Spielabbruch als Protestaktion

„Der Spielabbruch war die Folge eines langfristigen Prozess mit vielen Fehlentscheidungen“, versucht Vasco da Gamas Fußballobmann Richard Sichler, die Situation zu erklären. Nachdem ein Handspiel im Strafraum der Bad Essener zuvor nicht geahndet und auch ein taktisches Foul des TuS nicht mit der Gelben Karte bestraft worden sei, hätte sich die Mannschaft schon so benachteiligt gefühlt, dass nach der Roten Karte „das Fass zum Überlaufen gebracht wurde“, erklärt Sichler. Der Rückzug vom Spielfeld ist daher als Protest-Aktion zu sehen, da sich Vasco da Gama schon in den letzten Wochen ungerecht behandelt fühlte.
Die Streitigkeiten beim Spiel gegen Bad Essen II beschränkten sich aber nur auf den Schiedsrichter und nicht auf die gegnerische Mannschaft, erklärte Sichler. „Das Spiel war im Grunde harmlos und unter den Mannschaften gab es keine Probleme. Nach dem Spiel haben die Spieler sogar noch zusammen ein Bier getrunken“, erklärt auch Thomas Hunnekuhl, Trainer des TuS Bad Essen II, deren Spieler erstaunt auf die Nichtfortsetzung der Partie reagiert hatten.
Norbert Fuest, Staffelleiter der 2. Kreisklasse, bestätigte, dass der Sonderbericht des Schiedsrichters zu der Partie noch aussteht. Erst wenn dieser vorliegt, kann der Spielausschuss des Verbandes tätig werden und über mögliche Konsequenzen, Strafen und die Spielwertung entscheiden.