2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
F: Zobe
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Özgen Yildiz tritt zurück – SC Hicret Vorstand lehnt ab!

Der Vorstand des abstiegsbedrohten Bezirksligisten will Trainer Özgen Yildiz, der am Sonntag bereits seinen Rücktritt erklärt hatte, eventuell zum Bleiben bewegen. Sportchef Bas: „Alles ist möglich“

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Chaos beim SC Hicret! Die blamable 1:8-Niederlage beim FSC Rheda brachte für Özgen Yildiz das Fass zum Überlaufen. Nach einer Leistung, die der Trainer des Bezirksligisten SC Hicret als „Arbeitsverweigerung einiger Spieler“ charakterisierte, erklärte er noch in der Kabine seinen Rücktritt. „So etwas lasse ich mir nicht bieten, ich habe schließlich auch meinen Stolz“, sagte Yildiz, der die Mannschaft erst Anfang Oktober vorigen Jahres übernommen hatte.

Ahmet Bas, der sportliche Leiter des SC, akzeptiert diesen Rücktritt allerdings nicht. „Wir stellen in Gesprächen, die noch am Sonntagabend begonnen haben und am Montagabend weitergegangen sind, alles auf den Prüfstand“, erklärte Bas. Dabei könne durchaus herauskommen, dass der SC Hicret den größten Quertreibern, die offensichtlich gegen den Trainer spielen, den Laufpass gebe. „Alles ist möglich: Sollten wir zu dieser Entscheidung kommen, werden wir Özgen darum bitten, doch weiterzumachen“, sagte Bas, der indes auch über Veränderungen im Trainerstab nachdenkt. „Auf jeden Fall müssen wir die Dinge, die wir jetzt einstielen, alle gemeinsam tragen, um den Karren so schnell wie möglich aus dem Dreck zu ziehen“, so der sportliche Leiter weiter.

Die Mannschaft des SC Hicret, der in seiner ersten Bezirksligasaison nach dem Aufstieg noch im oberen Mittelfeld mitgespielt hatte, gilt als schwierig. „Da sind einige Leute dabei, die sich für etwas Besseres halten und die sich nichts mehr erklären lassen wollen“, stellt Özgen Yildiz fest. Der langjährige Spieler des SCH (Bas: „Der Verein hat ihm viel zu verdanken“) fühlt sich an der Nase herumgeführt. „Nach dem Spiel in Rheda war ich total sauer. Eigentlich habe ich immer noch Spaß am Fußball, aber für so eine Nummer opfere ich doch nicht meine freien Sonntage“, schimpft Yildiz, der sich jetzt mit dem gleichen Problem herumschlägt wie sein Vorgänger Mehmet Ertunc: Auch der erfahrene Coach, der das Team vom Gleisdreieck in die Bezirksliga geführt und im Kreispokal für Furore gesorgt hatte, fand am Ende mit der Mannschaft zu keinem gemeinsamen Nenner mehr.

Dabei sind sich alle Beteiligten einig, dass die Qualität des Kaders stimmt. „Mit so einer Truppe darfst du nicht aus der Bezirksliga absteigen, sondern musst ganz woanders stehen“, sagt Ahmet Bas, der es „einfach nur beschämend“ fand, „dass wir uns in Rheda acht Tore einschenken lassen“, und sich am Sonntagabend nicht mehr ins Vereinslokal traute, „weil mir schon klar war, was da los sein würde“. So könne es jedenfalls nicht weitergehen, erklärt Bas, der vor allem die Disziplinlosigkeit im Team bekämpfen will: „Wir haben uns in den letzten Wochen durch viele Platzverweise doch nur selbst geschadet.“

Es gibt also viel zu bereden beim SC Hicret. Spätestens Mittwoch soll alles geregelt sein und der Blick nur noch nach vorne gehen. Schließlich ist das nächste Spiel gegen den Tabellen-14. – das Ortsderby gegen den TuS Jöllenbeck.

Aufrufe: 03.4.2017, 21:45 Uhr
Hans-Joachim Kaspers / Nicole Bentrup / FuPaAutor