2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Steht rechtzeitig zur Verfügung, um Abwehrlücke zu füllen: Nierfelds Daniel Jacoby (r.), Foto: mab
Steht rechtzeitig zur Verfügung, um Abwehrlücke zu füllen: Nierfelds Daniel Jacoby (r.), Foto: mab

Plötzlich eine neue Perspektive

Nierfeld kann nach der jüngsten Erfolgsserie den Blick nach oben richten

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Kreis Euskirchen. Wie schnell sich die Dinge im Fußball doch ändern können: Vor zwei Wochen stand der SV Nierfeld noch mit mindestens einem Bein im Abstiegskampf und drei Partien und drei Siege später ist der Blick auf die vorderen Tabellenplätze kein völlig utopisches Unterfangen mehr.

„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir in Rott und Lich-Steinstraß gewinnen werden. Statt der eingeplanten vier Zähler hat die Mannschaft neun Punkte geholt, sodass der Klassenerhalt kein Thema mehr sein sollte und wir beruhigt für die kommende Saison planen dürfen”, erklärt ein erleichterter Achim Züll.

Von höheren Zielen nimmt der Übungsleiter, dem nur noch zwei Erfolge zur angepeilten 37-Punkte-Marke fehlen, ganz bewusst Abstand, sagt allerdings auch: „Wenn du gegen ein so starkes Team wie Rott auswärts gewinnst, kannst du auch die anderen Topvereine schlagen.”

Der nächste Gegner BC Kohlscheid, der am Ostermontag um 15.30 Uhr in der Kloska-Arena aufläuft, gehört nicht in diese Kategorie. Die Elf von Coach Thomas Virnich, die mit Goalgetter Michael Meven (15 Saisontreffer) ihren auffälligsten Akteur in der Offensive hat, kämpft wie alle Klubs in der unteren Tabellenhälfte um den Ligaverbleib.

Ein Ringen mit ungewissem Ausgang, denn der Vorsprung auf die Plätze abwärts des über Wohl und Wehe entscheidenden Striches fällt mit einem mickrigen Pünktchen denkbar übersichtlich aus. Für den BCK spricht neben den Abschlussqualitäten ihres besten Stürmers auch die recht gute Tordifferenz, die noch im positiven Bereich liegt (+3).

Durch die jüngste Erfolgsserie inklusive des 13:0 gegen Aachen gilt dies ebenfalls wieder für die Schwarz-Weißen (+8). Trotzdem können die Schützlinge von Achim Züll in diesem Kapitel der Statistik keineswegs mit den Spitzenmannschaften konkurrieren, was mit der Vielzahl an Gegentoren zusammenhängt.

Während man in der Offensive mit 51 Erfolgserlebnissen immer noch das Maß aller Dinge in der Gruppe darstellt, ist die Verteidigungsleistung im Vergleich zu Wesseling-Urfeld, Breinig oder Frechen (alle mit höchstens 15 kassierten Treffern) unterirdisch. 43 Mal musste Schlussmann Pierre Fromm bereits hinter sich greifen, was sicherlich nicht an den Leistungen des Keepers liegt. „Auf unserem Platz ist es nahezu unmöglich, Chancen des Gegners vollständig zu verhindern. Das soll keine alles erklärende Entschuldigung sein, muss aber angesprochen werden”, berichtet Züll.

Da sich auch der Chefausbilder der Problematik bewusst ist, hat er seinem Team (vor allem in der Fremde) eine defensivere Ausrichtung verabreicht. In den beiden vergangenen Auswärtspartien hat dies bereits Früchte getragen, wobei sich zuletzt speziell Bernd Jansen und Tobias Berzborn — das Innenverteidigerduo — ein Sonderlob abholte. Letzterer steht am nächsten Spieltag wegen einer Afrikareise jedoch nicht im Aufgebot. Umso erfreuter nahm Züll deshalb zur Kenntnis, dass mit Sebastian Scheidtweiler und Daniel Jacoby gleich zwei gelernte Defensivleute wieder in den Kader zurückkehren, die die Lücke ausfüllen können. „Wir haben eine gute und homogene Truppe. Trotz des Ausfalls habe ich Alternativen.”

Aufrufe: 03.4.2015, 10:34 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor