Nicht weiter verwunderlich: Abgesehen von einer schwachen Phase nach der Winterpause, als er sechs Mal sieglos blieb, spielte der Sportclub eine starke Punkterunde. Nach einer tollen Hinserie wurde die Winkler-Elf souverän „Herbstmeister“ und hielt bis zum vorletzten Spieltag Rang zwei - ehe eine „an diesem Tag in allen Belangen überlegene“ SpVgg Diepersdorf mit einem 4:1-Erfolg vorbeizog. „Schade, dass wir eine Woche später unsere letzte Begegnung gegen die Taler nicht gewonnen haben - zumal uns der FC Hersbruck mit seinem Sieg gegen Diepersdorf noch einmal eine tolle Vorlage gegeben hat“, sagt Winkler mit Blick auf die überraschende 1:2-Heimpleite gegen die SpVgg Sittenbachtal, die Rupprechtstegen endgültig die Vizemeisterschaft kostete.
Im Nachhinein ist das aber weder für den Trainer noch sein Team ein Beinbruch wenn auch der ein oder andere Fan vernehmlich murrte. Wäre der Sportclub beim Saisonfinale wieder auf Rang zwei geklettert, hätte er bis weit in den Juni hinein durch die Knochenmühle der Relegation zur Bezirksliga gemusst, und dort im Erfolgsfalle schon am 19. Juli wieder spielen müssen. „Das ist doch Irrsinn. Wenn Amateurspieler keine Pause bekommen, ist das beinahe schon gesundheitsgefährdend“, übt Winkler harsche Kritik an den auch in der neuen Spielzeit wenig aufeinander abgestimmten Rahmenterminplänen des Bezirks und des Fußballkreises Erlangen/Pegnitzgrund.
Gutmöglich, dass sich dieses „Problem“ für den SC Rupprechtstegen im nächsten Jahr erneut ergibt. Die eingespielte Mannschaft bleibt weitgehend zusammen - wenngleich die Abgänge von Hans-Peter Löhner (der nach zehn Jahren beim SCR als Spielertrainer zum SV Offenhausen zurückkehrt), Thomas Schunk und des stets zuverlässigen Torhüters Stefan Singer schwer wiegen.
Mit Dominik Gebsattel vom Bezirksligisten SV 08 Auerbach haben die Rupprechtstegener zumindest zwischen den Pfosten „guten Ersatz gefunden“, so Winkler vor seiner mittlerweile fünften Spielzeit an der Seitenlinie des Sportclubs. Dazu ließen sich gleich sechs Akteure des SV Alfalter - der seit heuer mit der SCR-Reserve eine Spielgemeinschaft bildet - für die Erste freimachen. Für Roland Winkler übrigens ein Déjà Vu der besonderen Art, hat er doch seine Trainerlaufbahn vor 25 Jahren just in Alfalter begonnen.
In der Offensive zählt der SCR-Coach, der mit Markus Fenner aus Alfalter obendrein einen engagierten Co-Trainer bekommen hat, weiter auf Florian Deinzer, der im Vorjahr 16 Mal traf. Auch von Rückkehrer Gerd Deinzer verspricht sich Winkler einiges - allerdings wird der Stürmer wohl erst wieder im September eingreifen. Mit Marco Schönhöfer, Uwe Gerstacker und Nico Döhring verfügt Winkler über bewährte Kräfte, die seine Mannschaft „auch in unserer ganz schwachen Phase zu Beginn des Jahres“ gut zusammengehalten haben.
Werfen die Kicker aus dem „gallischen Dorf“ einmal mehr ihren sprichwörtlichen Teamgeist und die nötige Dosis Disziplin in die Waagschale, ist Roland Winkler vor der Kreisligasaison nicht bange: „Dann spielen wir auch wieder ganz vorne mit.“