SC enttäuscht auf ganzer Linie

,,Uns fehlt im Moment die geistige Frische und jeder einzelne Spieler muss sich ganz schnell die Frage stellen, woran das liegen kann. Es liegt viel Arbeit vor uns, denn wenn wir so weiterspielen, stecken wir ganz schnell mitten im Abstiegskampf", so SC-Coach Hansi Bargfrede nach 90 enttäuschenden Minuten.

Noch vor dem Anpfiff hatte Heeslingens Trainer von einem richtungsweisenden Spiel gesprochen, in dem sein Team beweisen könne, in welche Richtung die Entwicklung gehen soll. Dass diese eigentlich positiv sein soll, war aber nur in den ersten zehn Minuten zu erkennen. Solange dauerte es, bis die Freien Turner erkannt hatten, wie sie agieren müssen, um die Platzherren aus dem Spiel zu nehmen. Immer wieder verlagerten die Gäste geschickt das Spiel auf ihre rechte Angriffsseite und stellten Heeslingens wenig sattelfest Abwehr damit vor große Probleme.

So auch in der 10. Minute: Nach einem schönen Angriff über rechts konnte SC-Linksverteidiger Fabian Völkner seinen Gegenspieler nur mit unerlaubten Mitteln stoppen. Schiedsrichter Jost Steenken zögerte nicht eine Sekunde und entschied auf Strafstoß, den Fabian Krüger eiskalt verwandelte. Die Platzherren versuchten in der Folgezeit zwar, ein Rezept gegen die gut gestaffelte Abwehr der Braunschweiger zu finden, aber sehenswerter Kombinationsfußball wollte einfach nicht zustande kommen.

Nur Gerken überzeugt

In einer zerfahrenen Partie, der die spielerische Linie eigentlich während der gesamten 90 Minuten fehlte, ruhten alle Heeslinger Hoffnungen auf Aktivposten Oliver Gerken, der sich allerdings einer sehr effektiven Doppelbewachung erfreute und nur ganz selten seine brandgefährlichen Konter setzen durfte. Und wenn es ihm dann doch gelang, fehlte an diesem Tag der Mitspieler, um das Tor zu machen. Daniel Grimm und auch Stephen Famewo fanden zu keinem Zeitpunkt ins Spiel und waren zudem im Abschluss viel zu harmlos, um für Gefahr zu sorgen.

Hinzu kam, dass sich die Platzherren im Spielaufbau ungewohnt viele Fehler leisteten, so dass die Freien Turner, die wesentlich aggressiver und leidenschaftlicher bei der Sache waren als ihre Gegenspieler, keinesfalls an ihre Grenzen gehen mussten, um die Führung mit in die Pause zu nehmen.

Wer eine andere Heeslinger Elf zu Beginn des zweiten Durchgangs erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Gastgeber waren zwar weiterhin bemüht, aber ihnen fehlte die Durchschlagskraft der vergangenen Wochen. Auf der anderen Seite wussten die Gäste ihre Chancen nicht zu nutzen, so dass die Heeslinger Fans immer noch auf einen genialen Moment ihrer Elf hoffen durften.

Doch auch diese Hoffnungen erfüllten sich nicht. Im Gegenteil: Nachdem Nils Gehde in der 80. Minute für Braunschweig nur die Latte getroffen hatte, machte er nur zwei Minuten später alles richtig und erzielte nach einem schönen Konter den Treffer zum hoch verdienten 2:0-Endstand für die Gäste.