Später Derbysieg zum Jahresauftakt

Hagen. Das Spiel hatte erstmals im September stattgefunden. Damals wurde es aber nach 70 Minuten beim Stand von 2:0 für den BSV einvernehmlich abgebrochen, weil sich der Hagener Spieler Jan Draws schwerer am Kopf verletzt hatte. Umso wichtiger war der Sieg für die Holzhauser, die von der kompletten Neuansetzung nicht sehr begeistert waren. „Gegen Hagen ist ein Sieg natürlich immer besonders schön. Und so haben wir das Ergebnis aus dem ersten Spiel ja auch bestätigt“, freute sich BSV-Trainer Malte Becker nach dem Spiel.

Dabei hatten die Gäste zunächst Schwierigkeiten, in das Spiel zu finden, weil die Hagener Defensive sicher stand und sich ihre Offensive gute Chancen erspielte. „Wir sind viel besser in die Partie gestartet als der Gegner, weil wir wach und aggressiv waren“, sagte HSV-Coach Thomas Schilling. Doch sowohl sein Stürmer Alexander Holtmeyer frei vor dem Tor und per Freistoß (7. und 14.) als auch Nils Marotz per Kopf nach einer Ecke (15.) nutzten ihre Chancen nicht. Auf der anderen Seite machte es Nicolas Prus besser und traf per Abstauber zum 1:0 für die Holzhauser.

Trotz des Rückstands spielten die Hagener aber weiter mutig nach vorne und wurden nur drei Minuten später mit dem Ausgleich durch Kai Spreckelmeyer, der nach einem Fernschuss von Holtmeyer ebenfalls per Abstauber traf, belohnt.

Nach dem Seitenwechsel waren es wieder die Hagener, die besser in die Auseinandersetzung kamen und folgerichtig in Führung gingen: Der eingewechselte Fabian Kerk setzte sich stark gegen zwei Gegenspieler durch und stocherte den Ball anschließend über die Linie. „Die ersten 70 Minuten haben wir nicht den richtigen Willen gezeigt. Wir haben erst nach dem Rückstand kapiert, um was es heute wirklich geht“, bemängelte Becker.

Dass die Holzhauser am Ende doch noch jubeln durften, machte sein Gegenüber Schilling vor allem an drei verletzungsbedingten Wechseln in seiner Mannschaft fest: „Im Defensivverbund hat es dann zu viel Unruhe gegeben, und so konnten wir dem Druck nicht mehr standhalten.“

Der BSV nutzte indes die sich dadurch ergebenden Räume clever aus. Zwar vergaben Christian Kleinheider und Dominik Prus frei stehend vor dem Tor zunächst den Ausgleich, dann aber machte es Kleinheider besser und traf nach einer schönen Kombination zum 2:2-Ausgleich. Drei Minuten vor dem Ende war es dann Kapitän Jonas Kiwitt, der nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus den umjubelten Siegtreffer erzielte. „So zu verlieren tut weh, weil wir über weite Strecken das Spiel bestimmt haben und einen Punkt mindestens verdient gehabt hätten“, resümierte der Hagen-Trainer.

Der BSV verkürzt durch den Derby-Sieg den Abstand auf Spitzenreiter Concordia Belm-Powe auf zwei Punkte und hat damit am kommenden Sonntag im direkten Aufeinandertreffen die Chance, die Tabellenführung zu übernehmen. „Das Spiel heute sollte ein Mutmacher dafür sein“, sagte Becker und legt sich fest: „Wenn wir die Saison lange offenhalten wollen, müssen wir gegen Belm natürlich gewinnen.“