Reutlingen zeigt Biss

Im ersten Spiel nach dem Pokalsieg zeigten die Reutlinger eine gute Leistung im Derby gegen den alten Rivalen aus Ulm. "Ich bin sehr zufrieden. Nach den tollen Feierlichkeiten in Stuttgart und Reutlingen gingen die Jungs über ihre Grenzen. Ulm war spielerisch stark, aber wir haben uns in die Partie förmlich reingebissen", sagte Andreas Rill, der nach dem Rücktritt von Robert Hofacker bis zum Saisonende den SSV betreut.

Die Reutlinger begannen gut und hatten Chancen durch Bischoff und Schimmel. Der erste Treffer fiel indes auf der anderen Seite, als Maximilian Bachl-Staudinger aus zehn Metern das 1:0 für Ulm erzielte (11. Minute). 13 Minuten später fiel bereits der Ausgleich, als Bischoff eine Schimmel-Flanke aus vier Metern zum 1:1 im Netz unterbrachte. Nach einigen weiteren Chancen auf beiden Seiten hatten die 2200 Zuschauer (Saison-Rekordkulisse) eine gute erste Hälfte gesehen.

Nach der Pause hatte der SSV Glück, als Ricciardi den Ball nach einem Eckball an den Pfosten lenkte. Ansonsten kam Ulm kaum mehr zu Chancen, der SSV stand gut gestaffelt, schaltete aber nicht schnell genug um. Erst ein Freistoß von Golinski, den Ulms Torhüter Fedor aus dem Winkel fischte, sorgte für Gefahr (74.). Tore fielen keine mehr - dafür wunderten sich die Spieler kurz vor dem Ende der Partie über unerwünschten Besuch, als Ulmer Zuschauer auf das Spielfeld liefen (siehe auch nebenstehende Meldung). "Die Viererkette stand kompakt, der Punkt geht in Ordnung", sagte Andreas Rill.

Am Mittwoch empfängt der SSV zum letzten Saisonheimspiel Hollenbach an der Kreuzeiche. Bereits heute soll indes der neue Sportlicher Leiter der Reutlinger vorgestellt werden: Maurizio Gaudino soll dem SSV mit seinen Kontakten weiterhelfen.

So spielten sie

SSV Reutlingen: Grgic - Hartmann, Wiesner, Ricciardi, Schiffel, Maier, Eiberger (85. Feigl), Schimmel, Golinski, Seemann (76. Schall), Bischoff (70. Brandstetter).

SSV Ulm 1846 Fussball: Fedor - Henning, Pangallo, Kücük, Sturm, Hegen, Coban, Bachl-Staudinger, Werner (76. Barwan), Heidecker (83. Özkaya), Braig.

Tore: 0:1 Bachl-Staudinger (11.), 1:1 Bischoff (24.).

Zuschauer: 2200.

Chaoten Kurz vor dem Ende der Partie zwischen Reutlingen und Ulm überstieg ein Zuschauer aus dem rund 500 Ulmer zählenden Block den Zaun und öffnete das Tor von innen. Prompt stürmten rund 150 Ulmer auf das Spielfeld, die Polizei benötigte einige Minuten um das Spielfeld zu räumen und bis die Chaoten wieder in ihren Block zurückgekehrt waren.

Ärger Ulms Trainer Stephan Baierl fand klare Worte: "So etwas ist für den Verein ein Rückschritt. Diese Trittbrettfahrer machen uns das Leben schwer, das ist eine Katastrophe."

SWP