2024-05-22T11:15:19.621Z

Allgemeines
Das Sportgericht hat entschieden: Die Begegnung Niederems/ Esch gegen Aarbergen wird wiederholt. F: Klein
Das Sportgericht hat entschieden: Die Begegnung Niederems/ Esch gegen Aarbergen wird wiederholt. F: Klein

Spiel neu angesetzt

Abgebrochene Begegnung zwischen Niederems/ Esch und Türkgücü Aarbergen wird wiederholt +++ Persönliche Strafen für zwei Spieler nach Rudelbildung und Beleidigungen +++ Urteil ist rechtskräftig

WIESBADEN. Im Vereinsheim des VfR Wiesbaden tagte das Fußball-Sportgericht. Gegenstand: Die abgebrochene A-Liga Partie zwischen Niederems/ Esch und Aarbergen . Nach knapp dreistündiger Verhandlung und kurzer Beratung verkündetete das Sportgericht um den Vorsitzenden Klaus Kremer die Neuansetzung des Spiels aus dem vergangenen Dezember.

Die Brisanz der Verhandlung konnte man bereits nach den ersten Worten Kremers erkennen. In deutlichen Worten appellierte an die Vereinsvertreter und Zeugen die Wahrheit zu sagen. „Nach den schriftlichen Stellungnahmen der Vereine und des Schiedsrichter, die das Gericht im Vorfeld erhalten hatte, dachte ich wir hätten es mit drei verschiedenen Spielen zu tun". Gleichzeitig kritisiert er einen „unsaubereren E-Mail Verkehr“ von Türkgücü Aarbergen im Vorfeld der Verhandlung.

Beide Vereine müssen zahlen

Der Bericht des Schiedsrichters, als neutraler Zeuge, war es dann auch der die Grundlage für das Urteil war. Ausgehend von einem Disput mit Handgreiflichkeiten und Beleidigungen zwischen den Spielern A. Akin (Türkgücü Aarbergen) und D. Navarro Garcia (Niederems/Esch), entwickelten sich eine aufgebrachter Pulk mit bis zu 20 Spielern, Fans und Zuschauern beider Mannschaften. „Die Aarbergener werden mit der Mindeststrafe bei Ausschreitungen von 50 Euro bedacht“, so Kremer in seinem Urteil. „Niederems/Esch muss zusätzlich noch 25 Euro wegen fehlender Ordner zahlen“ Desweiteren wurden für die beiden hauptverantwortlichen Spieler persönliche Strafen festgesetzt. Beide müssen bei den nächsten drei Pflichtspielen ihrer Mannschaft zuschauen.


Einige offene Punkte

Nicht einwandfrei geklärt wurde der Auslöser der Ausschreitungen. Die bei der Verhandlung anwesende Freundin des Spielers von Niederems/Esch, soll von Ersin Akin von Aarbergen mit „Hure“ tituliert worden sein, nachdem sie sich lautstark zu dem Spielgeschehen geäußert hat. Die Aarbergener Seite bestritt dies vehement und weil der Schiedsrichter nichts derlei gehört hatte, konnte dies nicht ermittelt werden. Es blieb bei der Strafe wegen „Unsportlichkeiten“ für die betroffenen Spieler. Auch bei der Rolle der Platzordner sowie bei der Bewertung des Spiels vor dem Abbruch blieben einige Frage offen.

Abbruch nicht gerechtfertigt

Schiedsrichter Raffaele Parisi, der normalerweise im Raum Frankfurt pfeift, hatte nach Betrachtung der Ausschreitungen, die auf den Zuschauerrängen stattfanden das Spiel abgebrochen. Zu früh meint nun das Gericht um Kremer sowie den Beisitzern Mathias Hannes und Wolfgang Heck. "Der Schiedsrichter hat nicht alles dafür getan um das Spiel zu beenden", moniert Kremer. Deswegen müsse sich nun auch der Hessische Fußballverband zu 20 Prozent an den Kosten des Verfahrens beteiligen. Die anderen 80 Prozent tragen zur Hälfte die beiden Vereine. Sowohl Niederems/Esch als auch Türkücü Aarbergen akzeptierten das Urteil und treffen in der Rückrunde beim neu angesetzten Spiel unter Verbandsaufsicht wieder aufeinander.
Der Klassenleiter Norbert Kremer war ebenfalls vor Ort und konnte mit den beteiligten Vereinen gleich über die Neuansetzung verhandeln. Das abgebrochene Spiel vom 10. Dezember wird während der Ende Februar beginnenden Runde neu angesetzt.


Verfahren gegen Torwart eingeleitet

Wie mehrere Zeugen berichteten soll zudem der Torwart von Aarbergen während der Ausschreitungen besonders aufgefallen sein. „Er hat von einer kleinen Erhöhung auf mich eingeschlagen“, berichtet Navarro Garcia von Niederems/Esch. Das Verhalten von Ali Yazici (Türkgücü Aarbergen) wird nun in einem separaten Verfahren beurteilt.

Aufrufe: 010.2.2015, 22:30 Uhr
Marco AumüllerAutor