2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Wie im Hinspiel siegte die Auswärtsmannschaft. Foto: Werner Scholz
Wie im Hinspiel siegte die Auswärtsmannschaft. Foto: Werner Scholz

Röttger schießt Spelle zum Derbysieg

Lingen verliert am Mittwoch vor 800 Zuschauern nach 1:0-Führung

Der vorerst letzte Derbytanz von Trainer Siggi Wolters war von Erfolg gekrönt: Seine Fußballer vom SC Spelle-Venhaus haben am Mittwoch das Emslandduell mit Aufsteiger TuS Lingen für sich entschieden. Nach 0:1-Rückstand durch Nils Moggert bogen Stefan Raming-Freesen und Christoph Röttger vor 800 Zuschauern die Partie noch um.

Überpünktlich pfiff Schiedsrichter Lukas Kirchland die Partie an. Wegen der zu erwartenden Dunkelheit und des fehlenden Flutlichts wurde fünf Minuten früher begonnen.

Spelle fand schneller in die Begegnung und gab durch Florian Hoff in der 6. Minute den ersten Torschuss ab. Torwart Roman Frik war zur Stelle, ebenso kurz darauf bei Hoffs Kopfball nach einer Ecke von der rechten Seite. Sein Gegenüber Michael Gellhaus musste den dritten Ball auf seinen Kasten passieren lassen. Lingens Kapitän Nils Moggert wuchtete eine Ecke von rechts aus fünf Metern mit dem Kopf ins rechte Eck – keine Abwehrchance. „Wir wussten von der Kopfballstärke, die Zuteilung war auch da, aber wir haben einen Moment geschlafen“, haderte Wolters hinterher mit dem Tor.

Den Gästen fiel danach vor den Augen ihres künftigen Trainers Sebastian Röttger wenig ein. Ihr Spiel wirkte zu statisch und langsam, sodass es mit einer verdienten 1:0-Pausenführung für Lingen, das hinten sicher stand und ein Eckenverhältnis von 6:3 vorweisen konnte, in die Kabinen ging. Dort musste auch Kevin Landgraf bleiben, denn den Lingener plagte plötzlich eine Allergie, die seine Sicht beeinträchtigte.

Wahrscheinlich wäre das Spiel anders ausgegangen, hätte Timo Kepplin 40 Sekunden nach dem Wiederanpfiff das zweite Lingener Tor erzielt. Aber er brachte das Zuspiel von Colin Heins von der rechten Seite freistehend nicht an Gellhaus vorbei.

Im Anschluss überboten sich die beiden Teams mit Unzulänglichkeiten. Spelle übernahm zwar das Kommando, hatten aber außer Fernschüssen wenig zu bieten, während der TuS nach vorne nicht mehr stattfand. Je weiter sich die Sonne senkte, desto düsterer wurden die Mienen auf den Rängen.

Wie aus dem Nichts glich Spelle eine knappe Viertelstunde vor dem Ende aus. Der Treffer von Stefan Raming-Freesen glich einer Kopie der Moggert-Führung. Drei Minuten später hielt Christoph Röttger bei einem abgefälschten Freistoß von Hoff den Fuß hin – 1:2.

„Ich bin total zufrieden. Wir haben verdient gewonnen und waren in allen Belangen besser“, fasste Wolters die 90 Minuten zusammen. Man sei in der zweiten Halbzeit die klar bessere Mannschaft gewesen und habe gezeigt, dass man gewinnen wollte. „Aber wir hätten das 0:2 kriegen können – so fair muss man sein.“

Sein Lingener Trainerkollege ärgerte sich über den Leistungsabfall nach der Pause. „Wir haben zu sehr verwaltet“, fehlte Wolfgang Schütte die Initiative. Die Mannschaft habe kaum noch Chancen produziert. „Und wir haben zuviele Standards zugelassen, denn da ist Spelle gefährlich.“ Spelle habe in der zweiten Halbzeit mehr investiert und insofern die Tore erzwungen.

Beide Trainer hatten ihre Mannschaften gegenüber dem 4:1-Hinspielsieg der Lingener auf jeweils zwei Positionen verändert. Konstantin Nurekenov und Chris Schippers rückten bei den Lingenern für Mike Koenders und Dennis Tengen in die Startelf, bei den Gästen begannen Michael Thielke und Christoph Ahrens anstelle von Robert Bartling und Niklas Hoff.

Aufrufe: 020.4.2016, 21:22 Uhr
Dieter KremerAutor