2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Narciso Filho (l.) von der TSG steht vor seinem ersten Derby Foto: arc
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Prestige-Duell steht unter ganz besonderen Vorzeichen

Ehingen-Süd gastiert mit den ehemaligen TSG

Ehingen / sz - TSG Ehingen gegen Ehingen-Süd - das Landesliga-Derby am heutigen Freitag elektrisiert alle Fußballfans in der Region. Diesmal hat das Stadtduell obendrein eine weitere pikante Note: Gaetano Gaudio und Fabian Sameisla, die in der Sommerpause von der TSG nach Kirchbierlingen gegangen sind, laufen erstmals wieder an alter Wirkungsstätte auf. Die Wechsel waren unter Sportanhängern Stadtgespräch. Beide sind zwar großteils im Guten gegangen, aber dennoch: Alltäglich ist so ein Wiedersehen nicht. Hitzige Zweikämpfe gegen die Ex-Teamkollegen? Das ist neu. Und bringt wohl nochmal eine Extraportion Motivation für beide Seiten. Klar ist aber auch: Die Ehemaligen kommen als Favoriten.

Vor dem Spiel der Spiele haben die Hausherren nach fünf Spieltagen erst fünf Punkte auf dem Konto und dümpeln im unteren Tabellendrittel herum - also genau da, wo sie nicht wieder hinwollten. Süd hat die vergangenen drei Partien gewonnen und schielt schon wieder Richtung Tabellenspitze. Nach einem Stotterstart sind die Pfarreikicker also wieder in der Spur. Das Derby soll weiteren Rückenwind geben.

Beide Teams eint indes der Grund, weswegen es zu Beginn der Spielzeit noch nicht so rund lief: Personalprobleme machten den Klubs zu schaffen. Viele Neuzugänge mussten und müssen integriert werden, etliche Verletzte oder Urlauber fehlten. Außerdem wurde die Vorbereitungszeit um zwei Wochen verkürzt, weil der Ligastart vorverlegt wurde. Also ist der Fitnessstand bei manchem Kicker noch nicht so wie im Vorjahr - und das Einspielen, die Abstimmung, der Feinschliff, all das musste quasi während der ersten Pflichtspiele stattfinden, denn die Zeit zum Trainieren war knapp.

Mittlerweile greifen die Automatismen wieder, auch bei der TSG. Die hat zwar die Generalprobe in der Vorwoche beim SV Weingarten mit 1:3 verpatzt, war aber gar nicht schlecht. Ganz im Gegensatz zum Schiedsrichter, der die Partie mit mehreren Fehlentscheidungen gegen die Ehinger mitentschied. Nachträglich am schwerwiegendsten dürfte die Ampelkarte für TSG-Stürmer Johannes Striebel sein, der damit für das Derby gesperrt ist. Das fällt besonders ins Gewicht, weil die Schützlinge von Trainer Markus Wolfmiller erst vier Mal eingenetzt haben.

Nicht nur Striebel fehlt bei den Gastgebern. "Jan Deiss, Jan Hadamitzky, Jannik Lehner und Marc Steudle sind im Urlaub", berichtet Wolfmiller. Arg dezimiert geht sein Team ins Schlagerspiel, während bei Süd alle grünes Licht haben. "Passend zum Derby sind alle da und fit- als hätten wir es perfekt geplant", sagt Coach Klaus Dorn augenzwinkernd. Von Christian Endler über Josip Roncevic bis zu Simon Hoffmann, ob vorne oder hinten: Süd kommt mit der besten Elf. Und natürlich viel Selbstvertrauen, denn die Generalprobe in Weingarten war erfolgreich: 2:1 gewann Süd und überzeugte dabei auch spielerisch.

"Wir wollen gewinnen, peilen einen Auswärtssieg an", sagt Dorn klipp und klar. Offenes Visier hin, brisante "Nebenkriegsschauplätze" her: 90 Minuten Fußball pur klären alles - und das einen Tag vor der Kirbe. So viele Facetten hatte ein Lokalderby wohl lange nicht. Anstoß ist heute um 17.45 Uhr.

Ab 17.30 Uhr bereits tickert die Schwäbische Zeitung Ehingen live aus dem Stadion vom Derby. Den Ticker finden Sie im Internet unter der Adresse www.schwaebische.de/derbyfieber.

Das sagt TSG-Trainer Markus Wolfmiller: "Ich glaube, dass es ein rassiges Spiel wird. Aber so früh in der Saison wird es wahrscheinlich kein fußballerischer Augenschmaus. Nicht zuletzt wegen der fehlenden Spieler bei uns ist die Rollenverteilung eindeutig: Favoriten sind wir nicht. Wir sind in den vergangenen Spielen mit unserer Taktik, erst einmal abzuwarten, gut gefahren und werden sie beibehalten. Die Situation um Gaudio und Sameisla ist entspannt, es wird zu keinen Feindseligkeiten kommen."

Das sagt Süds Trainer Klaus Dorn: "Wir gehen als Mannschaft entspannt in die Partie. Ich denke nicht, dass es in einem Derby überhaupt einen Favoriten geben kann, unabhängig von der individuellen Stärke auf dem Papier. Mit Gaudio und Sameisla habe ich Gespräche geführt, sie sehen das Spiel bei den ehemaligen Kollegen ganz locker. Wahrscheinlich läuft es ähnlich ab wie in den vergangenen Spielen: Es wird zäh beginnen, aber ich tippe, dass in der zweiten Halbzeit richtig guter Fußball kommt."

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Aufrufe: 010.9.2015, 21:00 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Dennis RotherAutor