2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Wer Vllaznim Dautaj so viel Platz lässt, darf sich nicht wundern, wenn der pfeilschnelle Alzeyer trifft. In der Szene überläuft er Manuel Müller und macht das 1:0.
Wer Vllaznim Dautaj so viel Platz lässt, darf sich nicht wundern, wenn der pfeilschnelle Alzeyer trifft. In der Szene überläuft er Manuel Müller und macht das 1:0.

RWO Alzey vorm Titelgewinn

Häuser-Elf schlägt Horchheim 6:0 +++ Beide Verfolger patzen +++ Freitag winkt Meisterschaft

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Alzey. RWO Alzey könnte am Freitag mit einem Sieg bei der Spvgg. Ingelheim die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga einfahren. Die Elf von Tino Häuser legte am Samstag mit einem souveränen 6:0 über den SV Horchheim den Grundstein dafür. Sie profitierte aber auch davon, dass die Verfolger, Wormatia Worms und FSV Schifferstadt, am Sonntag ihre Spiele vergeigten.

Gegen den SV Horchheim glänzte einmal mehr Vllaznim Dautaj„Er ist schon eine Maschine“, sagt Mittelfeldspieler Marcel Schumann lachend. Dautaj, der Angreifer von RWO Alzey, unterstrich am Samstag einmal mehr, warum er schon bei Vereinen wie dem 1.FC Kaiserslautern und dem SV Waldhof Mannheim unter Vertrag stand. Leidtragender war der SV Horchheim, der gleich drei Treffer von Dautaj hinnehmen musste. Als Antrieb hielt dafür eine besondere Zahl her. Nach seinen 29 Buden in der Vorsaison wollte er diesmal die 30-Tore-Marke knacken. Mit seinem Dreierpack kann er da nun einen Haken dahinter machen. „Dass es jetzt gegen Horchheim schon geklappt hat, freut mich umso mehr“, sagt der 27-Jährige.

Letztenendes brachte Dautaj den Spitzenreiter damit eindeutig auf die Siegerstraße. Wieder einmal war gegen die Heimmacht RWO Alzey kein Kraut gewachsen. Das 6:0 über die Wormser Vorortler bedeutete schon den achten Heimsieg in Serie, sechsmal spielte die Wartbergelf dabei zu null.

Der Plan der Horchheimer lief ins Leere. Die Mannschaft von Trainer Christian Schäfer versuchte es vor 150 Zuschauern mit einer unerwarteten Marschroute, attackierte den Spitzenreiter früh in der eigenen Hälfte. Aber die Alzeyer ließen sich davon keineswegs nervös machen. Die Abwehrreihe um Florian Diehl, Kevin Boos, Philipp Hornung und Jan Höngen und auch Keeper Jens Maaß sowie die Zentrale um Oliver Rapp und Schumann überzeugten mit absoluter Ball- und Passsicherheit. Infolgedessen entstand aus dem frühen Anlaufen des Abstiegskandidaten keine Gefahr. Das war sicher ein Schlüssel zum Sieg.

Daneben nutzte Alzey auch den Raum, den die mutigen Horchheimer mit ihrer offensiven Spielweise eröffneten. Das ist unter anderem auch der Qualität der langen Bällen in die Spitze zuzuschreiben. So fiel nämlich auch das 1:0. Rapp schlägt einen langen Ball, Dautaj erläuft ihn mit seiner Schnelligkeit und marschiert an der schwachen SV-Defensive vorbei und schiebt den Ball ins leere Tor (16.). Beim zweiten Tor nutzte Manuel Helmlinger dann einen Fehler von Gästetorwart Müller, der eine Flanke von Alexander Kinsvater vor seine Füße abwehrte (23.). Das 3:0 legte Helmlinger dann per Zuspiel vor. Dautaj sprintete durch und schob an Müller vorbei (39.).

Die zweite Hälfte startete dann auch wie gemalt für den Gastgeber. Dautaj zog gegen die überforderte Gästehintermannschaft kurz auf und besorgte sofort nach Wiederanpfiff das 4:0 (46.). Das 5:0 fiel nach einer Co-Produktion der starken Außenspieler: Florian Unckrich traf nach herausragender Vorarbeit von Kinsvater (84.). Den Schlusspunkt setzte Sabri Abichou. Nachdem ihm zuvor ein regulärer Treffer nicht anerkannt wurde, hatte er auch ein bisschen Glück bei seinem Tor. Denn sein Ball prallte vom Pfosten über Müller in den Kasten.

Die Trainer befanden sich natürlich in zwei verschiedenen Gefühlswelten. Der Alzeyer Tino Häuser genoss den Erfolg und zog ein Top-Fazit. Er lobte: „Das war nah dran am perfekten Spiel.“ Auf der anderen Seite ärgerte sich der Horchheimer Spielertrainer Schäfer maßlos. „Wir haben den Gegner zu den Toren eingeladen. Das war schülerhaftes Zweikampfverhalten.“ Außerdem bemängelte er das „fehlende Durchsetzungsvermögen“ in der Offensive.

RWO Alzey: Maaß – Diehl (58. Mashadi-Eskandari), Hornung, Boos, Höngen – Kinsvater, Schumann, Rapp, Unckrich – Helmlinger (73. Abichou) – Dautaj (80. Assaker)



Aufrufe: 023.4.2017, 18:43 Uhr
Nico BrunettiAutor