Putz mit der Lizenz zum Gasgeben

Die 0:3-Niederlage am vergangenen Sonntag beim Schlusslicht Union Velbert war für ihn jedenfalls "ärgerlich und sehr überraschend. Damit hätte ich nie gerechnet". Nachdem in dieser Woche viel über das Spiel und das Zustandekommen der Pleite geredet wurde, erwartet Putz nun Taten. Von seinen Spielern ("die müssen die Scharte auswetzen und richtig Gas geben"), aber auch von sich. Wenigstens "auf zwei Positionen" will Putz seine Anfangsformation ändern. Und zwar nicht verletzungsbedingt, denn bis auf Haris Babic (kuriert noch seine Entzündung im Knie aus) sind alle anderen Spieler einsatzbereit. Vielmehr haben dem Coach in Velbert "einige Dinge nicht gefallen", weshalb er nun anderen Akteuren eine Chance geben will. Wen der Bann trifft und wer davon profitiert, mochte der Trainer nicht verraten: "Das entscheiden wir nach dem Abschlusstraining."

Putz will die zuletzt durchwachsenen Leistungen seiner Elf aber auch nicht dramatisieren. Von einer Weltuntergangsstimmung wegen des angeblich schon verpassten Aufstiegs will er bei sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und sieben Zählern auf Platz eins nichts wissen. "Na klar, wir müssen jetzt die Kurve kriegen und dürfen uns nicht mehr viele Ausrutscher erlauben", sagt Putz, "aber auch die Mannschaften vor uns werden nicht ungeschoren bleiben."

Über die Gastgeber hat sich Putz intensiv schlaugemacht - dank der Verletzung von Haris Babic. Der Mittelfeldspieler schaute sich am vergangenen Sonntag die 3:4-Auswärtsniederlage von Grün-Weiß bei TuRU Düsseldorf II an. Anschließend erstattete er ausführlich Bericht. Fazit: Eigentlich agieren die Wuppertaler ähnlich launisch wie der FCR. Der teils kompromisslos agierende Aufsteiger ist an guten Tagen zu allem fähig, kann an schlechten aber auch gegen jeden Gegner verlieren. Putz: "Wenn sich jeder reinkniet, mache ich mir keine Sorgen, dass was schiefgehen kann."