0:1, war mit den Gedanken wohl schon beim Pokalendspiel und enttäuschte auf der ganzen Linie.

Da spielte der SSV in den letzten Wochen teilweise glänzend auf, aber am Samstag war davon nichts zu sehen. Die Spieler trabten über das Feld, Ballverluste und ungenaue Pässe kennzeichneten das durchsichtige SSV-Spiel. Es gab keine Power und Pep - das war Magerkost pur mit vielen technischen Fehlern.

Kehl hatte klare Feldvorteile, auch durch Göhringer nach 45 Sekunden die beste Chance, wobei SSV-Keeper Grgic prächtig reagierte. Nach der Pause konnte sich der SSV steigern. SSV-Sportvorstand Michael Schuster: "Die Jungs waren völlig platt, aber ein Remis wäre gerecht gewesen."

Der SSV hat seine fast 900 Fans enttäuscht und Trainer Robert Hofacker meinte: "Mit den Gedanken waren sie beim Pokalendspiel, da spielte sich viel im Kopf ab. Wir konnten das nicht ausblenden, obwohl wir darauf hinwiesen, dass wir vor dem Endspiel gegen Ravensburg noch zwei Punktspiele bestreiten müssen." Er musste auf Sven Schimmel verzichten, der muskuläre Probleme hatte und geschont wurde. Es war so eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn ohne den schnellen Schimmel ist der SSV- Sturm ein laues Lüftchen.

Bastian Bischoff brachte es auf den Punkt: "Wir hatten zwei englische Wochen, waren alle platt, denn die meisten stehen voll im Berufsleben. Das geht an die Substanz. Ich denke schon, dass mein Volleyschuss in der Nachspielzeit drin war - der Linienrichter sah es leider anders."

In der 36. Minute gab es durch Golinski den ersten SSV-Torschuss, dazu kam noch ein Renner-Kopfball, das war es dann schon mit torgefährlichen Aktionen - unterirdisch. Kehl schaltete schnell um, der SSV langsam, mit Fehlern am Fließband, das war gar nix.

Nach zwei SSV-Chancen, darunter ein Lattenpraller, kam die kalte Dusche. Nach einer Bong-Flanke schraubte sich Riese Fabian Herrmann (69.) in die Luft und köpfte ein - Grgic war noch dran, aber 0:1. FV-Coach Helmut Kröll: "Gerade als der SSV leicht zu dominieren begann, fiel das spielentscheidende Tor. Das war der ideale Zeitpunkt für uns."

In der dritten Nachspielminute kam Bischoff aus drei Metern an den Ball, der an die Unterkante der Latte sprang. War der Ball vor oder auf die Linie? So wird es nichts mit den hohen Zielen, siehe Pokalsieg am Mittwoch, 6. Mai.

Die Spieler werden dann eine andere Einstellung an den Tag legen müssen. Man stand am Samstag zu weit weg vom Gegner, ließ ihn spielen, konnte den Schalter nicht umlegen.

Trainer Robert Hofacker meinte: "Wir hatten keine Spannung im Spiel, alle sind enttäuscht, der Kopf spielte mit. Ich brachte Grauer nicht, weil ich nicht überzeugt war, dass er uns helfen kann. Ich wusste, wer das erste Tor erzielt, würde gewinnen." Nach den guten Leistungen war das ein Rückfall, das Spiel muss man schnell vergessen, große Aufgaben warten.


So spielten sie

SSV Reutlingen: Grgic - Bitzer (79. Hölzli), Wiesner, Ricciardi, Lübke, Golinski, Maier, Eiberger, Renner, Seemann (70. Schiffel), Bischoff.

Kehler FV: Bleich - Y. Assenmacher, Laifer, Berger, Aras (68. Sert), Göhringer, D. Assenmacher (61. Weingart), N'Gueni, Bong (80. Savane), Sax, Herrmann.

Zuschauer: 894.

Tor: 0:1 Herrmann (69.).

Schiedsrichter: Roman Reck (Weissach)

Gelbe Karte: Eiberger.

SSV Reutlingen nimmt neuen Trainerkandidaten ins Visier

Der SSV Reutlingen ist weiter auf Trainersuche. Wunschkandidat Günther Köstner lässt sich Zeit, man scheint auch an Freibergs Trainer Roman Ghermann interessiert zu sein. Co-Trainer Andreas Rill: "Ob ich weitermache, hängt vom Trainer ab. Da muss ich auch eine Entwicklung sehen. Manche Trainer bringen ja ihre eigenen Co-Trainer mit."

Auch Andreas Frick möchte eine Entwicklung im Team sehen. Unterdessen hat Marcel Brandstetter den Trainerschein gemacht: "Ich habe einen Vertrag bis 2016 und werde unter einem neuen Trainer beim SSV Reutlingen wieder voll angreifen."

Aufrufe: 027.4.2015, 09:28 Uhr
WOLFGANG GATTIKER | SWPAutor