2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Ein Bild aus glücklichen Tagen: Lukas Podolski auf der Bergheimer Bank neben dem sportlichen Leiter Willi Beer (r.)., Foto: F. Bucco
Ein Bild aus glücklichen Tagen: Lukas Podolski auf der Bergheimer Bank neben dem sportlichen Leiter Willi Beer (r.)., Foto: F. Bucco

Poldis Klub ist nicht mehr flüssig

Rückzug aus der Mittelrheinliga möglich - Partie gegen Bonn abgesagt

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Partie des FC Bergheim 2000 beim Bonner SC kurzfristig abgesagt: Spieler und Trainer können nicht mehr bezahlt werden - Zukunft der Mannschaft ist ungewiss, eine Entscheidung soll in der nächsten Woche fallen - Rückzug ist nicht ausgeschlossen - alle anderen Spiele finden planmäßig statt: FC Hürth it beim Spitzenreiter Außenseiter - Erftstadt spekuliert gegen Walheim auf ersten Sieg

Rhein-Erft-Kreis. Der sportlichen Talfahrt folgt die wirtschaftliche Krise: Der FC Bergheim 2000, Nachfolgeklub des Heimatvereins von Fußball-Weltmeister Lukas Podolski, steckt offenbar in finanziellen Schwierigkeiten und steht vor dem Rückzug aus der Mittelrheinliga. Wie Willi Beer, der Sportliche Leiter des Tabellenvorletzten, bestätigte, wurde die für Sonntag angesetzte Partie beim Bonner SC bereits abgesagt.

Anfang kommender Woche soll entschieden werden, ob die Saison zu Ende gespielt wird. Die Fortsetzung des Spielbetriebs hängt laut Beer vor allem vom Votum der Spieler um Coach Giuseppe Spitali ab. „Den Jungs und dem Trainerstab wurde mitgeteilt, dass sie nicht mehr bezahlt werden können. Sie müssten also ohne Aufwandsentschädigung weitermachen”, erklärt Beer.

Würde der Verein seine Mannschaft zurückziehen, stünde diese als Absteiger in die Landesliga fest. In den vergangenen Jahren hatte der FC Bergheim eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben. Bis Mitte 2012 spielte der Klub noch in der Kreisliga, ehe drei Aufstiege in Serie folgten. Dabei hatten die Vereinsverantwortlichen stets voller Stolz betont, von Podolski unterstützt zu werden. In der jüngeren Vergangenheit hatte sich der Profi des italienischen Erstligisten Inter Mailand dem Vernehmen nach aber nur noch selten in Bergheim sehen lassen.

Am Dienstagabend, so Beer, werde man nochmals zusammenkommen und die Probleme erörtern. Für Mittwoch kündigte der Sportliche Leiter dann eine Presseerklärung an.

Ernüchterung ist auch beim SC Brühl vor der Partie in Arnoldsweiler eingetreten — allerdings aus rein sportlichen Gründen. Denn das 0:5 gegen den Bonner SC hat die brenzlige Situation für den Viertletzten im Keller nur noch verstärkt. „Da hat man keine Argumente mehr", bekennt der Brühler Trainer Markus Sabel realistisch: „Wir sind im Rahmen unserer Möglichkeiten geblieben. Da mache ich meinem Team keinen Vorwurf. Da hilft kein lamentieren. Wir müssen Abstiegskampf zeigen, dabei unser Herz in die Hand nehmen.” Michael Felka fehlt Gelb-Rot-gesperrt, Marcel Van Hees wegen einer Verletzung.

Bereits am heutigen Freitag (20 Uhr) tritt der FC Hürth beim Tabellenführer FC Wegberg-Beeck an. 59 erzielte Tore und lediglich 19 Gegentreffer sind der deutliche Beweis für die Top-Qualität der Nummer eins. Entsprechend zurückhaltend gibt sich Oliver Heitmann, Trainer des FC Hürth: „Der Tabellenführer ist extrem spielstark und seit mehreren Jahren eine echte Spitzenmannschaft. Der Titel geht nur über den FC Wegberg-Beeck oder den Bonner SC. In Wegberg-Beeck zu bestehen gelingt nur, wenn alles positiv zusammenläuft.”

Ein Duell auf Augenhöhe erwartet Paul Esser, Coach des SC Germania Erftstadt-Lechenich, im Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen Hertha Walheim: „Unsere personelle Situation wird sich kaum ändern. Hoffnung besteht auf die Rückkehr von Pascal Schiffer, dessen Platzwunde am Kopf gut verheilt ist. Dafür fällt Karsten Kochems aus.” Doch Esser ist optimistisch: „Wir werden unsere gesamten Tugenden reinwerfen und einbringen. Warum sollte uns nicht der lang ersehnte erste Sieg gelingen?”

Aufrufe: 016.4.2015, 18:32 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Wolfram Kämpf und Hajo PütAutor