2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Maximilian Ulrich (links) vom VfB Schloß Holte setzt seinen Gegenspieler Dirk Büsse von der SpVg Brakel im Defensiv-Zweikampf unter Druck. Auch vorne ist der Holter erfolgreich, köpft den Treffer zum 1:0 beim letztlichen 2:0-Sieg. Foto: Terwey
Maximilian Ulrich (links) vom VfB Schloß Holte setzt seinen Gegenspieler Dirk Büsse von der SpVg Brakel im Defensiv-Zweikampf unter Druck. Auch vorne ist der Holter erfolgreich, köpft den Treffer zum 1:0 beim letztlichen 2:0-Sieg. Foto: Terwey

Schloß Holte und Vlotho gewinnen Abstand zum Tabellenkeller

In der Landesliga 1 sind gleich drei Spiele ausgefallen und die Spvg Steinhagen robbt an Theesen und Fichte heran. Der Spieltag im Überblick

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In der Landesliga sollte der erste reguläre Spieltag 2017 stattfinden, es konnten aber nur fünf Partien gespielt werden. An der Spitze holen Fichte, Theesen und Steinhagen jeweils drei Punkte. Die Spielvereinigung konnte durch ihre Gala ihr Torverhältnis verbessern. Die Speile im Überblick.

SV Rot-Weiß Mastholte - SC Peckeloh abgesagt




BV Bad Lippspringe - VfL Theesen 0:2

„Bad Lippspringe ist eine hoch dotierte Mannschaft mit vielen guten Einzelspielern, die schon Erfahrungen in höheren Ligen gesammelt haben“, sagte Theesens Trainer Andreas Brandwein, dem der Auftritt seiner Mannschaft trotz des 2:0-Erfolgs im Kurort in der ersten Halbzeit nicht richtig gut gefiel. „Insgesamt waren beide Mannschaften ganz weit vonihrer Bestform entfernt“, erzählte der Coach weiter.

In der ersten Halbzeit war es ein sehr chancenarmes Spiel, das auch sonst keine Highlights bot. „Nach der Pause war es dann ein typisches Spiel, das am Ende von der Effektivität entschieden worden ist“, so Brandwein. Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie zwar insgesamt etwas besser, die Theesener Fehler jedoch leider auch mehr. „Wir hatten Glück, dass Bad Lippspringe unsere Fehler nicht eiskalt ausgenutzt hat. Ich denke, ein Westfalenligist hätte uns konsequent bestraft“, haderte Brandwein.

Nach einer guten Stunde fasste sich der Theesener Winterneuzugang Papis Mbengue ein Herz und lupfte den Ball in einer Kontersituation über die Lippspringer Abwehr, wo Michael Zech goldrichtig zur Stelle war und das Spielgerät mit dem linken Fuß über die Torlinie drücken konnte (67.). Nur kurze Zeit später hätte es 1:1 heißen können, doch Jannik Steffen rettete im letzten Moment und in höchster Not auf der Linie für den bereits geschlagenen VfL-Schnapper Dominic Breese (70.). „Das hätte eigentlich ein Tor sein müssen“, zeigte sich Brandwein fair.

Für die Gastgeber war diese Chance ein Weckruf, und sie wurden besser. Theesen steckte jedoch nicht auf und hätte durch Zech und den eingewechselten Yves Sander erhöhen können. Beide verpassten es jedoch, den Sack früher zu zumachen. So musste der VfL bis zur Nachspielzeit warten, als Jean-Pierre Dingerdissen den mitgelaufenen Brian Ketscher gut bediente und der zum 2:0 traf (90.+ 1).

Zuschauer: 60
Tore: 0:1 Michael Zech (64.), 0:2 Brian Ketscher (92.)

SpVg. Steinhagen - Suryoye Paderborn 9:2

Den besten Beleg für den sonderbaren Charakter dieser Partie dürfte wohl die 75. Minute liefern: Sebastian Herrmann schießt einen den Abpraller eines von Gästetorwart Janosch Jurgelucks parierten Balles zum 7:2 ein – doch anstelle von Jubel dröhnt vom Spielfeldrand ein wütendes Gebrüll.

Spvg.-Betreuer Andreas Rietschel nimmt sich Flügelflitzer Tobias Kreutzer zur Brust, der zunächst frei vor dem Tor gescheitert war: „Mensch, immer dieses Gechippe und Gelutsche – hau den Ball da rein!“ Spätestens jetzt ist klar, dass der Kantersieg gegen den abgeschlagenen und in der Winterpause personell weiter geschwächten Tabellenletzten (fünf Pluspunkte) nicht für Begeisterung bei den Steinhagener Verantwortlichen, aber auch nicht bei den Spielern selbst sorgt.

Dabei war die Sportvereinigung die unangenehme Pflichtaufgabe bei schneidendem Ostwind auf dem Kunstrasenplatz am Cronsbach zunächst hochkonzentriert und couragiert angegangen: Die Steinhagener verteidigten hoch, zwangen die in der Defensive extrem unsicheren Paderborner zu Ballverlusten und schalteten schnell um.

Schon in der vierten Minute bediente Sebastian Herrmann Tobias Kreutzer, der den Ball von rechts in die Mitte legte, wo Winterneuzugang Nick Mdoreuli nur noch einzuschieben brauchte. Nach einer Ecke von Herrmann und Gewühl im Strafraum schoss Dennis Kipp zum 2:0 ein (15.), in der 22. Minute legte der Schlaks wieder nach Herrmann-Ecke per Kopf zum 3:0 nach – Paderborns schwacher Keeper Jurgelucks war unter dem Ball hindurchgesegelt. Und weil Steinhagens Mittelstürmer in Vorbereiter-Laune war, bediente er noch einmal Mdoreuli, der den zögerlichen Keeper umkurvte und zum 4:0 einschoss (24.).

„Unsere vier ersten Torschüsse waren alle drin. Klar, dass dann etwas Tempo und Konzentration fehlten“, versuchte Spvg.-Coach Daniel Keller zu erklären, warum sein Team nachließ und Paderborn zahlreiche Abschlüsse ermöglichte, von denen einer zum Eigentor von Thomas Winder führte (31.) – nur noch 4:1.

Und auch das 5:1 von Sebastian Herrmann (49.) und das 6:1 von Hakan Erdem (55.) sorgen nicht für zufriedene Gesichter bei den Gastgebern. Zumal Markus Witmann nach einem Ball von links in kurze Eck zum 2:6 für Paderborn trifft (73.). Immerhin schrauben Sebastian Herrmann (75., 84.) und Hakan Erdem (77.) das Resultat noch in angemessene Höhen – wenn nur die beiden Gegentore nicht gewesen wären.

„Paderborns Treffer sind Ausdruck der fehlenden letzten Konsequenz, mit der wir gespielt haben“, analysierte Daniel Keller anschließend. „Aber wir haben die unangenehme Aufgabe gelöst, die drei Punkte geholt und gegen Vlotho geht es nächste Woche richtig los.“ Das klang zumindest versöhnlich – und der vom Betreuer so gescholtene Tobias Kreutzer hatte am Ende vier Torvorbereitungen auf seinem Konto.

Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Nick Mdoreuli (4.), 2:0 Dennis Kipp (15.), 3:0 Dennis Kipp (22.), 4:0 Nick Mdoreuli (24.), 4:1 (31. Eigentor), 5:1 Sebastian Herrmann (49.), 6:1 Hakan Erdem (56.), 6:2 Markus Witmann (73.), 7:2 Sebastian Herrmann (75.), 8:2 Hakan Erdem (77.), 9:2 Sebastian Herrmann (84.)


SV Eidinghausen Werste - SC Vlotho 0:5

Des einen Freud ist des anderen Leid, heißt es. Dieses Sprichwort trifft sicherlich auf die Begegnung in der Fußball-Landesliga zwischen der SV Eidinghausen-Werste und dem SC Vlotho zu. Während die Werster mit einer 0:5 (0:1)-Niederlage ein Debakel erlebten, beendeten die Vlothoer die Winterpause mit einem maßgeschneiderten Start.

„Das war ein ganz bedeutendes Spiel für uns, das wir auch in der Höhe verdient gewonnen haben. Es ist immer wichtig, gut aus der Winterpause zu kommen, gerade nach einer Vorbereitung mit Höhen und Tiefen. Das war heute ein Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt und das ist es, was zählt“, sagte Vlothos Trainer Olaf Sieweke. Der 51-Jährige sah eine tadellose Leistung seiner Mannschaft.

Das genaue Gegenteil hat sein Gegenüber Christian Scheidies gesehen. Seine Mannschaft hatte gegen Vlotho nicht den Hauch einer Chance. Im Spiel nach vorne kam kein Druck zustande, und die Abwehr ließ sich nach allen Regeln der Kunst auskontern. Der SVEW-Trainer war nach dem Abpfiff enttäuscht und sauer: „Wir spielen eine tolle Vorbereitung und haben richtig Lust auf Vlotho. Und dann gehen wir auf den Platz und lassen alles vermissen, was wir uns vorgenommen haben. Wir sollten jetzt ganz schnell den Schalter umlegen und lernen, dass wir Fußball arbeiten müssen“, sagte Scheidies. Der 35-Jährige hatte in der Winterpause das Amt von Jörg Rodewald, der als Zuschauer am Platz war, übernommen. Scheidies hatte sich sein erstes erstes Pflichtspiel als Seniorentrainer sicher anders vorgestellt.

Die Vlothoer waren von Beginn an voll da. Sie hatten die ersten Chancen, und sie drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Trainer Sieweke lobte die taktische Klugheit seiner Spieler. „Wir haben sehr tief gestanden und auf Konter gelauert. Das ist zwar eigentlich gar nicht unser Spiel, aber wir brauchten Werste nur kommen zu lassen, und das haben sie auch gemacht“, sagte Sieweke. Die SVEW spielte im Angriff kompliziert, drucklos und mit einer hohen Fehlerquote im Passspiel. Die Vlothoer kamen so oft in Ballbesitz und schalteten blitzschnell um. Beim 0:1 (14.) stand Marcel Czinski auf der rechten Seite plötzlich blank. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatte Vlotho einen indirekten Freistoß wegen einer unzulässigen Rückgabe, vergab die Chance aber aus sechs Metern. Die vier folgenden Treffer durch Christian Schake (63.), Christian Franz (74. / 88.) und Leon Sobottka waren allesamt das Ergebnis von Konterfußball auf Basis von SVEW-Fehlern. „Wir haben unser Spiel heute überhaupt nicht auf die Reihe bekommen, so wie wir es wollten. Es war im Allgemeinen zu wenig, und am Ende wird es dann eine Spirale des Horrors“, sagte Werstes Torwart Axel Benus.

Schiedsrichter: Marcel Stöppel - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Marcel Czinski (13.), 0:2 Christian Schake (65.), 0:3 Christian Franz (74.), 0:4 Leon Sobottka (84.), 0:5 Christian Franz (88.)

TuS Tengern - Hövelhofer SV abgesagt




SC Rot Weiß Maaslingen - SC Verl II abgesagt




VfB Fichte Bielefeld - FC Kaunitz 2:1
Während der VfB Fichte die erste Halbzeit gegen den FC Kaunitz noch komplett dominierten, hatten sie im zweiten Durchgang riesiges Glück, dass es am Ende beim 2:1-Sieg blieb.

„Wir waren in der zweiten Halbzeit einfach nicht mehr präsent, unsere Öffnung im Spielaufbau war weg“, sagte VfB-Fichte-Trainer Julian Hesse nach dem Schlusspfiff im warmen Kabinentrakt. Die Heizung in den Katakomben war das einzig Erwärmende am Sonntagnachmittag auf dem zugigen Kunstrasenplatz oberhalb der Rußheide. „Das schlimmste ist die Anfangsphase nach der Halbzeit, da schmerzt die Kälte richtig“, sagte Oguz Peker, der auf der „Sechs“ eine ansprechende Leistung mit guter Zweikampfquote zeigte. Auch insgesamt machten es die Hausherren in der ersten Halbzeit wirklich gut. Sie gewannen früh die entscheidenden Bälle, spielten ansehnliche Passstafetten und entwickelten eine ordentliche Portion Zug zum Tor.

Bereits nach 15 Minuten ließ Baris Orhan seine Farben jubeln – es war ein Tor der Kategorie „Aluminium kuriosum“. Orhan, der von Ars im Zentrum gut bedient worden war, fasste sich ein Herz und zog aus gut 18 Metern ab. Der Ball landete am rechten Pfosten, sprang von dort an den linken Pfosten und rollte erst dann über die Linie. Der Jubel war dennoch groß im Lager der Gastgeber. Sie spielten weiter offensiv nach vorne und das 2:0 lag in der kalten Februar-Luft.

Lange musste der Fanclub „Fichte, Tanne, Nadelholz“ und auch der Rest der etwa 100 Zuschauer nicht warten, denn Kapitän Lennard Warweg nutzte seine Chance. Aus ähnlicher Position wie zuvor Orhan schoss er einfach mal drauf. Flach in die vom Schützen aus rechte Ecke ließ er dem Kaunitzer Keeper keine Chance. Der versuchte noch, sich komplett zu strecken, aber es blieb beim Versuch. Einen Aufreger gab es in der 23. Minute, als der Kaunitzer Denis Hülsebusch Fichtes Verteidiger David Schwesig vor den Augen des Schiedsrichters und dessen Assistenten ins Gesicht fasste. Eine Rote Karte wäre die Konsequenz gewesen, doch der Unparteiische sah dies anders.

Nach der Pause war von der VfB-Leistung der ersten Halbzeit nichts mehr zu sehen. „Wir haben wichtige Zweikämpfe nicht mehr gewonnen und unsere Konter schlecht ausgespielt“, meinte Julian Hesse. Die Kaunitzer Gäste nutzten einen individuellen Fehler des VfB Fichte zum 1:2-Anschlusstreffer, der am Ende jedoch nur Ergebniskosmetik bedeuten sollte. Viel mehr kam vom FCK nicht, so dass der Heimsieg in Ordnung ging.

Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Baris Orhan (13.), 2:0 Lennard Warweg (20.), 2:1 Hendrik Hörmann (70.)


VfB Schloß Holte - SpVg Brakel 2:0
Im ersten Landesligaspiel des Jahres gegen Aufsteiger SpVg Brakel setzte der VfB Schloß Holte hingegen die Vorgaben des Coaches um. Ein überzeugender 2:0 (1:0)-Heimsieg war das Ergebnis. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Jungs. Die Mannschaft hat diszipliniert gearbeitet und den Gegner kalt erwischt“, sagte VfB-Trainer Mario Lüke.

Im wahrsten Sinne: Bei frostigen Temperaturen brachte Angreifer Maximilian Ulrich die Holter mit 1:0 früh in Front (6.). Außenverteidiger Marco Weigmann hatte sich auf der linken Seite nach vorne durchgetankt und den Kopfballtreffer des Torschützen mustergültig per Flankenball aufgelegt. „Der Führungstreffer war wichtig für unser Selbstvertrauen“, kommentierte Lüke.

Seine Mannschaft stand in der Folge kompakt in der Defensive und ließ dem Gegner kaum Räume für das Kreieren eigener Torchancen. „Wir hatten uns vorgenommen, dem spielstarken Gegner nicht zu viel spielen zu lassen. Unsere Abwehrarbeit war der entscheidende Faktor für den Erfolg“, analysierte Lüke. So war an den beiden Holter Innenverteidigern Kevin Kröger und Kapitän Tobias Rutowicz auch für Brakels Stürmer Andre Schmitt kein Vorbeikommen. Der Toptorjäger der Landesliga blieb ungefährlich vor dem Tor von VfB-Keeper Marcel Rogalla. „Dank der guten Defensivarbeit ist er nie zur Geltung gekommen“, freute sich Lüke.

Auch in der zweiten Halbzeit gelang dem VfB der Blitzstart. Torschütze Maximilian Ulrich hebelte die Brakeler Hintermannschaft mit einem Pass auf Kevin Klippenstein aus. Der Mittelstürmer nahm das Zuspiel in den Lauf an der Strafraumgrenze auf und schloss per Rechtsschuss ins untere linke Eck zum 2:0 ab (47.). „Das erneut frühe Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt“, erklärte Lüke. Sein kompaktes Team überließ fortan den Brakelern den Ballbesitz und beschränkte sich aufs Kontern, ohne Passivität zu verfallen.

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Maximilian Ulrich (6.), 2:0 Kevin Klippenstein (47.)
Aufrufe: 012.2.2017, 19:24 Uhr
FuPa / Bentrup / Uthmann / KrügerAutor