2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mit viel Ballgefühl und einem Auge für die Mitspieler punktet die Mannschaft der SpVg Wesseling-Urfeld in der Fußball-Landesliga., Foto: F. Bucco
Mit viel Ballgefühl und einem Auge für die Mitspieler punktet die Mannschaft der SpVg Wesseling-Urfeld in der Fußball-Landesliga., Foto: F. Bucco

Phillip Krumpen macht den Unterschied

Verlinkte Inhalte

Die SpVg Wesseling-Urfeld führt in der Staffel 2 der Fußball-Landesliga zur Winterpause die Tabellean. Lediglich zwei schwere Verletzungen trüben das Bild —Buschbell Munzur hat mit Toptorjäger Cengiz Can den stärksten Angriff

Der Blick geht zurück auf Emotionen, prägende Momente und besondere Erlebnisse in den vergangenen zwölf Monaten. Hinter den Fußballern liegt ein ereignisreiches Jahr, das durch den Weltmeistertitel gekrönt wurde. Auch bei den Amateuren ist in den zurückliegenden Wochen und Monaten viel passiert. Es gab Sieger und Verlierer mit spannenden Geschichten. Die vier Mannschaften aus dem Rhein-Erft-Kreis, die seit Sommer in der Landesliga, Staffel 2, spielen, bilden da keine Ausnahme.

Besonders zufrieden über den Verlauf der Hinspielrunde ist man bei der SpVg Wesseling-Urfeld. Das ist wenig überraschend. Die Wesselinger führen zum Jahreswechsel das Klassement mit vier Punkten Vorsprung auf Tabellenzweiten an, und das, obwohl sie nach dem Wechsel aus der Staffel 1 in die Staffel 2 zunächst wenig Begeisterung für die langen Fahrten nach Aachen oder in die Eifel aufbringen konnten.

Mit elf Siegen gelangen der Spielvereinigung so viele Erfolge wie keinem anderen Team. Entsprechend lang ist die Liste der „Gewinner” in der Mannschaft von Trainer Josef Farkas. Einen Akteur hebt der erfahrene Coach dennoch besonders hervor: Innenverteidiger Phillip Krumpen.

„Er wollte seine Fußballschuhe eigentlich schon an den Nagel hängen, hat sich in dieser Saison aber zu einem echten Leistungsträger entwickelt. Das war so nicht zu erwarten”, lobte Farkas den 35-jährigen Routinier, der mit seiner Präsenz und Kopfballstärke maßgeblichen Anteil daran hat, dass Wesseling in 16 Spielen erst neun Gegentreffer hinnehmen musste. Zudem gilt Krumpen, der laut Farkas seit Sommer nicht eine Trainingseinheit verpasst hat, innerhalb der Mannschaft als echtes Vorbild. Doch trotz des sportlichen Erfolges gibt es auch Verlierer in den Reihen des Spitzenreiters. Allen voran die Langzeitverletzten Daniel Farkas, Jan Grahn und Deniz Öztürk.

Während der Sohn des Trainers nach einem Kreuzbandriss in der Endphase der Hinspielrunde bewusst geschont wurde, dürfte die Saison für Grahn und Öztürk wohl gelaufen sein. „Ich halte große Stücke auf Deniz und hatte gehofft, dass er in der Landesliga durchstartet”, sagte Farkas. Doch der 27-Jährige wird aufgrund einer Knieverletzung frühestens im März wieder ins Lauftraining einsteigen können. Noch schlimmer hat es seinen Teamkollegen Grahn erwischt, der wegen eines Schambeinbruchs die nächsten Wochen im Rollstuhl verbringen muss. „Er wird jetzt erst einmal komplett ruhig gestellt, damit die schwere Verletzung ausheilen kann”, erklärte Farkas, der den anvisierten Aufstieg wohl ohne das Stürmer-Duo planen muss.

Starke Offensive

Beschäftigt man sich mit dem CfR Buschbell Munzur, bleibt der Blick fast automatisch bei der herausragenden Offensive des Aufsteigers hängen. Kein Wunder, denn mit 39 Treffern stellt der CfR den besten Angriff der Liga. Allein 15 Treffer gehen auf das Konto von Cengiz Can. Seit der Rückrunde der Saison 2012/13 spielt der bullige Stürmer für Buschbell und erzielte seitdem Tore am Fließband. Beim 11:0-Kantersieg gegen Nierfeld traf der Kapitän des CfR allein siebenmal. Kein Wunder, dass der sportliche Erfolg des Tabellendritten eng mit dem einstigen Spieler von Borussia Mönchengladbach und Fortuna Köln verknüpft ist.

Beim Nachbarn und Lokalkonkurrenten SpVg Frechen 20 sind es dagegen in erster Linie die Außenverteidiger Paolo Baorda und Christopher Reiter, die nach dem Aufstieg in die Landesliga zu überzeugen wussten. „Beide haben eine riesige Entwicklung genommen”, lobte Coach Micha Skorzenski die 21-Jährigen. Allerdings wird Baorda die 20er für ein Auslandssemester in den USA verlassen. Seinen Posten könnte Nils Brasche einnehmen, der nach einem halben Jahr in Barcelona pünktlich zum neuen Jahr nach Frechen zurückkehrt. Doch auch die 20er hatten in der Hinspielserie mit Verletzungen zu kämpfen, allen voran Rashid Ananie. Trotz diverser Rückschläge biss sich der 19-jährige Neuzugang immer wieder durch, ehe er sich im November den dritten Kreuzbandriss zuzog. „Er ist ein toller Junge mit einem starken Charakter”, sagte Skorzenski, der hofft, dass der Defensivspieler zurückkommen wird.

Sich zurückkämpfen und das Feld von hinten aufrollen, will in der Rückrunde Hilal Maroc Bergheim. Entsprechend gibt es beim Absteiger aus der Mittelrheinliga und derzeitigen Tabellenzwölften Veränderungen. Insgesamt zehn Spieler müssen das Team im Winter verlassen. Darunter mit Shunnojo Kato und Takeru Arai zwei der fünf im Sommer verpflichteten Japaner.

„Nie mehr für Hilal auflaufen” wird auch der langjährige Kapitän Hajrudin Catic. Zu den Umständen der Trennung von dem 39 Jahre alten Ex-Profi will sich Trainer Josef Pfeiffer nicht äußern. Vielmehr freut er sich über einen hochkarätigen Neuzugang. Seit drei Spielen ist Norikazu Murakami Teil des Teams. Den ehemaligen Profi, der unter anderem bei Alemannia Aachen spielte, beschreibt Pfeiffer als „super Typen”, der auf dem Feld immens wichtig sei und auch im Verein eine Führungsrolle einnehmen soll. Weitere Neuzugänge sollen, so Pfeiffer, folgen, damit ein Verlierer des Fußballjahres 2014 im neuen Jahr schnellstmöglich positiv für Furore sorgen kann.

Aufrufe: 021.12.2014, 20:45 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Stefan KühlbornAutor