2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der BVC um Kapitän Kristian Westerveld (Mitte) hatte am Ende den ersten Saisonsieg greifbar nahe vor Augen.      Piet Meyer
Der BVC um Kapitän Kristian Westerveld (Mitte) hatte am Ende den ersten Saisonsieg greifbar nahe vor Augen.      Piet Meyer
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"Punktausbeute nur ein schlechter Witz"

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In der Fußball-Oberliga hat Regionalliga-Absteiger BV Cloppenburg am Mittwochabend im Nachbarschaftsduell bei den Kunstrasenspezialisten ...
des VfL Oldenburg 1:1 gespielt (die NWZ berichtete). Eigentlich nicht zwingend ein außergewöhnliches Ergebnis. Und eigentlich blieb aus Sicht der "fehl-gestarteten" Soestestädter nach dem Auftritt an der Hunte alles beim Alten.

Der Mitfavorit ist nach vier Runden sieglos, wurde zum vierten Mal das 0:1 kassiert. Im zweiten Auswärtsspiel wurde zum zweiten Mal ein Rückstand in ein Remis umgewandelt. Wiederum zum vierten Mal erarbeitete sich der BVC ein klares Chancenplus und verpasste zum vierten Mal eine frühe Führung. Kurios zudem: Vier der bislang erzielten Treffer gingen auf das Konto der Youngster, die ganz eigentlich niemand auf dem Tor-Radar gewähnt hatte. Die logische Zusammenfassung des indiskutablen Starts: Abstiegsplatz.

Anders als in den drei vorangegangenen Partien präsentierte sich derweil BVC-Übungsleiter Steffen Bury. Er saß während der 94 Minuten keine Sekunde auf der Bank und überschritt permanent laute Anweisungen gebend die Grenzen seiner Coaching-Zone immer wieder mal. Nicht minder aktiv präsentierte sich auf der anderen Seite sein früherer Wilhelmshavener Mitspieler Dario Fossi, dessen Stimmbänder in dieser Form nicht bis zur Winterpause durchhalten dürften. Die Anspannung war gewaltig. Es brodelten an der Linie zwei Vulkane. Beide brachen einmal aus. Zunächst lieferte sich Fossi ein Verbal-Scharmützel der heftigeren Art mit einer kleinen Gruppe Cloppenburger auf der Tribüne. Als wenig später in der dritten Nachspielminute der BVC innerhalb weniger Sekunden zwingend den Siegtreffer anbringen musste (1:1-Schütze Leon Demaj und Benny Boungou scheiterten an ihren Nerven), drehte Bury für Sekunden ab. In bester "Kung-Fu-Manier" sprang er zum Entsetzen der wenige Meter entfernt mitfiebernden Gattin Melly mit Karacho dreimal in eine Werbebande ("Mein großer Zeh schmerzt noch ein wenig"). Dieses Duell verlor der nach eigener Aussage stets "emotionale und authentische" Varrelbuscher. Die Bande hielt. Das Duell gegen den Fehlstart gewann er.

"Die Ergebnisse stimmen aktuell leider nicht. Aber ganz klar. Die Trainerfrage stellt sich bei uns definitiv nicht", erklärte BVC-Vizepräsident Markus Weigel, der in Oldenburg Augenzeuge war. Fast kurios anmutend: Vor dem Spiel und nach dem Schlusspfiff gabs zwischen den beiden vom Endergebnis enttäuschten Trainer ein herzliches "shake-hands". Die schönere Facette des Fußballs.

Als Zwischenfazit verwies Bury unterdessen auf einen "roten Faden". "Es ist ehrlich ganz schwer zu glauben. Wir haben vier Punkte. Minimum acht hätten es sein müssen, zwölf hätten es locker sein können. Unsere Punktausbeute ist einfach ein Witz. Anstatt in allen vier Spielen das 1:0 zu machen, liegen wir jedes Mal hinten. Und das meistens nach der ersten gegnerischen Chance überhaupt." Nach zwei Trainingseinheiten schenkt Bury seinen Mannen ein freies Wochenende.

Entwarnung gabs bei Innenverteidiger David Niemeyer, der wie Alex Dreher früh verletzt raus musste. Das verschobene Schienbeinköpfchen konnte kurz nach dem Spiel im Krankenhaus wieder richtig platziert werden. Offen ist, wie schlimm es Dreher erwischt hat. "Es gab einen Knacks im Knie", sagte Bury.

Aufrufe: 026.8.2016, 05:35 Uhr
Bodo TarowAutor