TV Leinburg - SpVgg Diepersdorf (Do 17:45)
Mit dem Leinburger Platzkassier dürfte ein erster Sieger bereits vor dem Spiel feststehen. Wenn das Wetter einigermaßen mitspielt, dürfte das Duell der beiden Nachbarrivalen erneut, wie das Hinspiel, das über 500 Fans anlockte, ein Zuschauermagnet werden. Allerdings wurde der Anpfiff wegen eines Unwetterschadens am Flutlichtmast nach Sturm „Niklas“ auf 17:45 Uhr vorverlegt.Was die Prognosen angeht, spricht fast alles für die SpVgg Diepersdorf, die in der Winterpause personell noch einmal aufgerüstet hat und bei der es wie geschmiert läuft. Mit vier überzeugenden Siegen und 15:3 Toren seit der Winterpause hat der Aufstiegsanwärter der Konkurrenz das Fürchten gelehrt. Zuletzt wurde der SV Gößweinstein mit 5:0 abserviert.
Diepersdorf hat in der Winterpause nochmals nachgerüstet und auch damit unterstrichen, dass man unbedingt aufsteigen will.
Der TV Leinburg dagegen hatte bis zu seinem 3:2-Auswärtscoup in Moggast vor Wochenfrist zwei knappe Niederlagen in Hersbruck und gegen Weingarts einstecken müssen und damit reichlich Frust zu bewältigen.
Der Sieg in Moggast hat Trainer Matthias Schiller jedoch gezeigt, dass seine Elf, die auch zuvor vielfach mit ihren Gegnern, wie in Hersbruck und gegen Weingarts, auf Augenhöhe war, aber jeweils mit viel Pech leer ausgegangen ist, auch gegen Teams aus dem Spitzenfeld der Kreisliga punkten kann.
Leinburg hat absolut nichts zu verlieren und wird gegen den übermächtig scheinenden Nachbarn alles in die Waagschale werfen und versuchen, diesem einen Sieg so schwer wie möglich zu machen. Im Hinspiel ist das dem Aufsteiger fast eine Stunde lang gelungen, ehe Christian Kohlenbach (58.) und Daniel Knorr (69.) mit ihren Toren den Underdog in die Schranken verweisen konnten.
Herausragend bei der SpVgg in den letzten Wochen seit der Winterpause ist Neuzugang Mustafa Jasarevic (ASV Neumarkt), der mit acht Toren in vier Spielen eine auch für die Kreisliga außergewöhnliche Trefferquote an den Tag gelegt hat. Allerdings dürfe man die gute Form seiner Elf nicht nur an Jasarevic festmachen, relativiert Wedel. Für ihn ist ausschlaggebend für den Erfolg vor allem der breite und gut harmonierende Kader, der es der SpVgg leichter mache, Ausfälle zu kompensieren. Wedel erinnert dabei an die Situation nach dem Spiel gegen Ermreuth, als fünf Spieler verletzt waren und seine Elf eine Woche später in Rupprechtstegen zu einem 4:1-Sieg gestürmt ist.
Beim Derby kann Wedel bis auf Christian Kohlenbach, der immer noch an einer Knieverletzung laboriert und Oliver Eichenmüller, der erst heute aus dem Urlaub zurückkommt, aus dem Vollen schöpfen.
Mit einem Sieg würde die SpVgg Diepersdorf mit Spitzenreiter TSV Brand nach Punkten gleichziehen und könnte diesen aufgrund der besseren Torbilanz von Platz eins verdrängen.
Für Diepersdorfs Trainer Wedel ist das Derby „ein Spiel wie jedes andere“. Wedel: „Wir müssen auf uns schauen und von daher ist es für mich egal, gegen wen wir spielen. Wir wollen und müssen jedes Spiel gewinnen, um an Spitzenreiter Brand dranzubleiben.“
Bei seinem Gegenüber Matthias Schiller ist dagegen sicher etwas mehr Emotionalität mit im Spiel. War der TVL-Coach doch vor seinem Wechsel als erfolgreicher Trainer auf der anderen Seite der Scherau tätig und hat die SpVgg 2010 zurück in die Kreisliga geführt, ehe ihm dies im vergangenen Sommer auch mit dem TV Leinburg gelungen ist.
Schiller ist absolut überzeugt von seiner Mannschaft und wird auch den Weg mit dieser weitergehen. Und zwar ganz egal, wo der Aufsteiger in der nächsten Saison spielt. Schiller: „Schaffen wir den Klassenerhalt noch, ist das eine Sensation; wenn nicht, ist es auch kein Beinbruch.“ Deshalb hat Schiller dem TV Leinburg bereits die Zusage gegeben, mit dem Verein auch in die nächste Saison zu gehen, egal in welcher Liga.
Für die Region und die beiden Vereine ist dieses Derby etwas ganz Besonderes. Schiller: „Wir haben Respekt vor Diepersdorf, aber sicherlich keine Angst. Wir müssen unser besonderes Augenmerk auf die starke Offensive um Daniel Knorr, Fabian Wedel und vor allem auf Neuzugang Jasarevic werfen. Wir wollen ein gutes Spiel machen. Sicherlich werden uns das Wetter und die Bodenverhältnisse etwas entgegenkommen, der Rest wird sich auf dem Platz zeigen.“
Schiller weiter: „Für mich und meine Mannschaft ist dieses Spiel sicherlich ein schönes Highlight, aber kein Spiel der Spiele! Diese kommen für uns dann nach Diepersdorf.“ Fehlen wird auf Leinburger Seite Mario Griesser. Dafür ist Michael Schneider wieder mit von der Partie.