„Titel ist nur das Sahnehäubchen“

SC Alemannia Straß - Spielverein Breinig 0:2

„Dass Brühl die Punkte kampflos erhielt (Aachen II trat nicht an), hat den Druck auf uns natürlich erhöht. Es war mental für uns ein schwieriges Spiel. Zumal wir ja auch 14 Tage darauf warten mussten“, ärgerte sich Burlet wie auch die meisten anderen Trainer über die Ansetzung des letzten Spieltags nach dem freien Pfingstwochenende. Breinig fand in den ersten zehn Minuten nicht ins Spiel. Erst durch das Tor von Tim Wilden kurz vor der Pause platzte der Knoten. „Das hat uns geholfen, nach der Halbzeit fiel der Druck zusehends von uns ab, nachdem wir das Spiel zuerst sehr vorsichtig angegangen sind.“ Am Schluss sprang ein 2:0 in Straß heraus.

Zwischendurch gingen Nachrichten ein, dass Vichttal und Nie- derau zurücklagen – da führte Breinig bereits. „Das wurde auch reingerufen.“ Die Zwischenergebnisse dürften auch dazu beigetragen haben, dass die Breiniger in Hälfte 2 zunehmend besser agierten – und zum Schluss das 2:0 durch Nico Dautzenberg bejubeln durften.

Und dazu den Meistertitel! „Ich habe drei Mal nachgefragt, ob das wirklich stimmt. Platz 1 oder 2 ist zwar eigentlich egal, der Aufstieg ist wichtig, der Titel ist nur das Sahnehäubchen obendrauf“, freut sich Burlet trotzdem. „Im Vorfeld war ich mir sicher, dass Walheim gegen Vichttal alles geben würde und dass wir bei einem eigenen Sieg auch noch eine Chance auf Platz 1 haben würden.“

„Eine schöne Auszeichnung“

Breinig ist zum ersten Mal Meister der Landesliga. „Das ist eine schöne Auszeichnung für die Jungs, die nach der Partie völlig kaputt waren. Weniger in den Beinen als mental ausgelaugt. Auf dem Platz wurde gar nicht so ausgelassen gefeiert, erst in der Kabine fiel der Druck ab, und die Spieler waren dann auch gelöst“, so Burlet.

Unter dem Strich hatte Breinig eine konstante Saison gespielt, doch gab es auch einige Ausrutscher. So besiegte das Burlet-Team zwar zwei Mal den zu diesem Zeitpunkt favorisierten Spitzenreiter Vichttal, holte aber gegen den Kohlscheider BC, Brühl und Niederau jeweils nur einen Punkt. „Da haben wir trotz guter Auftritte Punkte liegen lassen“, so Burlet. Im vergangenen Sommer hatte er nach dem Abstieg zehn Abgänge kompensieren und zehn Zugänge einbauen müssen. „Nachdem das erste Drittel nur so lala lief, haben wir bis zur Winterpause richtig Boden auf den VfL gutgemacht, waren zwischenzeitlich sogar Spitzenreiter. „Die Rückrunde war aufgrund der personellen Probleme schwierig, daher muss ich meiner Mannschaft mal ein Kompliment machen, wie sie das weggesteckt hat. Teilweise waren nur sieben, acht Spieler beim Training. Andere, wie Alan Graf (Leistenbruch), spielten angeschlagen.“

Das Team bleibt größtenteils zusammen, nur Adrian Szkaradek (Teveren), Stefan Delheid (zweite Mannschaft; Vorstand) und Daniel Hoffmann (Auslandsstudium bis Frühjahr 2018) gehen. Als Neuzugänge stehen Keeper Nisar Goraya (Alemannia II), Andi Simons (SV Eilendorf), Patrick Comuth (Vichttal), Cedric Laschet (Raeren), Pascal Willms (Alem. Mariadorf), Jonas Dahmen (eigene A-Jugend) und Eric Barth (A-Jugend Wegberg-Beeck) fest. Am 16. Juli startet das Training wieder.

Schiedsrichter: Michael Olligschläger (Akhtamar) - Zuschauer: 400
Tore: 0:1 Tim Wilden (48.), 0:2 Nico Dautzenberg (94.)

Die Highlights der Partie gibt's hier im Video: