2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Alsenztals Julian Aff scheitert an Eintracht-Keeper Romano Tullius, der mit seinen Paraden noch Schlimmeres als die 2:8-Niederlage verhinderte.
Alsenztals Julian Aff scheitert an Eintracht-Keeper Romano Tullius, der mit seinen Paraden noch Schlimmeres als die 2:8-Niederlage verhinderte. – Foto: Mario Luge

Keine Spaßveranstaltung bei Bad Kreuznachs Reserve

"Kleine Eintracht" unterliegt SG Alsenztal 2:8 +++ Coach Ersoy hofft auf seinen „Drei-Punkte-Plan“

BAD KREUZNACH. Burak Ersoy ist nicht zu beneiden. Es war ihm klar gewesen, dass es kein Kindergeburtstag werden würde, die zweite Mannschaft der SG Eintracht zu trainieren. Aber dass es so frustrierend in der Fußball-Bezirksliga werden würde, ist schon heftig für den gebürtigen Bad Kreuznacher, der zwei Jahre zuvor noch mit der SG Schmittweiler 29 Spiele ungeschlagen geblieben und souverän in die Landesliga aufgestiegen war. „Letzte Woche gegen Karadeniz hat es ja noch einigermaßen Spaß gemacht“, sagt Ersoy rückblickend auf 1:3-Niederlage gegen den Lokalrivalen. Aber ständig nur sechs bis acht Mann im Training, kaum Kontakt zur ersten Mannschaft – und jetzt ein 2:8-Debakel gegen die SG Alsenztal. Nein, Spaß ist anders.

„Die ganze Nacht musste ich den Kader umstellen“, klagt Ersoy. Der Fußballer aus Leidenschaft ist frustriert: „Es kann doch nicht sein, dass 18-Jährige ständig irgendwelche Ausreden haben. Jede Trainingseinheit etwas anderes: Bus verpasst, für Führerschein lernen“, sagt er. Und er fügt an: „Wir sind kein Team.“

Mit 20 Mann sei er in die Vorbereitung gestartet, sagt Ersoy. Davon ist jetzt nicht viel übrig, dazu hätte ihn auch noch sein Co-Trainer Freddy Samtleben ohne Grund im Stich gelassen. „Aber ich fühle mich dennoch stark genug, möchte auch keine Unruhe reinbringen.“ Burak Ersoy hat einen Plan: „Ziel Nummer eins: eine Mannschaft werden; Ziel Nummer zwei: Punkte holen; Ziel Nummer drei: Irgendwie den Abstieg verhindern.“

Doch das wird schwer genug, das hat auch die Partie gegen die SG Alsenztal gezeigt. „Ganz klar, wir sind Abstiegskandidat Nummer Eins“, sagt Burak Ersoy, der betont: „Ergebnisse interessieren mich nicht, wir brauchen Spaß.“ Aber Spaß ist im Moment Mangelware.
Und jetzt auch noch 2:8 gegen die SG Alsenztal. Eine SG Alsenztal, die gar nicht einmal überragend gespielt, vorige Woche 3:6 gegen die TSG Planig verloren hat. „Zwei, drei Pässe genügen für ein Tor – Alsenztal war letzte Saison stärker“, sagt Ersoy.

Auch SGA-Spielertrainer Nico Pereira pflichtet bei. „Das ist schon in der Vorbereitung unser Problem gewesen. Vorne machen wir zwar immer unsere Tore, aber hinten sind wir nicht stabil. So kriegen wir sechs in Planig und selbst zwei gegen die Eintracht-Reserve.“ Bei dem klaren Ergebnis wäre es wohl fatal, übermäßig Kritik zu äußern, sagt Pereira, der inzwischen von der Sechser-Position heraus das Spiel seiner Mannschaft lenkt. „Aber wir müssen uns noch gehörig steigern, können viel mehr.“

3:6 und 8:2 – die Wahrheit liegt möglicherweise irgendwo dazwischen. „Nichts gegen Kreuznach, aber da darfst du keine zwei Gegentore kassieren. Und vorne waren mehr als acht Tore möglich.“ Da liegt er nicht ganz falsch. Ein spaßiges 15:3 war auch im Bereich des Möglichen. Aber mit dem Spaß ist das eben so eine Sache, gerade für Burak Ersoy.

Eintracht Kreuznach II: Tullius – Akhundzadeh, S. Darcan (46. Hemre), Ersoy, Auletta, Moradi, Mamo, Coskun, Armbrüster, Özen, Atama.

SG Alsenztal: Geiß – Schulte, Christmann, Chwanow, Pereira, Aff, Yildiz, Röder (89. Luy), Simon, Maczka (68. Wendling), Kreischer.

Tore: 0:1/0:3/0:5/2:6/2:7 (9./36./49./61./65.) Serdar Yildiz, 0:2 (33.) Nico Pereira, 0:4 (38.) Lukas Röder, 1:4 (41.) Mikail Coskun, 2:5 (60.) Francesco Armbrüster, 2:8 (82.) Julian Aff

Aufrufe: 022.8.2021, 10:00 Uhr
Mario LugeAutor