Am Ende auf dem Zahnfleisch

Trotz der genannten Fehler hätten die Hüffelsheimer nicht verlieren müssen, wenn sie nur ihr Übergewicht besser ausgenutzt und ihre klaren Chancen verwertet hätten. So wie es nach einer Viertelstunde gelungen war, als Willi Gäns einen langen Ball mit dem Kopf verlängerte und Nico Pereira zunächst den Torwart umkurvte und dann zum 1:0 einschob. Ansonsten wussten die Gäste in der ersten Halbzeit mit ihren Vorteilen beim Ballbesitz wenig anzufangen.

Während Schopp überwiegend mit langen Bällen hantierte und bestenfalls mit Standards mal vor das SGH-Tor kam, versuchten es die Hüffelsheimer spielerisch. Doch allzu oft fehlte der letzte Pass, um auch noch einen gefährlichen Abschluss zu bekommen. Umso ärgerlicher, dass dann kurz vor der Pause noch der Ausgleich fiel – „aus dem Nichts“, wie Holste betonte. Aber eben auch selbst verschuldet, weil durch einen Fehlpass in der eigenen Hälfte eingeleitet. Schopp steckte den abgefangenen Ball sofort durch die Schnittstelle auf Paul Becker durch, der zum 1:1 vollendete (43.). „Die Situation hätten wir vorher schon klären müssen“, ärgerte sich der Coach, dem das 2:1 für den SV ebenso wenig schmeckte.

Diesmal verschätzte sich die SGH-Hintermannschaft bei einem hohen Ball, den Tim Wagner ungehindert am langen Pfosten annehmen und in Ruhe einschieben konnte (66.). Direkt danach hätte aber Pereira schon wieder zum 2:2 ausgleichen können, als er allein auf den Torwart zulief. Auch bei einer großen Kopfballchance von Philip Leonhard und einem Pfostenschuss von Dennis Mastel lag der Ausgleich in der Luft. Doch der Ball wollte nicht ins Tor, und die ohne Auswechselspieler angereisten Gäste hatten keine Möglichkeit, neue personelle Akzente von der Bank zu setzen.

„Nach zwei, drei Absagen hatten wir heute große Personalnot. Am Ende sind wir auf dem Zahnfleisch gegangen“, kommentierte Holste, der am Schluss noch das 3:1 durch Tobias Kiefer hinnehmen musste. Somit hatten die Gastgeber trotz eines fußballerisch limitierten Auftritts am Ende einen weiteren Erfolg eingefahren, mit dem sie den Klassenerhalt nun so gut wie sicher haben. Für die Hüffelsheimer blieb einmal mehr nur die Erkenntnis, ein gutes Spiel gemacht zu haben, für das man sich aufgrund eigener Nachlässigkeiten nicht belohnen konnte.