Schnell setzt das Topmodel-Feeling ein

Bielefeld (Maat). Als es ernst wird, verdunkelt Elke Kampeter das Studio. Sie lässt die Jalousien an den Fenstern herunter, legt eine Musik-CD ein und knipst die Scheinwerfer an. Ihr Model Ana-Sofia Weihermann drapiert Fotografin Elke Kampeter liegend auf dem Rücken. „Winkel mal dein rechtes Bein an und greif dir bitte mit der linken Hand ins Haar“, ordnet Elke Kampeter an – und schon blitzt es. Das Fotoshooting für die Spielerfrau des Monats hat begonnen.
„Der Anfang war schon ein bisschen ungewohnt. Auf dem Boden zu liegen, im Mittelpunkt zu stehen und den Anweisungen zu folgen – das kommt ja nicht alle Tage vor“, erzählt Ana-Sofia Weihermann. Sie hatte von ihrem Freund Christian Kerksieck, der beim TuS Jöllenbeck II in der Kreisliga A kickt, von der Aktion erfahren. „Und da ich schon immer mal professionelle Fotos von mir haben wollte, habe ich mir gedacht: Warum eigentlich nicht. Das ist doch eine coole Aktion.“ Mit einem Rucksack und einer großen Tasche war sie zu dem vereinbarten Termin erschienen. Gleich sechs verschiedene Outfits hatte sie eingepackt. Eine schwarze Bluse, eine blaue, eine weiße mit Punkten, eine Jeans, eine kurze Hose, dazu eine Strumpfhose und natürlich unterschiedliches Schuhwerk: Stiefel, Turnschuhe. Gegen Ende der Session lässt sie sich auch barfuß ablichten.
Das ungewohnte Gefühl weicht fix einem Grundvertrauen. „Man hat schnell gemerkt, dass Frau Kampeter genau weiß, was sie tut“, erzählt Ana-Sofia Weihermann. Nach nicht einmal einer Viertelstunde setzt das Topmodel-Feeling ein. Die 22 Jahre alte Studentin lässt sich von einem Ventilator Luft ins Gesichts blasen, sie posiert im Stehen, im Sitzen, mit und ohne Sessel. Sie schmust mit einer Wand. Mal blickt sie streng und ernst in die Kamera, mal lächelnd-fröhlich mit unterschiedlichem Augenaufschlag und mal sinnlich-verführerisch mit geöffneten Lippen. Die Hände hat Ana-Sofia Weihermann in die Hüften gestützt, angewinkelt oder ausgestreckt. Bei einer Pose benutzt sie ihre Arme als Kopfkissen.
Auch Elke Kampeter zeigt vollen Körpereinsatz. Sie sitzt, sie liegt, sie kniet. Zwischen den Aufnahmen schraubt sie an Scheinwerfern, justiert nach, stellt ein. Nebenbei arrangiert sie Stühle und Hocker und positioniert ihr Model. „Manchmal bin ich nach solchen Terminen nass geschwitzt“, sagt Elke Kampeter und wünscht sich insgeheim einen Kilometerzähler, damit „ich sehen kann, welche Strecke ich bei einem Fotoshooting zurücklege“. Am Ende verrät der Blick auf die Ergebnisse: das Fotoshooting hat sich gelohnt.